Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016 Sotschi
Gigantomanie trifft Retorte und niedrigen Reifenverschleiß: Warum Sunnyboys in Russland ein wenig Monaco erwartet und die Piloten Langeweile befürchten
(Motorsport-Total.com) - Extrem modern, für eine nicht-permanente Rennstrecke ungeheuer schnell, aber im Fernsehbild alles andere als ein Spektakel. Das ist - kurz zusammengefasst - die Formel-1-Bahn in Sotschi, die am kommenden Wochenende ihren dritten Grand Prix erlebt und die Piloten zwischen den für die Olympischen Winterspiele 2014 errichteten Sportstätten hindurchführt. Die Aktiven blicken dem Rennen mit gemischten Gefühlen entgegen, wie wir in unserer Fotostrecke zeigen.
Die Gretechenfrage ist der Reifenverschleiß. Renault-Technikchef Bob Bell sagt: "Wahrscheinlich wird es ein Einstopp-Rennen". Dann wäre Überholen auf taktischer Grundlage schwierig, denn Pirelli agierte bei der Auswahl der Mischungen konservativ: Supersoft, Soft und Medium stehen zur Verfügung. Kluge Vorahnung? "Es ist schwierig, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Aber wenn eine Strecke altert, wird auch der Asphalt etwas rauer", gibt Kimi Räikkönen zu bedenken.
Zumindest abseits des Sportlichen ist Sotschi ein Garant für gute Laune: Die 343.000-Seelen-Stadt am Schwarzen Meer grüßt mit mediterranem Flair und Luxus vor der Kulisse des Kaukasus. An der "Russischen Rivera" erinnert nichts an Taiga, Sibirien oder Moskau. Daniel Ricciardo staunte nicht schlecht, als er mit der Formel 1 zur vor zwei Jahren erstmals anreiste: "Als ich Strand mit blitze blauem Meer gesehen habe, war das nicht das, das ich mir vorgestellt habe", meint der Australier.