Gestiegene Ansprüche: Sauber-Piloten wollen in China punkten
Marcus Ericsson ist mit Rang zehn im China-Qualifying zufrieden, möchte sich im Rennen allerdings noch einmal steigern - Auch Felipe Nasr richtet Blick nach vorne
(Motorsport-Total.com) - Die Ansprüche in Hinwil sind ganz offenbar gestiegen. 2014 holte Sauber in der gesamten Saison keinen einzigen Zähler und bereits ein einziger Punkt hätte wohl für Jubelstürme gesorgt. Nachdem Felipe Nasr und Marcus Ericsson beim Saisonauftakt 2015 in Melbourne allerdings die Plätze fünf und acht holten, ist es mit solch simplen Zielen längst nicht mehr getan. Schon gar nicht in China, wo beide Piloten den Einzug in Q3 schafften.
"Heute wäre zwischen Platz sieben oder acht und dem Ausscheiden in Q1 alles drin gewesen. Abgesehen von den Top-Piloten war das ganze Feld eng zusammen", weiß Ericsson, der sich daher über seinen zehnten Platz umso mehr freut und erklärt: "Ein gutes Qualifying ist der Schlüssel, denn wir wissen, dass unser Speed auf der Geraden gut ist."
Auf die Frage, ob er auch am Sonntag mit Rang zehn zufrieden wäre, antwortet er lächelnd mit einem klaren "Nein". Hoffnung, dass es dann noch weiter nach vorne geht, machen dem Schweden vor allem die Reifen, die am Freitag noch für Probleme sorgten. Er berichtet: "Heute haben wir einen Weg gefunden, damit es auch auf neuen Reifen besser funktioniert. Gleichzeitig haben wir aber auch auf gebrauchten Reifen keine Performance verloren."
Nasr profitiert von viel Zeit auf der Strecke
"Wir haben ein gutes Basissetup und das Auto funktioniert bei allen Bedingungen gut", freut sich Ericsson, der allerdings weiß: "Trotzdem müssen wir weiterentwickeln. Wir haben dieses Wochenende an Felipes Auto einen neuen Frontflügel, der ein Schritt nach vorne ist. Das ist gut, aber wir müssen weiter pushen." Im Rennen geht es für ihn nun vor allem darum, keine Fehler zu machen.
Gleiches gilt auch für Teamkollege Nasr, der von Rang neun ins Rennen gehen wird. Der Brasilianer berichtet: "Als ich an diesem Wochenende zum ersten Mal auf die Strecke ging, da merkte ich gleich, dass alles wieder normal war. Das Auto hatte ein gutes Handling und dadurch hatte ich Zeit, um am Setup zu arbeiten. Ich verbrachte viel Zeit auf der Strecke und im Qualifying hat sich das ausgezahlt."
Neuer Frontflügel macht kleine Probleme
"In der letzten Runde in Q3 löste sich einer der Frontflaps. Laut den Daten haben wir da Abtrieb verloren. Ich denke, das hat mich ungefähr zwei Zehntel gekostet. Es wäre also noch mehr drin gewesen, wenn ich die Flaps in der Runde gehabt hatte", so Nasr, der allerdings trotzdem hofft, den neuen Frontflügel im Rennen einsetzen zu können: "Ich denke, dass sie eine Lösung finden werden."
"Es war das erste Mal, dass ich alle drei Trainings zur Verfügung hatte. Das habe ich genutzt, um das Auto, das Setup und die Strecke zu verstehen", freut sich Nasr, der das erste Training in den ersten zwei Saisonrennen jeweils auslassen musste. Im Hinblick auf die Tatsache, dass das Team erstmals seit Austin 2013 wieder beide Autos in Q3 brachte, erklärt er: "Das Team verdient viel Lob dafür. Gemeinsam mit dem Antrieb von Ferrari ist es eine fantastische Kombination." Eine Kombination, die am Sonntag für einige Punkte gut sein könnte.