Perez' Urteil zur Vettel-Kollision: "Ein Trainingszwischenfall"
Sergio Perez nimmt Sebastian Vettel die Kollision im zweiten Freien Training zum Bahrain-Grand-Prix nicht übel - Unkomplizierter Freitag für Nico Hülkenberg
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg war am ersten Trainingstag zum Grand Prix von Bahrain als 15. der schnellere der beiden Force-India-Piloten. Die Schlagzeilen aber gehörten Teamkollege Sergio Perez, der den Tag mit 0,257 Sekunden Rückstand auf Hülkenberg als 17. abschloss.
Wenige Minuten vor Ende des Fahrbetriebs wurde Perez in der ersten Kurve von Sebastian Vettel aufs Korn genommen, nachdem dieser seinen Ferrari nicht wie geplant verzögern konnte. Als Ursache wird ein nicht richtig festgezogenes rechts Vorderrad vermutet. Seitens des Teams ist dies bisher nicht bestätigt worden. Offiziell spricht man bei Ferrari von Bremsproblemen.
"Wir haben uns die Telemetriedaten angesehen und wir haben gesehen, dass bei den Bremsen etwas nicht stimmte", berichtet Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene, um anzufügen: "Die Jungs haben dann die Karbonverkleidung abgenommen, um das besser zu verstehen. Sie schauen sich die Sache aber noch an."
Perez nimmt Vettel die Kollision, bei der der Ferrari-Pilot ohnehin den größeren Schaden (beschädigter Frontflügel) davontrug, nicht übel: "Es war ein guter Tag für uns, trotz des Zwischenfalls mit Vettel. Ich versuchte gerade, Nasr zu überholen und lenkte in die Kurve ein, als ich sah, dass die Lücke zu Sebastian nicht mehr vorhanden war. Er hatte ein Problem an seinem Auto und traf mein Auto leicht hinten rechts."
"Ich hätte ihm vielleicht ein bisschen mehr Platz lassen können, aber ich kämpfte mit dem Sauber. Es war ein Trainingszwischenfall, nicht mehr und nicht weniger", urteilt Perez. Die Rennkommissare sahen es genauso und sprachen weder Vettel noch Perez eine Verwarnung oder gar Strafe aus. "Nach der Session kam er zu mir und berichtete mir von seinen Bremsproblemen. Es war einfach ein unglücklicher Zwischenfall", hakt Perez die Situation ab.
Bezogen auf die Performance hält der Mexikaner in Diensten von Force India fest: "Ich habe das Gefühl, dass wir wieder einen Schritt vorangekommen sind. Wir haben verschiedene Setup-Optionen probiert und nutzten die Gelegenheit, das Auto zwischen den beiden Trainingssitzungen umzubauen. Speziell auf den Longruns scheinen wir etwas besser auszusehen als bei den zurückliegenden Rennen. Für Vorhersagen ist es aber noch zu früh."
Unkomplizierter Freitag für Hülkenberg
Für Teamkollege Hülkenberg war es "ein unkomplizierter Freitag", der am Vormittag im Zeichen von Aero-Tests und am Nachmittag sowohl im Zeichen von Shortruns mit beiden Reifenmischungen (Soft und Medium) als auch im Zeichen von Longruns stand. "Wir haben jede Menge Daten gesammelt und die Informationen, die wir brauchen, gewonnen. Bezogen auf die Performance haben wir eine ziemlich klare Vorstellung davon, wo wir stehen", sagt der Deutsche, ohne ins Detail zu gehen. Am Samstag will er "dank weiterer Feinjustierungen am Setup die Balance weiter verbessern".
Wie der stellvertretende Force-India-Teamchef Robert Fernley anmerkt, waren Perez und Hülkenberg in der unter Flutlicht ausgetragenen Abendsession "mit unterschiedlichen Setups unterwegs, um so viele Daten wie möglich zu gewinnen".