• 20. September 2014 · 17:45 Uhr

Mercedes-Pole für Wolff eine "große Erleichterung"

Im Qualifying von Singapur war es für Mercedes knapper als sonst, doch am Ende stand wieder die erste Startreihe fest: Toto Wolff spürt große Erleichterung

(Motorsport-Total.com) - Durchatmen war bei Mercedes angesagt: Obwohl es zwischenzeitlich nicht danach aussah, holten Lewis Hamilton und Nico Rosberg in Singapur wieder die Startplätze eins und zwei. Nach dem ersten Versuch von Q3 lagen beide nicht einmal unter den Top 5, doch im zweiten Versuch holten die Silberpfeil-Piloten noch einmal alles raus und sorgten für Jubel am Kommandostand. Auch Motorsportchef Toto Wolff fiel eine Last ab.

"Es war eine große Erleichterung", pustet er bei 'Sky' durch: "Die ganzen zwei Tage lief es schon nicht rund. Wir haben nie wirklich konstante Runden hinbekommen, das Auto war nie so, wie es sich die Fahrer gewünscht haben, und wenn man auf einem Stadtkurs ein Auto hat, das entweder über- oder untersteuert, dann hat man auch kein Vertrauen ins Auto. Jetzt haben wir es gerade so geschafft."

Am Ende war das Qualifying ein Thriller, in dem die beiden WM-Führenden nur durch sieben Tausendstelsekunden voneinander getrennt waren. Nico Rosberg musste dabei seinem britischen Teamkollegen die Pole knapp überlassen und war im Nachhinein hörbar frustriert. Bei Mercedes selbst spielt es allerdings keine Rolle, welcher Pilot am Ende vorne steht - Hauptsache am Ende steht einer vorne.

Wolff hatte sogar schon Zeit, die beiden annähernd gleichen Runden zu vergleichen: "Ich habe mir gerade die beiden Runden angeschaut und sie übereinandergelegt. Lewis hat in den Kurven 1, 2 und 3 verloren. Er hat einen Verbremser gehabt, der ihn per se nicht viel Zeit gekostet hat, aber er kam dort relativ stark auf den Randstein und hat dort zwölf Hundertstel liegenlassen, aber das hat Nico bei einem anderen Bremsmanöver wieder verloren", sagt er.

"Aber sieben Tausendstel sind nicht etwas, das sich beziffern lässt. Über die ganze Runde ist die Kurve auf und ab gegangen, sie haben sich nichts geschenkt." Das dürfte auch im Rennen der Fall sein, wenn es über 61 Runden gilt, einen Sieger zu finden. Toto Wolff erwartet ein spannendes Rennen und hofft auf einen guten Ausgang: "Ich glaube, auf den Longruns sollten wir gut aussehen - zumindest war es am Freitag so", sagt er.

Kann Mercedes angesichts dessen überhaupt jemand stoppen? "Mein Bauchgefühl ist, dass Ferrari und Red Bull auf eine Runde eine gute Leistung haben. Ob sie das übers Rennen permanent halten können, ist eine andere Frage", analysiert der Österreicher. "Aber der Abstand im Qualifying war knapper, als ich es mir gedacht habe und als wir es uns gewünscht haben. Aber das ist großes Kino, oder?"

Würzen könnte den Grand Prix der ein oder andere Schauer, der trotz überwiegend trockener Prognosen angekündigt wird. Schon allein deswegen wagt Wolff noch keine zuverlässige Vorhersage: "Mit dem Qualifyingergebnis kann man morgen gar nichts mehr hoch einschätzen", sagt er. "Es geht darum, dass man gut vom Start wegkommt - einer schön hinter dem anderen - und dann das Rennen sauber fährt." Und das war ja zuletzt nicht immer die große Stärke von Mercedes...

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