Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Kampf mit Plastiktüte: Vettel fordert mehr Mülltonnen für Baku
Erst die Möwen, jetzt eine Plastiktüte: Ferrari-Pilot Sebastian Vettel scheint unwillkommene Gäste auf der Strecke anzuziehen und beklagt Müllalarm in Baku
(Motorsport-Total.com) - Das ganze Wochenende über wehte bei der Formel-1-Premiere in Baku ein teils heftiger Wind. Solche Windböen können nicht nur die empfindliche Aerodynamik der Boliden stören, sondern auch so manche unliebsame Gegenstände auf die Strecke bugsieren - so geschehen am Rennsonntag beim Großen Preis von Europa 2016. In Runde sechs blies die Bakuer Luft eine Plastiktüte vor Sebastian Vettels Ferrari und blieb für geraume Zeit in seiner Radaufhängung und Nase hängen.
© xpbimages.com
Sebastian Vettel machte in Baku unfreiwillig Bekanntschaft mit einer Plastiktüte Zoom Download
So ein Plastikteil kann, wenn es in die Airbox oder den Seitenkasten fliegt, zu einem erheblichen Problem für die Kühlung werden. Doch bei Vettel ging der unfreiwillige blinde Passagier zum Glück andere Wege, sodass der Ferrari-Pilot ohne Behinderung oder Schaden weiterfahren konnte. Mit dem Ballast an Bord knackte er sogar Daniel Ricciardo im Red Bull und kämpfte sich auf Rang zwei vor, mit dem der Deutsche das Rennen auf dem Baku City Circuit dann auch abschließen sollte.
Danach scherzte Vettel über die Plastiktüte: "Gott sei Dank habe ich sie nicht ins Gesicht bekommen, sonst hätte ich nichts mehr gesehen. Aber dann hätte ich sie wenigstens wegreißen können." Zwar seien die Strecke und die Stadt bemerkenswert, "aber es fehlen die Mülltonnen", beklagt der Ferrari-Pilot. "Es gab unheimlich viel Dreck - Plastikflaschen, Plastiktüten auf der Strecke. Das kann wie in meinem Fall in die Hose gehen, es kann aber noch viel schlimmer kommen, wenn es irgendwie in die Kühlung kommt."
Fotostrecke: GP Europa, Highlights 2016
Saisonsieg Nummer fünf für Nico Rosberg bei der Premiere in Aserbaidschan: Der Deutsche setzte sich auf dem neuen Straßenkurs in Baku in einem todlangweiligen Rennen durch, nachdem das Wochenende mit Hochspannung auf allen Ebenen begonnen hatte. Wir werfen einen Blick zurück auf die Highlights des sogenannten "Europa-Grand-Prix". Fotostrecke
In dem Fall sei das Rennen zu Ende. Diesem Schicksal ist Vettel noch einmal entgangen. Er nahm den Vorfall mit Humor und hofft, dass man an der Sauberkeit auf der Strecke noch arbeiten werde. Etwas emotionaler reagierte sein Teamkollege Kimi Räikkönen auf den Plastik-Überfall. Denn nachdem sich das Teil von Vettels Auto gelöst hatte, flog es auf Räikkönens SF16-H zu. Über Funk fluchte der Finne: "Da fliegen Plastikteile umher, ich musste ausweichen." Ein Teil seiner Beschwerde wurde weggepiepst.
Für Vettel war es übrigens schon die zweite unheimliche Begegnung in Folge. Beim Großen Preis von Kanada vor einer Woche hatte er es eigenen Aussagen zufolge mit zwei Möwen zu tun, die mitten auf der Strecke standen. "Ein Möwen-Pärchen, das Selbstmord begehen wollte", lautete Vettels Analyse damals. Er sah sich gezwungen auszuweichen, schließlich bremse er für Tiere. Auch vor Baku hatte er die Sorge geäußert, wieder auf Vögel zu treffen. Eine Plastiktüte war wohl das kleinere Übel.