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Manor-Marussia: Beinahe Horror-Crash ein Jahr nach Bianchi
Nach den schlimmen Ereignissen des Vorjahres entgeht Manor-Marussia in Suzuka nur knapp einer erneuten Katastrophe als Rossi gerade so Stevens ausweicht
(Motorsport-Total.com) - Die Bilder des Unfalls von Jules Bianchi sind allen Beteiligten noch gegenwärtig und kehrten vor allem am Ort des furchtbaren Geschehnisses noch einmal zurück. Beim Grand Prix von Japan verunglückte der Marussia-Pilot im vergangenen Jahr so schwer, dass er zehn Monate später seinen Verletzungen erlag. Beim diesjährigen Rennen rutschte dem Team deshalb erneut das Herz in die Hose, als es beinahe zu einer Hochgeschwindigkeits-Kollision ihrer beiden aktuellen Piloten kam.
© xpbimages.com
Will Stevens und Alexander Rossi konnten in Japan das Schlimmste verhindern Zoom Download
Runde 45: Der bis dahin vor seinem Teamkollegen liegende Will Stevens gehorchte den blauen Flaggen und wich den Überrundern aus, als er vom Abtrieb-Verlust des Manövers überrascht wurde und die Kontrolle über sein Heck verlor. Mitten in der 130R führte dies zu einem Dreher und jeder Menge Rauch, aus dem dann plötzlich Alexander Rossi auftaucht. Beide Piloten müssen blitzschnell reagier haben. Aber ob Glück oder Talent: hier hätte Schlimmes passieren können!
"Dieses Rennen hat sich für uns sehr gut entwickelt, denn der interne Kampf zwischen Will und Alex hat uns gefesselt", erklärt Teamchef John Booth. "Uns ist das Herz stehen geblieben, als sich Will in den Weg von Alex gedreht hat. Beiden gebührt Respekt für ihre beeindruckende Reaktion. Jeder im Team hat das ganze Wochenende über einen tollen Job gemacht, obwohl es eine sehr emotionale Rückkehr nach Suzuka war."
"In den letzten beiden Stints saß ich meinem Teamkollegen im Nacken und versuchte, an ihm vorbeizukommen, als er sich plötzlich drehte", erzählt es Rossi aus seiner Perspektive. "Zum Glück konnte ich ausweichen, aber es sah von außen bestimmt genauso dramatisch aus, wie aus meiner Perspektive."
Es ging noch einmal glimpflich aus und so konnten sich die Piloten auch auf das sportliche Ergebnis konzentrieren. In seinem zweiten Formel-1-Rennen gelang es Rossi, der das Cockpit von Roberto Merhi übernommen hatte, auch zum zweiten Mal vor Stevens ins Ziel zu kommen. "Alles in allem bin ich zufrieden damit, wie sich die Dinge in den letzten beiden Rennen entwickelt haben", sagt er daher. "Ich freue mich, dass wir nach einem schwierigen Wochenende ein gutes Rennen haben konnten." In Sotschi wird erst einmal wieder Merhi übernehmen.
Stevens musste hingegen nicht nur den Schock verarbeiten, sondern nun auch seinen Ärger. Der Brite hatte seinen Teamkollegen in allen Sessions im Griff gehabt, kassierte aber neben der Schrecksekunde auch eine Fünf-Sekunden-Strafe für eine Geschwindigkeits-Übertretung in der Boxengasse. "Es versteht sich von selbst, dass ich mit dem Ergebnis heute nicht zufrieden war", sagt er. "Ich dachte, ich hätte es unter Kontrolle, bis ich die Zeitstrafe bekam und mich gedreht habe - da habe ich den Vorteil verloren. Ich freue mich aber über das gute Team-Resultat."