• 08. Juni 2017 · 17:50 Uhr

Montreal-Facts: Alles, was du wissen musst!

Warum Graining 2017 kein Thema sein wird, wer die wichtigsten Montreal-Rekorde hält und was es im aktuellen Formel-1-Talk "Starting Grid" zu besprechen gibt

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag beginnt mit dem ersten Freien Training der Grand Prix von Kanada in Montreal. Der Circuit Gilles Villeneuve ist 4,361 Kilometer lang und seit 1978 (mit Ausnahme von 1987 und 2009) fester Bestandteil des Formel-1-Kalenders. Den Streckenrekord hält Ralf Schumacher mit einer Bestzeit von 1:12.275 Minuten, aufgestellt 2004 auf Williams-BMW.

Mit dieser Artikelreihe, die 2017 jeden Mittwoch oder Donnerstag vor einem Grand Prix erscheint, wollen wir unsere Leser standardisiert über die wichtigsten Facts vor dem Rennwochenende informieren. Welche Reifen hat Pirelli für die Teams im Angebot? Was hat sich an der Strecke seit dem letzten Rennen verändert? Wer sind die von der FIA nominierten Rennkommissare? Und wo liegen die DRS-Zonen zum Überholen?

Darüber hinaus bieten wir in den sogenannten "FIA-Fast-Facts" (eine diesem Artikel angefügte Fotostrecke begleitende Informationen. Etwa: Auf welchen anderen Strecken als Montreal wurde ein Grand Prix von Kanada ausgetragen? Oder: Welchen Rekord von Michael Schumacher könnte Lewis Hamilton schon bald einstellen?

Für die Antworten jetzt durchklicken!

Reifen

Nach zwei Rennen in Europa bricht die Formel 1 zum Grand Prix von Kanada auf, der bekanntlich zu den am schwierigsten vorausberechenbaren Rennen des Jahres gehört. Genau wie für Monaco nominierte Pirelli die drei weichsten Mischungen der P-Zero-Reifen-Range für die Formel 1: Soft, Supersoft und Ultrasoft. Aber die semipermanente Strecke in Montreal ist viel schneller - dort werden Höchstgeschwindigkeiten von über 300 km/h erreicht - und stellt dadurch eine größere Herausforderung für Autos und Reifen dar. Die rutschige Fahrbahnoberfläche, die wechselhaften Witterungsbedingungen und die relativ hohe Wahrscheinlichkeit von Safety-Car-Phasen - insbesondere durch die berühmte "Wall of Champions" verursacht - führte in der Vergangenheit zu vielfältigen Rennstrategien.

Reifen-Key-Facts

In Kanada stehen Traktion und Bremsen im Mittelpunkt: Es treten eher Längs- als Querkräfte auf, welche die Reifen und insbesondere die Bremsen belasten.

Das richtige Aufwärmen der Vorderreifen ist einer der Schlüsselfaktoren für eine schnelle Runde in Kanada.

Die Fahrbahnoberfläche des selten genutzten semipermanenten Tracks neigt dazu, sich schnell zu entwickeln.

In der Vergangenheit war bisweilen Graining an den Reifen zu beobachten. Angesichts der Erfahrungen mit den Reifen der 2017-Range ist dieses Phänomen in diesem Jahr weniger wahrscheinlich.

Die Witterungsbedingungen können von Hitze bis zu Wolkenbrüchen variieren.

Erst zum zweiten Mal in diesem Jahr konnten die Teams ihre Reifenkontingente selbst bestimmen. Die Order von Ferrari und Mercedes weichen leicht voneinander ab.

In Monaco zeigte Red Bull sein bekanntes schwimmendes Motorhome. In Kanada nutzt Pirelli einen schwimmenden Montagebereich.

Der aktuelle Rundenrekord in Kanada steht seit 2004 bei 1:13.622 Minuten (Rennen). Angesichts der letztjährigen Rundenzeiten in Kanada sowie der in dieser Saison gesehenen höheren Geschwindigkeiten der Autos besteht eine große Chance, dass er gebrochen wird.

