• 04. Oktober 2014 · 11:57 Uhr

Ferrari: Alonso auf Startplatz fünf, aber keinen interessiert's

Fernando Alonso fährt im Qualifying zum Japan-Grand-Prix in Startreihe drei und tut alles, den Fokus aufs Rennwochenende zu legen - Kimi Räikkönen (10.) gehandicapt

(Motorsport-Total.com) - Am Tag, als Sebastian Vettels Abschied von Red Bull bekannt wurde und alle Welt auf die Bestätigung seines Wechsels zu Ferrari wartet, fuhr Fernando Alonso im Qualifying zum Grand Prix von Japan in Suzuka den schnellsten Ferrari auf Startplatz fünf. Teamkollege Kimi Räikkönen startet als Zehnter, doch das interessierte angesichts der Neuigkeiten am Samstag die wenigsten.

"Im Moment spüre ich fehlenden Respekt für Ferrari und die Tifosi", beklagt sich Alonso nach seiner Fahrt in die dritte Startreihe. "Wir hatten ein Qualifying zu fahren und kämpfen um Platz drei bei den Konstrukteuren. Ich will an Leistungen auf der Strecke denken, ein Podium holen, die Williams schlagen", so der Spanier, dessen Arbeitgeber für die Saison 2015 noch nicht bestätigt ist. "Am Montag denke ich an die Zukunft, das steht erst mal hinten an. Dann treffe ich die Entscheidung, die gut ist. Gleiches gilt für Ferrari", sagt Alonso.

"Ich war im Qualifying schon oft Fünfter, aber das heutige Ergebnis steht in einem anderen Licht, denn ich hatte wirklich Spaß beim Fahren, sowohl in den schnellen Abschnitten der Strecke als auch in den langsamen Passagen. Bisher lässt sich das Wochenende sehr gut an. Ich hatte von der ersten Trainingsrunde an ein gutes Gefühl im Auto", gibt sich Alonso alle Mühe, die Zeitenjagd in den Vordergrund zu rücken.

Sorgen vor dem Taifun

"In Suzuka ist selbst auf trockener Strecke schnell mal ein Zwischenfall passiert, ganz einfach, weil es so einfach ist, hier einen Fehler zu machen."Fernando Alonso
Im Hinblick auf den Rennsonntag macht sich der Spanier aber Sorgen: "Leider sorgt der angekündigte Taifun für Spannung, denn in den vergangenen zwei Jahren hatten wir kein richtiges Regenrennen. Die erste Rennrunde im Regen fahren zu müssen, ist immer eine verzwickte Sache."

"Wir wissen im Moment noch nicht, wie stark der Regen sein wird. Alles, was wir tun können, ist, uns auf ein schwieriges Rennen vorzubereiten, denn in Suzuka ist selbst auf trockener Strecke schnell mal ein Zwischenfall passiert, ganz einfach, weil es so einfach ist, hier einen Fehler zu machen", so Alonso.

Räikkönen nach Motorwechsel gehandicapt

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Räikkönen verlor am Vormittag Streckenzeit und kam nicht über P10 zehn hinaus Zoom Download

Während der zweimalige Weltmeister am Sonntag als erster Verfolger von Mercedes und Williams aus Startreihe drei losfahren wird, muss Teamkollege Räikkönen mit der fünften Startreihe Vorlieb nehmen, nachdem er im 15. Qualifying des Jahres zum 13. Mal gegenüber Alonso den Kürzeren zog. Im dritten und entscheidenden Qualifying-Segment (Q3) hatte der Finne nur noch einen frischen Reifensatz zur Verfügung, hatte somit nur einen ernsthaften Versuch.

"Die heutige Performance passt zum gesamten bisherigen Wochenende. Selbst dann, als das Gefühl im Auto mal stimmte, hatte ich ein paar Probleme. Das war schon am Freitag so, das war im Freien Training heute Morgen so", spricht Räikkönen auf einen am Samstagvormittag aufgetretenen Defekt an der Antriebseinheit an, der es ihm vereitelte, "neue Dinge zu testen, die uns bei der Wahl des Setups hilfreich gewesen wären".

So schlug sich der "Iceman" im Qualifying vor allem im kurvenreichen ersten Sektor der Strecke mit Balanceproblemen herum und kommt zum Schluss: "Morgen werde ich versuchen, ein paar Plätze gutzumachen und ein gutes Rennen hinzulegen."

Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci bestätigt gegenüber 'Sky Sports F1': "Bei Kimi mussten wir im dritten Freien Training am Auto arbeiten. Die fehlende Streckenzeit hat ihn einiges gekostet." Startplatz fünf für Alonso bewertet der Teamchef als "realistisch". Der Spanier, dessen Zukunft aller Voraussicht nach nicht bei Ferrari liegen wird, habe "heute das Maximum aus dem Auto herausgeholt".

Chefingenieur Pat Fry lobt im Hinblick auf den technischen Defekt am Räikkönen-Auto insbesondere die Leistung der Mechaniker. "In nur zwei Stunden haben sie das Auto komplett zerlegt und mit einer neuen Antriebseinheit bestückt, sodass Kimi am Qualifying teilnehmen konnte." Im Hinblick auf das Rennen hätte Fry nichts dagegen, sollten die Kräfteverhältnisse aufgrund des zu erwartenden Regens auf den Kopf gestellt werden: "Für morgen ist ein Taifun angekündigt. Wir müssen uns genauestens darauf einstellen. Das Ergebnis des Rennens ist noch lange nicht in Stein gemeißelt."

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