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Williams trauert um gute Zeiten: Bescheidene Ziele in Mexiko
Für Valtteri Bottas und Felipe Massa zählt nur noch eins: Vor Force India ins Ziel kommen - Von Podiumsplatzierungen können sie nur noch träumen
(Motorsport-Total.com) - Das waren noch Zeiten: 2015, als Williams noch das drittbeste Team im Feld war, da haben Valtteri Bottas und Felipe Massa beim Grand Prix von Mexiko noch ein Wörtchen mitzureden gehabt. Bottas landete gar auf Platz drei. "Ich habe noch nie so viele Menschen auf einmal gesehen, die auch noch so begeistert über das ganze Rennwochenende waren", schwelgt er in Erinnerungen. "Das muss eine der besten Podiumserfahrungen meiner Formel-1-Karriere gewesen sein. Das würde ich gern noch einmal erleben." An diesem Sonntag würde er sich allerdings schon mit Platz sieben zufrieden geben müssen.
Für das Team geht es in der WM vor dem Grand Prix von Mexiko noch um viel: Aktuell halten sie den fünften Konstrukteursplatz und liegen acht Punkte hinter Hauptkonkurrent Force India. An ein herankommen an Mercedes, Red Bull oder Ferrari ist nicht mehr zu denken - die machen die ersten sechs Rennplatzierungen unter sich aus. Das letzte Mal konnte Williams in Kanada dazwischenfunken. Aber auf vermeintlich starke Williams-Strecken ist kein Verlass mehr.
"Es ist schwierig geworden", so Bottas. "Wir sind in diesem Jahr ständig an Orte gekommen, von denen wir erwartet haben, dass wir dort stark sind. Und dann war es nicht mehr so. Die Strecke ähnelt ein bisschen Kanada mit ein paar langsamen Kurven und der langen Geraden. Aber im zweiten Sektor gibt es ein paar schnelle Kurven und dort scheinen wir in diesem Jahr nicht so gut zu sein. Ich glaube nicht, dass es für uns so gut wird, wie in Kanada."
Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Mexiko-Stadt
Das Autodromo Hermanos Rodriguez hat einige Besonderheiten, die an allen anderen Schauplätzen der Formel 1 so nicht zu finden sind. Herausragend ist die Höhenlage, denn Mexiko-Stadt liegt auf einem riesigen Hochplateau. Fotostrecke
Teamkollege Massa pflichtet ihm bei: "Der Kurs ist nicht so schnell, wie alle vorher gedacht haben. Es gibt ein paar Richtungswechsel, aber die Strecke ist langsamer als sie aussieht - abgesehen von der Zielgeraden. Was den Abtrieb angeht, macht das keinen Unterschied. Autos mit besseren Abtrieb werden immer bessern Grip haben und der Unterschied zwischen den Topteams und den anderen wird sich nicht groß verändern. Ich hoffe, wir können konkurrenzfähig genug sein, um den Kampf mit Force India aufzunehmen."
Drei Rennen bleibt ihnen nur noch Zeit, sich den vierten Platz zurückzuerobern. Ausgehend von den Plätzen sieben und acht als bestes Teamergebnis sind das maximal noch 30 Punkte. Dafür muss aber alles glatt laufen. In Austin schaffte es Massa auf Rang sieben. Wegen einer Startkollision kam Bottas aber nur als 16. ins Ziel. Gleichzeitig wurde Sergio Perez aber nur Achter und Nico Hülkenberg schied ganz aus.
"Beim letzten Rennen konnten wir zwei Punkte gutmachen - aber es wäre noch so viel mehr drin gewesen", trauert Bottas der Chance nach. "Aber das Glück ist im Rennsport nun einmal nicht immer auf deiner Seite. Ich denke, das Wichtigste wird jetzt sein, bei jedem Rennen mit beiden Autos ins Ziel zu kommen und dabei hoffentlich schneller als sie zu sein."
Es ist ein ernüchterndes Ziel, wenn man zurück an die guten alten Zeiten denkt. Im Vergangenen Jahr landete Williams viermal auf dem Podium und bei 15 von 19 Rennen in den Top 6. "Es ist nicht das Gleiche um Platz sieben zu kämpfen, wie um Platz drei - oder gar Platz eins, was ich mir nur vorstellen kann", sagt Bottas. "Aber dort stehen wir nun einmal. Unser Ziel ist es, vor Force India zu landen. Platz sieben und damit Best of the Rest ist für uns möglich. Natürlich wäre es schöner, um dritte Plätze zu kämpfen."