Formel 1 Ungarn 2017: Red Bull holt die erste Bestzeit
Daniel Ricciardo sicherte sich die erste Bestzeit auf dem Hungaroring bei Budapest vor Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton - Rookie sorgt für Crash
(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo sicherte sich die Bestzeit im ersten Freien Training zum Grand Prix von Ungarn auf dem Hungaroring (Formel 1 2017 live im Ticker). Der Budapest-Sieger von 2014 durchbrach eine Mercedes-Doppelführung und setzte sich nach eineinhalb Stunden bei sonnigen und heißen Bedingungen mit 0,234 Sekunden Vorsprung auf Kimi Räikkönen (Ferrari) an die Spitze.
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Daniel Ricciardo sicherte sich die Bestzeit im ersten Freien Training in Ungarn Zoom Download
Red Bull gibt damit die Antwort auf die jüngsten "Flexi-Wing"-Vorwürfe auf der Strecke. Denn vor Ungarn wurde noch eine zusätzliche Strebe angebracht, um die Verwindung des Flügels zu minimieren. Neu ist auch der Unterboden des Fahrzeugs. Das scheint beim letzten Rennen vor der Sommerpause Früchte zu tragen. Vieles deutet nun auf einen echten Dreikampf hin.
Mercedes-intern hatte Lewis Hamilton zunächst Schwierigkeiten, auf die Zeiten von Valtteri Bottas zu kommen. Doch dann funkte man ihm, dass er beim Bremsen in Kurve 1 und am Eingang von Kurve 2 Zeit verliert - und das setzte der Silverstone-Sieger so schnell um, dass er gleich im nächsten Versuch an seinem Teamkollegen vorbeiging! Am Ende wurde Hamilton Dritter (+0,372), Bottas Vierter (+0,762).
Nicht zufrieden mit dem Handling seines Autos war Sebastian Vettel. Der Ferrari-Pilot war nach einer halben Stunde in Kurve 9 gleich mal neben der Strecke, rutschte später immer wieder durch die Gegend. "Wir haben Probleme mit Übersteuern. Mir scheint, die Hinterreifen waren noch nicht bereit", meldete er einmal am Boxenfunk.
Am Ende sicherte er sich mit 1,077 Sekunden Rückstand den sechsten Platz - auch, weil er seine schnellste Runde nach zwei Sektorenverbesserungen abbrach und an die Box kam. Der Grund für die kurzzeitige Unterbrechung seiner Session war mutmaßlich ein beschädigter Unterboden. Denn Vettel fuhr einmal so hart über den Randstein, dass sich ein Teil von seinem Auto löste.
Nicht beeindrucken konnten die beiden Freitagsfahrer, die heute Morgen im Einsatz waren. Während Alfonso Celis (17./Force India/+3,116) wie gewohnt langsam unterwegs war, flog Antonio Giovinazzi (19./Haas/+3,765) schon nach gut einer halben Stunde ab. Dabei brach die linke Vorderradaufhängung des Haas - sehr zum Missfallen von Stammfahrer Kevin Magnussen, der den Crash in Kurve 11 von der Boxenmauer aus verfolgte.
Giovinazzis Teamkollege Romain Grosjean hatte indes mit seinen üblichen Bremsproblemen zu kämpfen, stand gleich mehrmals neben der Strecke. "Das Heck fühlt sich sehr lose an", funkte er einmal. Ein anderes Mal wurde er von seinem Team beruhigt: "Wir machen dir für Nachmittag ein stabileres Heck." Letztendlich wurde er 16., mit 2,827 Sekunden Rückstand.
Und Renault? Nico Hülkenberg lag phasenweise an fünfter Stelle, wurde letztendlich mit 1,664 Sekunden Rückstand Neunter. Jolyon Palmer drehte einige gute Runden und belegte den ermutigenden zehnten Platz. Allerdings war er a) um drei Zehntelsekunden schneller als Hülkenberg, und b) zerschmetterte er am Ende mit einem Fahrfehler seinen Frontflügel. Der Reifenschaden war eine Konsequenz daraus.
Ricciardos Bestzeit von 1:18.486 Minuten ist übrigens jetzt schon deutlich schneller als 2016. Damals erzielte Nico Rosberg am Freitag 1:20.435 Minuten. Es werde 2017 "ein paar Sekunden schneller" gehen, prognostiziert Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Interessant ist, dass wir im Mittelsektor schon jetzt so schnell sind wie im vergangenen Jahr im Qualifying. Ich denke, wir landen in den 1:17er-, vielleicht in den hohen 1:16er-Zeiten."