Formel-1-"Flitzer" von Schanghai wurde festgenommen
Der Zuschauer, der im zweiten Freien Training der Formel 1 in Schanghai über die Start-Ziel-Gerade gelaufen war, wurde von der Polizei festgenommen
(Motorsport-Total.com) - Sein kurioser und gefährlicher Versuch, der Formel 1 besonders nahe zu kommen, endete für einen Besucher des Grand Prix von China in Schanghai im Gefängnis. Mit seiner waghalsigen Aktion im zweiten Freien Training hatte der Fan für eine Schreckseekunde gesorgt. Von der Haupttribüne aus hatte der Mann die Absperrung zur Rennstrecke überwunden und war dann mitten während des laufenden Trainingsbetriebs über die Start- und Ziel-Gerade gelaufen.
Der Mann nutzte dazu eine Lücke zwischen Marcus Ericsson (Sauber) und Nico Hülkenberg (Force India) und erreichte so die Boxenmauer, über die er anschließend mit einem Hechtsprung überwand. Daraufhin versuchte der Zuschauer in die Ferrari-Box zu gelangen, woran er aber von Sicherheitskräften gehindert wurde.
Diese übergaben den Mann der Polizei, die ihn festnahm. Medienberichten zu Folge erklärte der Mann, er habe eines der Formel-1-Autos fahren wollen. "Ich habe ihn gleich gesehen, dachte aber zuerst, dass es ein Marshall sei, der über die Strecke läuft", wird Hülkenberg von 'auto, motor und sport' zitiert.
Die Rennveranstalter reagierten auf den Zwischenfall noch während des laufenden Trainings und setzten an der Haupttribüne mehr Sicherheitspersonal ein. Eine weitere Untersuchung soll klären, wie es dem Mann überhaupt gelingen konnte, auf die Strecke zu kommen.
Der "Flitzer" von Schanghai war allerdings nicht der erste Zwischenfall dieser Art in der Formel 1. 2003 war während des Rennens zum Grand Prix von Großbritannien in Silverstone ein geistig verwirrter Priester auf die Strecke gelaufen. 2001 hatte ein ehemaliger Mercedes-Mitarbeiter beim Rennen in Hockenheim gegen seine Entlassung demonstriert, indem er während des Rennens die Strecke entlang ging.