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Manor: Wehrlein und Haryanto in der Technik-Falle
Das Manor-Team erlebt einen frustrierenden Auftakt ins Wochenende - Pascal Wehrlein und Rio Haryanto verlieren viel Zeit wegen technischer Pannen
(Motorsport-Total.com) - Sorgenvolle Mienen gab es beim Manor-Team am Freitag zum Auftakt des Russland-Grand-Prix-Wochenendes in Sotschi. Beide Piloten wurden von technischen Problemen heimgesucht, die Pascal Wehrlein und Rio Haryanto wertvolle Zeit auf der Strecke kosteten. Am Ende fand man sich erwartungsgemäß am hinteren Ende der Zeitentabelle wieder: Haryantos schnellste Runde brachte ihm mit einer Zeit von 1:41.080 Minuten Rang 21 ein, der deutsche Nachwuchsstar war knappe sieben Hundertstelsekunden langsamer und fand sich auf Platz 22 wieder.
Schwieriger Start, nicht viel besseres Ende - so lässt sich Wehrleins erster Tag auf der für ihn komplett neuen Strecke im Sotschi-Autodrom zusammenfassen. Gleich nach wenigen Minuten des ersten Freien Trainings musste der Deutsche zurück in die Manor-Box, wo eine lange Zwangspause anstand. Offensichtlich hatte sich Wehrlein auf der Strecke einen Schaden am Unterboden geholt, der ausgetauscht werden musste. Auch in der Garage neben ihm wurde wie wild gearbeitet: Bei Haryanto gab es Probleme mit der Lenkung, sodass auch der Indonesier zunächst zum Zuschauen verdammt war.
Für ihn reichte es am Ende nur noch zu acht Runden in der ersten Trainingssession, während Wehrlein immerhin noch 21 Umläufe zusammenbrachte, in denen er aber keinen Rhythmus mit seinem MRT05 fand. "Ein schwieriger Tag heute", gab der Deutsche hinterher unumwunden zu. "Die Strecke war sehr rutschig und wir hatten mit einem sehr niedrigen Grip-Level zu kämpfen."
Die fehlende Haftung machte sich auch gleich im ersten Drittel der zweiten Session bemerkbar, als der 21-Jährige einen heftigen Dreher hatte. Nur den weitläufigen Auslaufzonen hatte er es dabei zu verdanken, dass er nirgends einschlug und immerhin noch insgesamt 23 Runden in der zweiten Einheit absolvieren konnte, an deren Ende er neben der Strecke ausrollte.
Manor-Testpilot Alexander Rossi erstmalig an der Strecke
Den Kopf in den Sand stecken will Wehrlein trotz des verkorksten Auftakts aber nicht: "Wir werden uns alle Daten heute Abend genau ansehen und uns dann für einen besseren Tag am Samstag vorbereiten. Wir müssen positiv bleiben", gibt er sich kämpferisch. Dass für Manor noch viel Arbeit vor sich hat, weiß auch Renndirektor Dave Ryan: "Zumindest am Nachmittag konnten unsere Piloten ihr Programm durchziehen und viele Informationen über die Reifen sammeln. Uns bleibt aber noch viel zu tun, um die Leistung rechtzeitig vor dem Qualifying zu verbessern."
Optimismus wollte auch Rookie Haryanto verbreiten, der wegen des Lenkungsschadens am Morgen fast eine Stunde Zeit verlor. "Immerhin konnten wir am Nachmittag mit verschiedenen Benzinmengen fahren und Informationen sammeln. Die Geschwindigkeit war okay, aber wir müssen hart arbeiten, um den anderen Teams näher zu kommen", weiß der Indonesier. Aufmerksamer Beobachter in der Manor-Garage war über den kompletten Tag Ersatzpilot Alexander Rossi, der zum ersten Mal in dieser Saison an einem Formel-1-Wochenende an der Strecke war.
Der Amerikaner, der im Kampf um ein Stammcockpit bei Manor leer ausging, will parallel zu seinem Rennengagement in der IndyCar-Serie bei elf Formel-1-Grands-Prix vor Ort sein und so seinen Fuß in der Tür zur Königsklasse behalten. Ende 2015 bestritt er bereits fünf Grands Prix für Manor-Marussia, musste sein Stammcockpit in diesem Jahr aber für Wehrlein und Haryanto räumen. Rossi ist der erste Pilot, der gleichzeitig in der Formel 1 und in der IndyCar-Serie arbeitet. Vergangenes Wochenende war er noch mit seinem Dallara-Honda für das Andretti-Team im Barber Motorsports Park nahe Birmingham im Einsatz.