• 10. April 2015 · 13:29 Uhr

Mercedes: Auf einer Runde die schnellsten, aber im Rennen...?

Mercedes legt am ersten Trainingstag der Formel 1 in Schanghai das Tempo vor, hat für das Rennen aber erneut Ferrari auf der Rechnung

(Motorsport-Total.com) - Gelungener Einstand für Mercedes in das dritte Rennwochenende der Formel-1-Saison 2015. Lewis Hamilton fuhr am Freitag beim Großen Preis von China in Schanghai sowohl im ersten als auch im zweiten Freien Training die Bestzeit und war einer Zeit von 1:37.219 Minuten auch der Tagesschnellste. Teamkollege Nico Rosberg musste sich im Gesamtabrechnung des Freitags mit einem Rückstand von 1,180 Sekunden mit Platz fünf begnügen.

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Lewis Hamilton bestimmte am Freitag in Schanghai das Tempo Zoom Download

Grund dafür war ein Fahrfehler des Deutschen. "Leider habe ich meine Runde auf den weicheren Reifen nicht zusammenbekommen", sagt Rosberg. "Ich probierte in der letzten Kurve eine andere Linie über das Gras aus - das stellte sich als nicht sehr schnell heraus! Klarerweise war das nicht ideal und kostete mich eine gute Runde. Aber Lewis hat gezeigt, welche Pace im Auto steckt."

Das tat Hamilton am Freitag in Schanghai in meisterlicher Manier - und im Gegensatz zum ersten Trainingstag beim vorhergehenden Rennen in Malaysia diesmal ohne technische Probleme. "Im Vergleich zum Freitag in Malaysia haben wir uns heute definitiv gesteigert. Es war gut, beide Sessions zu fahren - jetzt bin ich in einer stärkeren Position", sagt Hamilton. "Das Team hat unglaublich gut gearbeitet, um einige Verbesserungen für das Auto zu finden. Die Balance ist viel besser als beim letzten Rennen und es fühlte sich insgesamt richtig gut an."

Reifen kein so großes Thema wie in Malaysia

So konnte sich der Brite am Nachmittag bei Zeiten um die Abstimmungsarbeit und Reifentests kümmern. "Wie an jedem Wochenende machten wir einen Longrun auf den weicheren Reifen, um zu sehen, wie weit wir damit fahren können", so Hamilton, der nach eigener Aussage mit den weichen Reifen besser zurecht kam als mit den Medium. Generell sei der Reifenverschleiß aufgrund der im Vergleich zum Rennen von Malaysia deutlich niedrigeren Temperaturen kein so großes Thema mehr. "Die Reifen halten deutlich besser als in Malaysia. Da war es zu heiß", sagt Hamilton.

Rosberg testete am Vormittag einen neuen Frontflügel, und das laut Motorsportchef Toto Wolff mit Erfolg. "Die Korrelation sieht gut aus. Das war großartige Arbeit von unserem Team in der Fabrik", sagt der Österreicher.

Doch was ist die Essenz des Freitags? Im Qualifying sollten die Silberpfeile die klaren Favoriten sein. "Es scheint, als ob wir auf einer Runde sehr schnell sind", meint Rosberg. Das sieht auch Wolff so: "Mit Blick auf die Performance sehen wir auf einer Runde konkurrenzfähig aus - obwohl Nico seine Runde heute nicht ganz hinbekommen hat."

Hamilton hofft auf Mercedes-Power

Auf die Renndistanz scheint aber wie schon in Sepang der Vorsprung auf Ferrari deutlich geringer zu sein. "Für den Longrun müssen wir erst die Daten analysieren, um zu sehen, wo wir stehen, aber Ferrari scheint wieder sehr stark zu sein." Hamilton bestätigt: "Es geht zwischen uns und Ferrari sehr eng zu, und Red Bull scheint auch schnell zu sein." Bei den Longruns fuhr Daniel Ricciardo überraschend starke Zeiten auf Augenhöhe mit den Silberpfeilen.

Entscheiden, so der einhellige Tenor im Lager von Mercedes, werde auch im Rennen von Schanghai wieder die Handhabung der Reifen sein. "Auf einer Runde besteht ein großer Unterschied zwischen der Prime- und der Option-Mischung. Das wird die Strategien für den Rest des Wochenendes sicherlich beeinflussen", sagt Technikchef Paddy Lowe.

"In Malaysia haben wir erlebt, dass wir jedes Detail zusammenbekommen müssen, um ein erfolgreiches Wochenende zu haben", erinnert Wolff. "Darauf werden wir uns bei den Analysen heute Abend und der Vorbereitung auf das Qualifying morgen konzentrieren. Uns erwartet ein spannender Kampf. Doch diesen glaubt Hamilton gewinnen zu können. "Ich denke, dass wir aufgrund der Leistung des Mercedes-(Antriebs; Anm. d. Red.) vor ihnen bleiben können."

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