• 17. April 2015 · 20:14 Uhr

Sebastian Vettel traut Braten nicht: "Mercedes dreht erst auf"

Wie Ferrari-Star Sebastian Vettel seine Kollision mit Sergio Perez im Freitagtraining in Bahrain erlebte und warum er trotz der besten Longruns tiefstapelt

(Motorsport-Total.com) - Aufregender Start für Sebastian Vettel in das Bahrain-Wochenende: Der Ferrari-Pilot war auf seinem Longrun insgesamt schneller als die Mercedes-Piloten, obwohl Lewis Hamilton auf einem frischen Soft-Reifensatz die insgesamt beste Longrun-Rundenzeit markierte. Zudem hatte Vettel in der ersten Kurve eine Kollision mit Force-India-Pilot Sergio Perez, bei der er seinen Frontflügel beschädigte, die aber ohne Konsequenzen bleibt. Das gaben die Rennkommissare nach dem Trainingstag bekannt.

Insgesamt reihte sich Vettel im Freitag-Gesamtergebnis mit einer persönlichen Bestzeit von 1:35.277 Minuten und einem Rückstand von 0,630 Sekunden auf Bestzeit-Halter Nico Rosberg auf Platz vier ein. Zwischen ihm und seinem Landsmann lagen Lewis Hamilton und Teamkollege Kimi Räikkönen auf den Plätzen drei und vier. "In meiner Runde hatte ich einen kleinen Hacker drin, abgesehen davon war sie ziemlich perfekt", spielt Vettel auf seinen Fehler in der Zielkurve an. Sonst wäre er weiter vorne gelandet.

Bremsdefekt sorgt für Kollision

Doch wie erlebte Vettel die Kollision kurz vor Ende des zweiten Trainings? "Ich fuhr aus der Box und hatte ein Problem", erklärt er. "Ich hab auf die Bremse getreten, dann spürte ich einen Schlag, und es hat nicht mehr so gebremst, wie es hätte sollen. Ich war ein bisschen zu schnell, als ich in die Kurve gefahren bin, und habe meinen Frontflügel kaputtgemacht."

Nach dem Zwischenfall eilte Vettel in die Force-India-Box, um sich bei Perez zu entschuldigen, doch der Mexikaner war zu diesem Zeitpunkt auf der Strecke. Vettel selbst kam insgesamt nur auf 38 Runden, während Williams-Pilot Valtteri Bottas mit 59 Umläufen den Spitzenwert markierte. "Leider haben wir etwas Trainingszeit verloren", verweist der viermalige Weltmeister auf den Unfall mit Perez.

Trotzdem ist er für das verbleibende Wochenende frohen Mutes. Der Defekt mache ihm "gar keine Sorgen", man müsse nun nur "verstehen, was passiert ist, und das dann reparieren. Wir haben ja viele Tests und Rennen ohne Probleme absolviert." Dazu kommt, dass das Tempo des Ferrari-Boliden heute besser als erwartet war.

Vettel fürchtet Mercedes-Aufwind

"Das wichtigste ist, dass ich mich im Auto wohlgefühlt habe", bestätigt er. "Die Basis passt, jetzt versuchen wir, uns über Nacht zu verbessern." In Sepang gelang Ferrari von Freitag auf Samstag ein großer Schritt, der schließlich die Basis für den ersten Saisonsieg war. Können die Roten in Bahrain das Wunder wiederholen und Mercedes erneut abfangen?


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Bahrain


"Ein Sieg ist immer möglich", will Vettel nichts ausschließen. "Wir hoffen auf einen großen Schritt, müssen nun aber abwarten, denn es ist eng." Ob man näher an Mercedes dran sei, "ist schwer zu sagen. Es scheint so, als wären alle ein bisschen näher dran."

Der 27-Jährige schließt nicht aus, dass die Silberpfeile noch schaumgebremst unterwegs sind: "Wir wissen, dass Mercedes einen großen Schritt machen kann, denn erst im Qualifying drehen sie die Motoren auf. Sie sind immer noch ein bisschen voran. Je näher wir rankommen, desto besser ist - ein weiter Schritt wäre schon ein großer Erfolg für uns."

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