• 27. September 2015 · 14:46 Uhr

Sauber in Suzuka: Warum Ericsson zum Einbremser wurde

Marcus Ericsson fiel kurz vor Schluss auf Rang 14 zurück, Felipe Nasr gab kurz vor Schluss auf - Mit welchen Problemen die Sauber-Piloten in Japan zu kämpfen hatten

(Motorsport-Total.com) - Bei Sauber wäre man bestimmt lieber unbemerkt in die Punkteränge gefahren, als mit viel Sendezeit im hinteren Mittelfeld. Aber den TV-Kameras gefiel das ereignisreiche Rennen von Markus Ericsson und Felipe Nasr, das schlechter endete, als es sich das Team vorgenommen hatte. Am Ende wird Nasr zwei Runden vor der Zielflagge in die Box geschoben und Ericsson fällt nach langer Verteidigungslinie noch mehrere Plätze zurück. Was ging schief in Saubers Grand Prix von Japan?

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Marcus Ericsson wurde in Suzuka zum Sonntagsfahrer Zoom Download

Bereits die Startplätze 15 und 16 waren nicht ideal für die Schweizer, doch Wie viel Potenzial im C34 steckt, konnten die jungen, engagierten Piloten in der Anfangsphase des Rennens noch zeigen. Am Ende von Runde 1 lag Ericsson bereits auf Rang elf, Nasr auf Platz 13. Die McLaren waren dann schnell eingesammelt.

"Mir gelang ein guter Start", so Ericsson. "Und speziell vor dem ersten Stopp konnte ich gut mithalten und war Zehnter." Doch lange hielt der Aufwärtstrend nicht an. Für den Schweden ging es nach hinten los, als er sich in Runde zehn in seiner Lieblingskurve "Spoon" drehte. Dort hatte er bereits in den Trainingseinheiten Ausritte gezeigt. "Ich habe einen Fehler im ersten Stint gemacht", räumt er ein. "Das war schade, denn der Beginn des Rennens war sehr gut. Ich konnte an Alonso vorbei und hatte die gleiche Pace wie Sainz. Ich habe vor dem ersten Boxenstopp gepusht, habe es dann aber übertrieben."

Ericssons Taktik: Früher Stopp, zu langer Stint?

Aber eben nur fast. Denn hinter dem Sauber mit der Startnummer 9 hatten sich starke Gegner wie der Force India von Sergio Perez und der Red Bull von Daniil Kwjat aufgereiht, die ihn schließlich kassieren konnten. "Ich denke, dass wir heute eine bessere Performance hatten, als es das Resultat zeigt", schließt Ericsson ab. "Dennoch sind da noch Dinge, die wir verbessern müssen."

Auch Nasr erlebte einen schwierigen Nachmittag nach vielversprechendem Start. Plötzlich tauchte sein Name am hinteren Ende des Mittelfeld auf und es wirkte nicht, als könne er sich verbessern. "Das Rennen begann gut", sagt er. "Beim Start konnte ich einige Plätze gutmachen. Danach hatte ich schöne Zweikämpfe und Überholmanöver bis zum ersten Stopp. Plötzlich aber fühlte sich das Auto nicht mehr gut an. Deshalb entschieden wir knapp vor Schluss, in die Box zu fahren und das Rennen zu beenden. Nun müssen wir uns alles anschauen, um den Grund dafür zu finden."

Der Brasilianer beschrieb, wie sich die Servolenkung seines C34 ständig an- und ausschaltete. Was zunächst auf starken Reifenabbau geschoben wurde, verbesserte sich aber auch auf neuen Pneus nicht. Den unberechenbaren Boliden nahm man daher lieber aus dem Rennen.

"Enttäuschendes Wochenende"

"Es war ein enttäuschendes Wochenende, von dem wir uns grundsätzlich mehr erwartet hätten", kann es auch Teamchefin Monisha Kaltenborn nicht anders ausdrücken. "Die Ausgangslage für das Rennen war nach dem Qualifying-Ergebnis eine sehr schwierige. Marcus und Felipe hatten beide einen guten Start und so gab es die Chance, vielleicht doch noch in die Top 10 zu fahren. Leider gelang das nicht. Bei Felipe gab es ein noch nicht identifiziertes Problem am Auto, das untersucht werden muss. Markus hatte einen Dreher, der ihm einige Positionen kostete. Er hat aber dennoch sehr gut gekämpft."

Die siebte Doppel-Nullnummer in dieser Saison bedeutet, dass Sauber in der Gesamtwertung weitere drei Punkte auf Toro Rosso verloren hat. Mit 26 WM-Zählern liegt das Team auf Rang acht nun 18 Punkte hinter dem Konkurrenten und konnte auch keinen Boden auf die neun Zähler hinter ihnen liegenden McLaren gut machen.

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