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China: Können die Renault-Teams Williams herausfordern?
Beim Formel-1-Grand-Prix von Schanghai will Renault die Lücke zu Mercedes und Ferrari schließen - Kann man Williams gefährlich werden?
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Debakel von Melbourne brachte Renault beim darauffolgenden Grand Prix von Malaysia zumindest alle vier Autos mit französischer Antriebseinheit im Heck, nämlich jene von Red Bull und Toro Rosso, ins Ziel. Gerade, da die "Jungbullen" Max Verstappen und Carlos Sainz jun. die Schwester-Autos der Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat hinter sich ließen, und an Kwjats Red Bull bereits in Melbourne eine defekte Antriebseinheit ausgetauscht werden musste, hing zuletzt zwischen Renault und Red Bull der Haussegen schief.
Gerüchte um ein eigenes Renault-Team oder den Rückzug von Red Bull aus der Formel 1 waren bis zum Grand Prix von Malaysia an der Tagesordnung. Zuletzt wurde es zwar ruhiger um den Zwist zwischen Cyril Abiteboul, Geschäftsführer der Renault-Motorenabteilung, und der Red-Bull-Führungsriege um Helmut Marko und Christian Horner, doch Szenarien, wonach Renault ein kleines Team, eventuell sogar Toro Rosso übernehmen könnte, ebben kaum ab.
Trotzdem konzentriert man sich bei Renault darauf, den technischen Rückstand auf die Ferrari- und Mercedes-befeuerten Teams wettzumachen. In Malaysia habe man wieder "den Anschluss an das normale Level der Fahrbarkeit gefunden, das wir am Ende des Jahres 2014 hatten", erklärt Renault-Einsatzleiter Remi Taffin die Ausgangslage. Im Streit mit Red Bull wurde Renault zuvor heftig, vor allem von Horner und Marko, für den Entwicklungsrückstand beim Antriebsstrang kritisiert.
"In China wird es für uns ein paar Schritte nach vorn gehen. Wir haben mit unserem intensiven Testprogramm nach Melbourne begonnen, auch wenn wir uns noch etwas in der Hinterhand behalten, um die Zuverlässigkeit sicherzustellen", geht Taffin auf die Situation mit den Entwicklungs-Token ein. Renault hatte sich vor Saisonbeginn die meisten Token aller Motorenhersteller aufgespart, um unter der Saison genug Spielraum für Entwicklung zu haben.
Beide Renault-Teams hätten laut Taffin noch einiges an Steigerungspotential: "Toro Rosso hat gezeigt, dass das Auto eine gute Basis hat und Red Bull sollte ohne die Probleme von Malaysia an der Spitze fahren." Auch Renault selbst habe beim Antriebsstrang Luft nach oben: "Mit Verbesserungen bei der Fahrbarkeit und der Gesamtperformance, hoffen wir, dass wir die Williams schlagen und einige Punkte mehr in China sammeln können."
Renault macht auf Seite der Motorenhersteller besonders die Umgebung des Grand-Prix-Kurses in Schanghai als Hauptaufgabe aus. "Der Kurs liegt in einem Industriegebiet in der Nähe einiger Fabriken. Einige von ihnen stellen Beton her, wodurch die Staubkonzentration in der Luft sehr hoch ist. Es ist wichtig, gute Luftfilter zu haben, damit der Kompressor und der Motor nicht beschädigt werden."