• 15. September 2017 · 22:01 Uhr

Bremsenwechsel bei Haas: Nur Ferrari-Junior zufrieden

Romain Grosjean musste sich beim Trainingsauftakt in Singapur umstellen - Nachwuchspilot Antonio Giovinazzi verursacht Herzstillstand beim Haas-Teamchef

(Motorsport-Total.com) - Renault gegen Force India gegen McLaren - nur Haas scheint sich im engen Mittefeldkampf beim Trainingsauftakt zum Singapur-Grand-Prix nicht einschalten zu können. Mit den Plätzen 17 und 18 können Kevin Magnussen und Romain Grosjean jedenfalls nicht zufrieden sein. Letzterer verstrickte sich in der ersten Session auf dem Straßenkurs wieder in Bremsproblem. Noch im laufenden Betrieb musste bei ihm das Material gewechselt werden. Dabei war er noch am Donnerstag zuversichtlich gewesen.

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Überhitzt: Romain Grosjean fuhr in nur einem Training zwei Bremsenhersteller Zoom Download

"Wir haben die Bremsen während der Session gewechselt - von Carbon Industrie auf Brembo", erklärt Teamchef Günther Steiner schon nach dem ersten Training. "Da musste er sich ein wenig anpassen, weil die Bremsen von Carbon Industrie überhitzt haben. Wir wussten, dass wir am Limit sind und haben dann herausgefunden, dass wir sogar über dem Limit waren." Das Problem beim Bremsmaterial von Carbon Industrie sei die "innere Belüftung der Scheibe".

Doch auch das neue Material hat die Amerikaner nicht näher ans Mittelfeld gebracht. "Wir haben ein paar Fortschritte am Set-up machen können. Mit dem Heck wird es besser", beschreibt Grosjean. "Wir haben aber noch Probleme mit der Frontpartie. Ich bekomme einfach kein Gefühl dafür." Mit einer Zeit von 1:44.928 Minuten war er rund vier Sekunden langsamer als die Bestzeit am Freitag.

Schlechte Prognose für Qualifying und Rennen

Magnussen war eine halbe Sekunde schneller als sein Teamkollege. Der Däne klagt aber ebenfalls: "Wir haben noch ein bisschen Probleme, die Pace zu finden. Wir sind recht weit von unserer üblichen Position entfernt. Da müssen wir noch viel mehr Zeit rausholen. Das Gefühl fürs Auto ist eigentlich ganz okay. Es gibt noch ein paar Dinge, die wir verbessern können. Ob das ausreichen wird, um die Lücke zu schließen, ist schwierig zu sagen."


Fotos: Großer Preis von Singapur


Auf Williams, die ebenfalls keinen sauberen Freitag hatten, fehlt Haas noch rund eine Zehntelsekunde. Der nächste Renault ist schon 0,6 Sekunden entfernt und Toro Rosso rückt mit einem Abstand von 0,8 Sekunden in weite Ferne. Dementsprechend düster fällt die Prognose aus.

"Es sieht nicht so aus als würden wir es in Q2 schaffen", so Grosjean. "Aber ein kleiner Schritt im Set-up könnte schon einen großen Unterschied machen. Unsere Renn-Pace war ähnlich schlecht wie unsere Qualifying-Pace. Aber es gibt auch Positives. Mit den Hinterreifen können wir sehr gut haushalten. Wenn wir das vorne noch hinbekommen, stehen wir schon viel besser da."

Giovinazzi sorgt für Schrecksekunde

Aufgerüttelt wurde das Team dafür vom erneuten Einsatz von Ferrari-Nachwuchspilot Antonio Giovinazzi. Im ersten Training hatte er das Cockpit von Magnussen übernommen. Der junge Italiener wurde in dieser Session 16. und war nur rund drei Zehntelsekunden langsamer als Grosjean. "Ich halte Romain für einen sehr guten Fahrer. Und nah an ihn ranzukommen ist sehr gut für mich", freut er sich.

Die Strecke war für den 23-Jährigen neu. Seit dem Ungarn-Test für Ferrari Anfang August hat er nicht mehr im Auto gesessen. Dem Teamchef bereitet er da mit einem leichten Drift gleich mal eine Schrecksekunde.

"Da ist uns das Herz stehen geblieben, nach dem, was beim letzten Mal Rennen passiert ist", erinnert sich Steiner bei 'Sky' an den Trainingscrash in Budapest. "Wir haben mit ihm extra gesprochen und im gesagt, dass wir das Auto heil nach Hause bringen müssen. Er hat sich auch gut benommen. Ich glaube, die Hinterreifen nutzen sich hier sehr aber. Aber er hatte es gut unter Kontrolle. Es sah schlimmer aus, als es war."

Ungewisse Zukunft für Ferrari-Junior

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Bei seinem ersten Einsatz in Singapur schlug sich Giovinazzi nicht schlecht Zoom Download

"Ich weiß, dass man auf Straßenkursen schnell Fehler machen kann und dann mit dem Auto in der Mauer landet", verteidigt sich Giovinazzi. "Deswegen war ich sehr vorsichtig. Ich wollte das Beste fürs Team geben und Kevin das Auto und die Daten geben, die er für das zweite Training brauchte."

Dem Ferrari-Junior blühen in dieser Saison noch weitere Einsätze für Haas. Ob es ihn dann schon für 2018 als Stammpilot zu Sauber zieht, vermag er noch nicht zu sagen: "Ich konzentriere mich jetzt erst einmal nur darauf, in den kommenden vier Trainingssessions für Haas gute Arbeit zu leisten. Dann ist es Ferraris Entscheidung. Natürlich ist es mein Ziel, im kommenden Jahr in der Startaufstellung zu stehen. Wir werden sehen, was Ferrari vorhat."

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