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Pirelli: Strategiepoker erhält Spannung in Singapur
Pirellis vorhergesagte Dreistoppstrategie geht für Lewis Hamilton in Singapur auf - Red Bull schafft es aber auch mit zwei Stopps aufs Podium
(Motorsport-Total.com) - Die befürchtete Safety-Car-Phase und die unterschiedlichen Reifenstrategien machten einen großen Teil der Spannung im 14. Grand Prix der Formel-1-Saison 2014 aus. In der schwülen Nacht von Singapur macht es Lewis Hamilton am Ende noch einmal interessant, die Red-Bull-Piloten halten lange durch und Fernando Alonso verpokert sich unter anderen ein wenig.
Alle 21 Piloten (Kamui Kobayashi fiel schon in der Einführungsrunde aus) starteten das Rennen auf der weicheren Reifenmischung und dass es zu einem Einsatz des Safety-Cars kommen würde, wurde erwartet. Die Frage ist Jahr für Jahr nur immer, wann das sein wird und wie sehr einem das in die Strategie spielen wird. Red Bull gehörte zu den Glücklichen, die kurz vorher an die Box gekommen waren.
"Die Red-Bulls haben auf den Soft-Reifen gewechselt und wir haben alle gedacht: 'Bestimmt wünschen sie sich jetzt das Safety-Car'. Und dann kam es", erklärt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery. "Ich glaube nicht, dass sie erwartet haben, dass Ferrari in diesem Moment auf den gleiche Reifen wechselt. Die waren dadurch am Ende in einer guten Position."
Der Bernd-Mayländer-Einfluss
Fernando Alonso war gezwungen, mit Bernd Mayländers Erscheinen auf der Strecke zum Reifenwechsel zu kommen und fiel damit wieder hinter Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo. In der Schlussphase kam er auf frischeren Reifen auch nicht an ihnen vorbei.
Genau wie der Ferrari-Pilot, war auch Hamilton auf einen dritten Stopp angewiesen, was den letzten zehn Runden noch einmal Würze verlieh. "Die große Frage war, ob Lewis auf dem superweichen Reifen genug Abstand herausfahren kann, um auf den weichen Reifen zu wechseln", so Hembery. "Er hat das auf jeden Fall super gemacht. Wir haben gehört, dass die Reifen am Ende recht runter waren und er am Limit war."
Zwar fiel Hamilton hinter Vettel zurück, das Überholen fiel dem Mercedes-Piloten jedoch gänzlich leicht. Von 17 ins Ziel gekommenen Fahrern, blieben fünf bei zwei Reifenwechseln, zwei davon kamen auf Podium, Felipe Massa schaffte es damit in die Top 10, Valtteri Bottas wurde damit Elfter.
Keine Probleme an der Pirelli-Front
"Wir haben schon wieder ein sehr enges und aufregendes Rennen gesehen, in dem die Reifenstrategien einen großen Einfluss auf das Resultat hatten", freut sich Hembery. "In der Endphase des Grand Prix musste Hamilton mit neuen Soft-Reifen Vettel auf älteren Soft-Reifen überholen, um sich den Sieg zu sichern. Davor musste Hamilton nach der Safety-Car Phase auf dem schnelleren Supersoft-Reifen einen Abstand herausfahren, um noch einmal wechseln zu können. Trotzdem also verschiedene Strategien angewandt worden, wurde es am Ende trotzdem eng."
Reifenabbau und -Verschleiß blieben dabei in den berechneten Grenzen, obwohl die Verhältnisse über das Wochenende durch anhaltenden Regen über Nacht nicht besser wurden. "Die Strecke hat sich nicht wirklich entwickelt", erklärt der Pirelli-Verantwortliche. "Es gab ja auch keine Rahmenrennen. Aber die Luftfeuchtigkeit hat vielleicht auch eine Rolle gespielt. Diesen Einfluss können wir kaum einschätzen. Wir haben uns alle schon im Stehen feucht angefühlt, da ging es der Strecke bestimmt ähnlich. Das muss also auch eine Rolle gespielt haben."
Beim kommenden Grand Prix in zwei Wochen erwarten den Reifenhersteller dann andere Herausforderungen. "Suzuka ist eine ganz andere Art von Strecke", so Hembery. "In Suzuka kann es auch immer sehr heiß werden, die Vorhersagen kündigen in diesem Jahr aber kühle Bedingungen an. Der Asphalt ist dort sehr fest, was die Reifen mehr belastet, vor allen in den Kurven. Es ist eine der schwierigeren Strecken für die Reifen, viel schwieriger, als dieser hier."