• 05. Oktober 2014 · 12:32 Uhr

Force India von Safety-Car auf falschem Fuß erwischt

Nico Hülkenberg (8.) und Sergio Perez (10.) in Suzuka in den Punkterängen im Ziel, doch natürlich drehen sich die Gedanken auch bei Force India um Jules Bianchi

(Motorsport-Total.com) - Force India brachte beim verregneten Grand Prix von Japan in Suzuka beide Autos in den Punkterängen ins Ziel, doch Freude kommt im Team keine auf. Zu tief sitzt der Schock über den heftigen Unfall von Marussia-Pilot Jules Bianchi unter Gelber Flagge. Auf Nachrichten zum Gesundheitszustand des Franzosen wartet man bei Force India ebenso wie bei allen anderen Teams.

Hülkenberg versucht nach Platz acht trotzdem ein Resümee des Rennens zu ziehen: "Bis in die letzten Runden hinein lief es eigentlich ganz gut. Ich hatte ein gutes Gefühl im Auto, kam spät zum Boxenstopp herein und konnte dadurch an einigen Gegnern vorbeikommen. Die Bedingungen waren von Beginn an schwierig, die Sicht selbst in der vorderen Hälfte des Feldes ziemlich schlecht."

"Als am Schluss noch einmal das Safety-Car herauskam, entschieden wir uns, an die Box zu kommen, da ich schon lange auf meinem Reifensatz unterwegs war und neue Reifen brauchte. Unterm Strich bin ich froh, nach dem schwierigen Samstag ein paar WM-Punkte mitgenommen zu haben. Den Unfall am Schluss habe ich nicht gesehen. Ich hoffe nur, dass Jules in Ordnung ist", so Hülkenberg.

Konservatives Rennen und falsche Taktik am Schluss

"Wir mussten sicherstellen, dass wir bei diesen schwierigen Bedingungen beide Autos ins Ziel bringen. Das ist uns gelungen."Force Indias stellvertretender Teamchef Robert Fernley
Auch Teamkollege Perez beschreibt die Bedingungen als "sehr schwierig" und merkt an: "Die Sicht war extrem schlecht und es ging im Grunde nur darum, das Auto auf der Strecke zu halten. Am Ende hatten wir einfach Pech, haben eine oder zwei Positionen verloren, doch wie alle denken wir jetzt an Jules und hoffen, dass es bald gute Nachrichten gibt."

Nach Aussage des stellvertretenden Force-India-Teamchefs Robert Fernley war es "von der Herangehensweise her für uns ein vergleichsweise konservatives Rennen. Wir mussten sicherstellen, dass wir bei diesen schwierigen Bedingungen beide Autos ins Ziel bringen".

"Das ist uns gelungen", sagt Fernley, wenngleich es am Ende noch Verschiebungen gab, weil die Force-India-Fahrer in Erwartung eines baldigen Neustarts zum Reifenwechsel an die Box kamen, dann aber den Abbruch zur Kenntnis nehmen mussten. So kam unter anderem McLaren-Pilot Jenson Button noch vorbei und wurde Fünfter. In der Konstrukteurswertung liegt Force India nun nur noch mit einem Punkt Vorsprung auf McLaren auf Rang fünf.

"Doch das alles wird überschattet durch den Zwischenfall, der das Rennen abrupt beendete", spricht Fernley auf den Unfall von Bianchi an. Der Franzose war mit seinem Marussia in Kurve 8 in ein Bergungsfahrzeug gerauscht, das gerade dabei war, den eine Runde zuvor an gleicher Stelle abgeflogenen Sauber von Adrian Sutil zu bergen.

Zum Gesundheitszustand Bianchis gibt es derzeit keine konkreten Informationen. "Wir beten für Jules und das gesamte Marussia-Team und hoffen auf positive Neuigkeiten bezüglich der Verfassung von Jules", so Fernley. Hätte man das Rennen angesichts des ohnehin angekündigten Taifuns bereits am Samstag starten sollen? "Rückblickend betrachtet ja, aber hinterher ist man immer schlauer", merkt Perez abschließend an.

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