Mercedes: Qualifyingtaktik trotz Glanzleistung nicht perfekt
Technikchef Paddy Lowe erklärt, wieso in Sotschi eine spezielle Herangehensweise geplant war, die Strategie bei beiden Piloten aber nicht aufging
(Motorsport-Total.com) - Überlegen die erste Startreihe gesichert und doch nicht das Maximum herausgeholt: Das ist die ambivalente Mercedes-Bilanz des Qualifyings zum Russland-Grand-Prix in Sotschi am Samstag. Geschuldet war das nicht nur dem Fahrfehler Lewis Hamiltons im dritten Abschnitt, sondern auch einer Taktik, die nicht perfekt umgesetzt wurde. Schließlich gab im Schlusssegment ein von anderen Strecken nicht gekanntes Zeitproblem, auf das das Team mit ungewohnter Strategie reagieren wollte.
Der eigentliche Plan: Die Silberpfeile planten für den Shootout der Top 10 mit beiden Autos zwei Versuche mit zwei gezeiteten Runden unternehmen. "Das wäre wohl unsere bevorzugte Variante gewesen", meint Technikchef Paddy Lowe. Doch dafür reichte die Zeit nicht aus - es sei denn, die Autos von Hamilton und Nico Rosberg wären nur einmal für die gesamte Session betankt worden. "Und hätten damit zusätzliches Gewicht auf dem ersten Run an Bord gehabt", erklärt Lowe den Nachteil.
Mercedes disponierte um: "Also entschieden wir uns für einen einzigen Run mit jedem Auto und wollten die Rundenzeiten in den Runden zwei und vier setzen", so Lowe, der auch die auf dem sehr glatten Asphalt in Sotschi nur sehr langsam auf Temperatur kommenden Pneus in seine Überlegung einbezog. "Aber keiner unserer Fahrer verbesserte sich auf seiner zweiten Runde", bemängelt der Mercedes-Verantwortliche.