Erforderlicher Mindestdruck der Reifen am Start: 20 psi (Vorderreifen), 18,5 psi (Hinterreifen).

Limit für den Reifensturz: -3,50 Grad (Vorderreifen), -2,00 Grad (Hinterreifen).


Kanada-Grand-Prix: Härtester Bremspunkt in Montrea

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Auf dem Circuit Gilles Villeneuve haben die Bremse jede Menge zu tun Weitere Formel-1-Videos

Mario Isola, Leiter Automobilsport von Pirelli

"Der Kurs in Montreal hat viele einmalige Eigenschaften, lediglich seine glatte Fahrbahnoberfläche ähnelt der des Tracks in Sotschi. Im vergangenen Jahr hat der Sieger einen Stopp benötigt, während der Zweitplatzierte zweimal an die Box kam und alle drei nominierten Mischungen einsetzte. Das unterstreicht die Vielfältigkeit der hier möglichen Strategien. Es ist in Montreal nie einfach, das richtige Set-up mit der richtigen aerodynamischen und mechanischen Balance zu finden. Dabei handelt es sich um einen der Schlüsselfaktoren für den optimalen Einsatz der Reifen. Hinzukommen muss ein hohes Maß an Flexibilität hinsichtlich der Reifenstrategie, bedingt durch das wechselhafte Wetter und den Einsatz des Safety-Cars. Beide Faktoren spielten in der Vergangenheit schon häufig eine wichtige Rolle."

Strecke & Sicherheit

Große Flächen der in die Jahre gekommenen Fangzäune wurden durch Mauerblöcke ersetzt, vor allem in den Kurven 1, 2, 3, 7, 8 und 10. Alle neuen Mauern wurden mit Fangzäunen in unterschiedlicher Höhe ausgestattet. Außerdem wurde ein neuer Fangzaun auf der "Wall of Champions" installiert.

Der Kies außen in Kurve 8 wurde durch Asphalt ersetzt, und die Rasengittersteine in der Schikane vor Start und Ziel wurden ebenfalls asphaltiert.

Die Reifenstapel in den Kurven 1, 2, 3, 8, 10 und 13 wurden durch TecPro-Barrieren ersetzt. Außerdem wurden 180 Meter SAFER-Barrier außen in Kurve 5 installiert.

In der Boxenmauer wurde ein zweites Tor gesetzt.

DRS-Zonen

Beim Grand Prix von Kanada gibt es zwei DRS-Zonen. Der Aktivierungspunkt von DRS-Zone 1 liegt 55 Meter vor Kurve 12, der zweite 70 Meter nach Kurve 14. Ob DRS ausgelöst werden darf, entscheidet sich am Detektionspunkt. Dieser liegt für beide DRS-Zonen 110 Meter vor Kurve 9. Beträgt der Rückstand auf das vorfahrende Auto am Detektionspunkt weniger als eine Sekunde, darf DRS aktiviert werden.

Boxengassen-Speedlimit

80 km/h für Freie Trainings, Qualifying und Rennen. Ohne Ausnahmen.

FIA-Rennkommissare

Garry Connelly ist Direktor des Globalen und Australischen Instituts für Motorsport-Sicherheit sowie Mitglied des FIA-Motorsport-Weltrats. Im Motorsport engagiert er sich seit 1960. Als langjähriger Rallye-Fahrer hatte er maßgeblichen Anteil daran, die Rallye-WM ab 1988 nach Australien zu bringen. Er war dort bis 2002 Chef des Organisationskomitees und Rennleiter. Seit 1989 ist er FIA-Kommissar für die Rallye-, Tourenwagen- und Formel-1-WM.

