• 28. November 2015 · 20:13 Uhr

Langsamer als im Vorjahr: Wo ist die Williams-Performance?

Bei Williams war man nach dem Qualifying von Abu Dhabi enttäuscht: Man hat nicht nur auf die Konkurrenz verloren, sondern auch auf sich selbst aus dem Vorjahr

(Motorsport-Total.com) - Wie sich die Zeiten doch ändern können: Vor einem Jahr zeigte Williams beim Saisonfinale in Abu Dhabi seine stärkste Leistung und feierte gleich zwei Podestplätze, doch im Qualifying 2015 folgte einer der schwächsten Auftritte des Jahres: Obwohl man mit großen Erwartungen zum Yas Marina Circuit gefahren war, gab es für Valtteri Bottas und Felipe Massa nur die enttäuschenden Ränge sechs und acht.

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Bei Williams möchte man den Performance-Verlust untersuchen Zoom Download

"Es war eines der schlechtesten Qualifyings. Wir waren nicht konkurrenzfähig genug", hadert Massa, der laut eigener Aussage mit seiner Runde nah am Maximum war. Das Problem lag für ihn vor allem im letzten Sektor. Während der FW37 seine Vorteile vor allem auf den schnellen ersten beiden Sektoren ausspielen kann, hakt es im kurvigen letzten Teil massiv. "Der Grip an der Hinterachse ist ein Problem im letzten Sektor - noch mehr als im vergangenen Jahr", so Massa.

Auch Valtteri Bottas vermutet ein Problem mit den Hinterreifen, die einfach nicht die richtige Temperatur haben wollen. "Das war das Schlüsselproblem", sagt der Finne und legt nach: "Wir haben schon gestern gesehen, dass wir ein wenig hinter unseren Zielen liegen, was die Abstände zu Ferrari und Mercedes angeht. Wir haben die Balance verbessert, aber es war nicht genug. Wir haben nicht genügend Speed im Auto. Wir hatten Probleme, alles in einer Runde aus den Reifen zu bekommen."

Williams verliert eine halbe Sekunde

Williams' Problem ist vor allem eines: Während die Konkurrenz schneller geworden ist, sind die beiden Boliden aus Grove langsamer geworden im Vergleich zum Vorjahr. "Wir konnten die Zeiten vom Vorjahr nicht erreichen. Es muss an den Reifen liegen, denn wir wissen, dass das Auto schneller ist", grübelt Bottas. Und eigentlich sollte die Strecke dem FW37 auch liegen. Ein Blick in die Zeitentabelle beweist: Der Finne war mit 1:41.656 Minuten in Q3 sechs Zehntel langsamer als im Vorjahr, als man Dritter und Vierter wurde.

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Rob Smedley ist überrascht über das Defizit im Vergleich zum Vorjahr Zoom Download

"Wir waren generell langsamer als 2014. Das ist etwas fundamentaleres, als dass wir es mit Setup oder Reifenmanagement in Ordnung bringen können", meint Rob Smedley, der Chef der Fahrzeugperformance. "Wir sind aber nicht die einzigen, auch bei Toro Rosso ist das so." Teams wie Force India oder Ferrari konnten stark zulegen, doch Williams fällt auch im Durchschnitt stark ab, meint er: "Wir sind rund eine halbe Sekunde langsamer, aber der Durchschnitt (der Zeitenverbesserung zum Vorjahr; Anm. d. Red.) ist eigentlich null."

Warum das gerade in Abu Dhabi der Fall ist, muss man sich bei Williams nun anschauen, denn ein generelles Problem war dies in dieser Saison ja nicht. "Wir müssen uns verschiedene Bereiche anschauen, weil es von überall her kommen kann. Vermutlich liegt es an mehr als einer Sache", so Smedley, der aber schon mit einem schwierigen Qualifying gerechnet hatte: "Wir haben erwartet, dass wir vielleicht nicht so konkurrenzfähig wie im Vorjahr sein würden, weil wir schon vor längerer Zeit mit der Entwicklung aufgehört haben", erklärt er. So ein Performance-Verlust war aber nicht kalkuliert.

Im Rennen vor Red Bull und Force India?

Und so findet man sich nun selbst hinter Teams wie Red Bull oder Force India wieder, die man im Saisonverlauf eigentlich im Griff hatte. Vor allem über die Performance des indischen Teams mit Sergio Perez auf Rang vier ist man dabei überrascht: "Force India ist ziemlich stark hier, vielleicht ist das ihr stärkstes Rennen", hat Massa beobachtet. "Selbst wo sie auf dem Podium waren, waren sie im Qualifying nicht so stark. Aber hier waren sie es in jeder Session."

Dennoch ist man im Team überzeugt davon, dass man Force India und Red Bull morgen im Rennen schlagen kann. "Der Start wird wie immer wichtig werden", meint Bottas im Hinblick auf den Sonntag. "Wir haben den Vorteil der Topspeeds, deswegen hoffe ich, dass wir Perez und Ricciardo schnell überholen. Danach können wir hoffentlich die Autos vorne jagen." Mit den zwei DRS-Geraden hintereinander könnte das für das Topspeed-Monster durchaus klappen.

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