• 30. März 2015 · 09:22 Uhr

Ein Jahr nach Funkspruchorder: Massa darf frei kämpfen

Vor einem Jahr wurde Felipe Massa mit einem Funkspruch angewiesen, er soll Teamkollege Valtteri Bottas vorbeilassen, gestern durfte er hingegen kämpfen

(Motorsport-Total.com) - Wie sich Situationen gleichen, aber doch unterschiedlich sein können. Beim Großen Preis von Malaysia geriet Williams nämlich in die gleiche Situation wie im Vorjahr. Rückblick: Valtteri Bottas läuft 2014 in der Schlussphase von Sepang auf seinen Teamkollegen Felipe Massa auf. Weil Bottas schneller ist und den davor fahrenden Jenson Button im McLaren noch erwischen könnte, entscheidet sich das Team für einen Funkspruch.

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Das Duell Felipe Massa vs. Valtteri Bottas sorgte in der Schlussphase für Spannung Zoom Download

"Felipe, Valtteri is faster than you...", tönt es über die Kopfhörer von Massa. Mit dem gleichen Spruch, mit dem der Brasilianer 2010 Fernando Alonso den Sieg von Hockenheim überlassen musste, pfeift der Kommandostand ihn vier Jahre später zurück. Doch Massa denkt gar nicht daran, erneut den Wasserträger zu spielen. Er blockt seinen Teamkollegen Bottas und bricht eine Fehde vom Zaun.

Auch gestern lief der Finne wieder kurz vor Ende des Rennens auf seinen Teamkollegen auf. Doch diesmal: Funkstille! Felipe Massa bekam keine Anweisung von oben und durfte gegen seinen Stallgefährten um Platz fünf kämpfen. Zwar gab es diesmal auch keinen Piloten davor, den man hätte einholen können (Kimi Räikkönen lag im Ziel 16,6 Sekunden vor Williams), doch auch sonst werden Teamduelle aus Angst vor einer Kollision gerne von der Box aus entschieden.

Gestern durften es die Williams-Piloten aber selber auf der Strecke ausfechten. "So sollte es immer sein", lobt Massa im Nachhinein die Entscheidung des Kommandostandes, auch wenn er letzten Endes das Duell und dadurch Rang fünf verlor. Denn Bottas kam mit einem harten, aber fairen Manöver noch vorbei. "Ich habe versucht zu kämpfen, aber meine Reifen waren zwei Runden älter als seine", verteidigt sich Massa.

Ähnliche Situationen will man bei Williams derweil auch in Zukunft so handhaben, wie der Leiter der Fahrzeugperformance, Rob Smedley, erklärt: "Wir müssen sie fahren lassen. Sie müssen es sauber machen und sie dürfen die Punkte für das Team nicht gefährden. Aber es sind zwei großartige und sehr professionelle Fahrer. Sie respektieren sich gegenseitig und geben sich genug Raum. Ein gutes Rad-an-Rad-Rennen ist auch gut für die Formel 1, und wir werden sie nicht davon abhalten", sagt er.

Denn bei Williams hat man Vertrauen in seine Piloten. Bis jetzt ist man sich nicht gegenseitig in das Auto gefahren, und auch in Malaysia hat man sich Platz gelassen. "Ich denke, dass sie uns in jeder Situation vertrauen können. Wir können hart aber fair fahren", betont Bottas, der sich darüber gefreut hat, dass er angreifen durfte: "Es ist wirklich schön vom Team, dass sie uns fahren lassen."

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