Jose Abed ist seit 2006 einer der Vizepräsidenten der FIA. 1961 begann er als aktiver Motorsportler. 1985 gründete er die Mexican Organisation of International Motor Sport (OMDAI), den mexikanischen Mitgliedsverband in der FIA. Seit 2003 ist er deren Präsident. 1986 begann er, in seiner Heimat Truckrennen zu organisieren. Zwischen 1986 und 1992 gehörte er dem Organisationskomitee des Grand Prix von Mexiko an. Seit 1990 ist er Rennkommissar bei verschiedenen Grands Prix.

Der ehemalige Williams-Fahrer Derek Daly hat in seiner Karriere 49 Grands Prix bestritten. Geboren in Irland und heute US-Bürger, fuhr Daly nach dem Ende seiner Formel-1-Karriere im Jahr 1982 noch ChampCar-Rennen. 1984 verletzte er sich bei einem Unfall in Michigan schwer, ging aber ein Jahr später wieder an den Start. 1990 erklärte er nach einigen Erfolgen im Sportwagen seinen Rücktritt und arbeitete als TV-Experte. Heute ist er unter anderem als Motivationscoach tätig und betreibt seine eigene Rennfahrer-Schule.

Der vierte Rennkommissar für Montreal wird vom nationalen Verband in Kanada gestellt.

Eine Runde mit Romain Grosjean

"Nach Start und geht's in Kurve 1 rein. Schwieriger Bremspunkt mit blockierenden Vorderrädern. Von da aus direkt in Kurve 2, eine sehr wellige Haarnadel. Und dann die Schikane. Dort fährst du stark über den Randstein und musst am Ausgang sehr vorsichtig sein, um nicht die Mauer zu touchieren. Danach geht's links-rechts, wieder mit einer schwierigen Bremszone."


360 Grad: Eine Montreal-Runde mit Carlos Sainz

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Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz zeigt im 360-Grad-Video eine Runde auf dem Circuit Gilles Villeneuve in Montreal. Kanada trägt den siebten WM-Lauf aus Weitere Formel-1-Videos

"Von da aus steigst du voll aufs Gas und spürst die Beschleunigung. Anschließend bremst du hart für die Kurven 8 und 9. Unter der Brücke durch sind einige Bodenwellen. Nicht so einfach, dort den Grip zu halten. Als nächstes kommt die Haarnadel. Harter Bremspunkt. Du versuchst natürlich, Geschwindigkeit mitzunehmen und nicht zu viel Zeit zu verlieren."

"Beim Rausbeschleunigen brauchst du wieder gute Traktion. Und am Ende der Runde folgt noch die berühmte Schikane, für die du so spät wie möglich bremsen möchtest, um so viel Speed wie möglich durch diese knifflige Passage mitzunehmen."

Zeitplan und Teilnehmer der FIA-Pressekonferenzen

Donnerstag, 11:00 Uhr (17:00 Uhr MESZ):
Fernando Alonso (McLaren)
Lewis Hamilton (Mercedes)
Jolyon Palmer (Renault)
- - -
Marcus Ericsson (Sauber)
Sergio Perez (Force India)
Lance Stroll (Williams)

Freitag, 16:00 Uhr (22:00 Uhr MESZ):
James Allison (Mercedes)
Maurizio Arrivabene (Ferrari)
Günther Steiner (Haas)
- - -
Jody Egginton (Toro Rosso)
Yusuke Hasegawa (Honda)
Paddy Lowe (Williams)

Unmittelbar nach Qualifying und Rennen:
Die Top 3 des Qualifyings beziehungsweise Rennens.

Formel-1-Talk vor dem Grand Prix von Kanada

Unser Chefredakteur Christian Nimmervoll beschäftigt sich mit den Kollegen von meinsportradio.de in der aktuellen Ausgabe des Formel-1-Talks "Starting Grid" mit den wichtigsten Themen vor dem Grand Prix von Kanada. Besprochen werden unter anderem Knackpunkte wie die Bremsen oder die Reifen, aber auch ein möglicher Mercedes-Ausstieg aus und Volkswagen-Einstieg in die Formel 1. Neugierig? Jetzt reinhören oder für die nächste Autofahrt downloaden!

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