Pirelli mit Medium- und Soft-Reifen ins russische Neuland
Der Russland-Grand-Prix am nächsten Wochenende stellt nicht nur für Teams und Fahrer, sondern auch für den Reifenhersteller eine große Unbekannte dar
(Motorsport-Total.com) - Reifenhersteller Pirelli tappt wie die Teams der Formel 1 noch weitestgehend im Dunkeln, was die neue Grand-Prix-Strecke von Sotschi angeht. Dort wird am kommenden Wochenende der erste Große Preis von Russland der Geschichte ausgetragen. Zwar hat man diverse technische Möglichkeiten, um die Anforderungen des Kurses zu simulieren, trotzdem kann eine Simulation nicht alle Faktoren berücksichtigen.
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Neben der gelben Soft-Mischung bringt Pirelli seinen Medium-Reifen nach Sotschi Zoom Download
Auf der Grundlage von Messungen und Computerberechnungen hat sich Pirelli bei der Auswahl seiner Pneus für die weißen Medium- sowie die gelben Soft-Reifen entschieden. Diese Kombination kam zuletzt in Spa-Francorchamps zum Einsatz. Motorsportchef Paul Hembery fiebert dem Rennwochenende entgegen: "Russland ist ein enorm wichtiger Markt für Pirelli, ebenso wie für all die anderen großen Automobil-Konzerne dieser Welt. Dementsprechend freuen wir uns auf Sotschi und den russischen Grand Prix, der einen Meilenstein in der Geschichte dieses Sports bedeutet."
Aus der Perspektive eines Reifenherstellers sollte es eine interessante Herausforderung werden, ist sich der Brite sicher: "Es gibt sehr unterschiedliche Kurven, die alle Performance-Aspekte eines Autos fordern sollten." Was die generelle Energie angeht, die auf die Reifen einwirkt, liege Russland wohl irgendwo im Mittelfeld.
Auch Pirelli-Berater Jean Alesi ist der Meinung, dass letztlich nur die echte Erfahrung zählt: "Mit der Simulationstechnologie, die heute existiert, ist es für die Fahrer, Teams und Reifenlieferanten viel einfacher als noch zu meiner Zeit, sich auf einen neuen Grand Prix vorzubereiten. Trotzdem gibt es immer noch einen großen Unterschied zwischen Simulation und der echten Strecke. Eine virtuelle Runde kann die Realität niemals ersetzen."
Umso wichtiger sei es am kommenden Wochenende für Fahrer und Ingenieure, die Strecke genau unter die Lupe zu nehmen. "Anfangs wird die Strecke noch sehr schmutzig und unangenehm zu befahren sein. Das macht es schwierig, das richtige Setup zu finden und die Reifen zu verstehen", ist sich Alesi sicher.