• 13. November 2016 · 23:57 Uhr

Palmer kracht in Kwjat: Angriff im Blindflug geht schief

Jolyon Palmer verschätzte sich beim Großen Preis von Brasilien 2016 gewaltig und muss nach einer Kollision mit Daniil Kwjat aufgeben - Auch Magnussen ohne Punkte

(Motorsport-Total.com) - Ein Angriff im Blindflug ging für Jolyon Palmer im Autodromo Jose Carlos Pace gründlich schief: Der Renault-Pilot krachte kurz vor dem ersten Rennabbruch Daniil Kwjat in die Seite. Der Russe quittierte das zwar mit dem unterhaltsamen Funkspruch "Nein, nein, nein, nein, nein! Er ist in mich reingefahren!", doch lustig war die Aktion für beide nicht. Bei einer Untersuchung des Fahrzeugs von Palmer während der Unterbrechung entschied sich Renault, das Rennen zu beenden. Der Schaden am R.S. 16 war zu groß. (So lief das Rennen)

Der Angriff ging im Bereich des Zielbogens schief. "Ich konnte nichts sehen", gibt der 25-Jährige kleinlaut zu. "Ich kam den Berg hoch und hatte mehr Grip als meine Gegner vor mir. Ich konnte nichts sehen und habe geraten, wo die Strecke lang geht. Ich habe das ziemlich gut abgeschätzt." Weniger gut schätzte er leider die Positionierung des Fahrzeugs vor ihm ein: "Ich wusste, dass ich einen Versuch auf Daniil wagen kann. Ich bin innen rein gefahren und habe ihn getroffen." (Zum Rennergebnis)

Die schwierigen Bedingungen in Sao Paulo hatten mit Palmer ihr nächstes Opfer gefunden, während Kwjat das Rennen außerhalb der Punkteränge beendete. War das Manöver des Briten vielleicht ein bisschen überambitioniert? "Wenn man mehr Grip hat, versucht man zu überholen", rechtfertigt sich Palmer. "Es war nicht zu ambitioniert. Man weiß halt nicht, wo der Kerl vor einem sich befindet. Ich hätte auch mit Halbgas fahren können, dann hätte mich vielleicht jemand von hinten getroffen. Wenn man nichts sehen kann, muss man so fahren, wie man es für richtig hält."

Kevin Magnussen, der 2017 zu Haas wechseln wird, kam noch einmal in den Genuss, den Werks-Renault ein ganzes Rennen lang bei Regen zu fahren. Ein zweifelhaftes Vergnügen, denn der Enstone-Bolide war im Nassen eines der schwächsten Autos überhaupt. In einem Rennen, in dem sogar Manor und Sauber Punkte holen konnten, gelang es Renault überhaupt nicht, sich in Szene zu setzen. "Unser größtes Problem war die Performance des Autos auf vollwertigen Regenreifen", analysiert Teamchef Frederic Vasseur. "Wir konnten einfach mit diesen Reifen keinen anständigen langen Stint fahren und mussten auf Intermediates wechseln, wann immer es ging."

Magnussen sagt nach Platz 14: "Die Bedingungen heute waren definitiv fordernd, speziell in den Kurven am Ende. Diese sind im Trockenen eigentlich keine richtigen Kurven, aber im Regen wurden sie es wirklich! Da gab es böses Aquaplaning und selbst ohne das wären wir dort völlig am Limit gewesen!" Sein Appell an die Rennleitung: "Ich wünsche mir nur, wir wären heute mehr Rennen gefahren."

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