Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Ricciardo unkt über Verstappen-Pech: "Er fährt zu schnell"
Daniel Ricciardo muss zugeben, dass ihm Max Verstappen derzeit öfter davonfährt: Er zieht einen Vergleich zu dem Technikpech, das dem Youngster derzeit widerfährt
(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo mag zwar in den vergangenen vier Rennen immer auf dem Podium gestanden und das Rennen in Baku zuletzt sogar gewonnen haben, doch das heißt nicht, dass der Australier damit teamintern immer der schnellere Mann war - im Gegenteil. Teamkollege Max Verstappen hatte Ricciardo bei den vergangenen vier Qualifyings sogar immer im Griff (zu den Qualifying-Duellen), doch der Niederländer hatte das Technikglück am Sonntag zuletzt nicht unbedingt auf seiner Seite.
"Max war einfach schnell, ich kann ihm da nichts absprechen", muss Ricciardo vor dem Großen Preis von Österreich einräumen. "Er fährt wirklich gut." Verstappen liegt immer in aussichtsreichen Positionen, wenn sein Auto im Rennen den Geist aufgibt: In Baku war er gerade im Angriff auf Rang drei und hätte das Rennen gewinnen können, davor in Montreal war auf Rang zwei liegend Schluss.
"Vielleicht fährt er einfach zu schnell, sodass sein Motor nicht mithalten kann", scherzt Ricciardo über den Zusammenhang mit seinen Leistungen. "Um ehrlich zu sein: Wir haben nichts gesehen", fügt er an. Verstappen überdrehe den Motor nicht und löse laut dem Team auch mit seiner Fahrweise keinen Defekt aus. "Er hatte zuletzt mehr Pech als ich, aber ich denke nicht, dass es einen Grund gibt", so Ricciardo.
Ricciardo: Pushen uns enorm
Verstappen liegt durch seine vier Ausfälle nur auf Rang sechs der Gesamtwertung. Gerade einmal 45 Punkte hat der Niederländer sammeln können, Ricciardo hat mit 92 mehr als doppelt so viele. Trotzdem muss der Australier zugeben, dass ihm sein Stallgefährte ganz schön zusetzt. "Schon im vergangenen Jahr haben wir uns enorm gepusht, aber je länger wir Teamkollegen sind, desto mehr pushen wir uns", so Ricciardo.
Er erklärt weiter: "Er fühlt sich einfach wohl im Auto und wird immer selbstbewusster. Das hilft ihm." Er selbst habe hingegen bislang ein paar Fehler gemacht - wie zuletzt im Qualifying von Baku, als er nach einem Unfall von Rang zehn aus starten musste. "Ich muss einfach perfekter sein und darf keine Fehler machen. Das ist aber keine Ausrede. Er fährt einfach gut", zollt der Red-Bull-Pilot Respekt.
An diesem Wochenende geht es um die Vorherrschaft beim Heimspiel des Arbeitgebers. Beim spaßigen Wohnwagen-Rennen vor dem Event hatte Ricciardo die Nase vorn (zugegeben, das ist kein Kriterium), doch Verstappen dürfte darauf erpicht sein, endlich einmal selbst ein gutes Ergebnis nach Hause zu bringen. Das hängt in Spielberg aber wieder vor allem an der Konkurrenz, die wohl nicht so patzen dürfte wie zuletzt in Baku.
Red Bull auf Augenhöhe mit Ferrari oder nicht?
Daher hängt Ricciardo die Trauben vor dem Wochenende auch nicht ganz so hoch: "Hoffentlich sind wir mindestens Fünfter", sagt er. Damit würde er vermutlich hinter den beiden Mercedes und Ferrari landen, aber immerhin noch vor der Spitze des Mittelfeldes um Williams und Force India. Ricciardo weiß, dass die genannten Teams in Österreich einen Vorteil haben, auch wenn der Red-Bull-Ring namentlich einem anderen Team zugeschrieben sein müsste.
"Vielleicht können wir ganz gut sein, Mercedes und Ferrari werden aber trotzdem sehr schnell sein - speziell Mercedes", so der Australier. Denn: "Im ersten Sektor kommt es fast nur auf PS an, und dort werden sie einen guten Schritt machen. Selbst wenn wir im zweiten und dritten Sektor mithalten können, werden sie stark sein." Ein Hoffnungsschimmer: Max Verstappen landete im Vorjahr mit Rang zwei auf dem Podium. Damals hielt sein Auto aber durch.
Dass der Erfolg wiederholbar ist, denkt aber auch Verstappen selbst nicht. Er sieht Mercedes immer noch voraus - Ferrari jedoch nicht unbedingt! "Es ist etwas schwierig zu bewerten, weil wir in Baku definitiv schneller waren. Hier müssen wir aber mal schauen", sagt er. "Wir brauchen noch ein paar Rennen, um zu sehen, wo wir stehen. Die Teams stehen aber nicht still. Wir leisten gute Arbeit, aber wir müssen uns noch verbessern, um Mercedes einzuholen."