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Heimspiel für Mercedes: Macht es Rosberg Hamilton nach?
Nico Rosberg will vor seinem Heimpublikum in Hockenheim erstmals siegen, die Probleme an seinem Auto sollen ausgeräumt sein, verspricht die Teamführung
(Motorsport-Total.com) - Mercedes rast von einem Heimspiel zum nächsten. Nachdem Motorsportchef Toto Wolff Österreich zu seinem "Heimspielberg" erklärte und Lewis Hamilton in Silverstone triumphieren durfte, reisen die Silberpfeile nun nach Hockenheim, wo Mercedes sein echtes Heimrennen erleben wird und wo Nico Rosberg von zahlreichen Landsmännern angefeuert werden dürfte. Der Deutsche ist nach dem Aus vor zwei Wochen auf Wiedergutmachungskurs und brennt auf ein gutes Ergebnis.
"Das Wochenende in Silverstone brachte natürlich nicht das Ergebnis, das ich mir erhofft hatte. Jetzt ist der Titelkampf wieder sehr eng. Aber ich fühle mich gut", berichtet der Wiesbadener. "Hockenheim ist für uns alle ein wichtiges Rennen. Es ist der Heim-Grand-Prix von Mercedes-Benz und nach Monaco ist es auch mein zweites Heimrennen. Ich bin voll konzentriert, dort an diesem Wochenende ein Top-Ergebnis einzufahren."
Ein Blick in die Vergangenheit macht dem Mercedes-Piloten Mut, auch wenn er in der Formel 1 noch nie über Rang acht hinauskam: "Hockenheim ist die Strecke, auf der ich im Verlauf meiner Karriere in den Nachwuchsserien die meisten Rennen gewonnen habe. Ich weiß also, dass sie meinem Fahrstil liegt", sagt er und kündigt an: "Natürlich würde ich meiner Liste gerne bald einen Formel-1-Sieg hinzufügen!"
Nachdem Teamkollege Hamilton vor zwei Wochen das Publikum auf seiner Seite wusste, erwartet Rosberg Ähnliches nun für sich: "Die deutschen Zuschauer haben mich schon immer stark unterstützt. Sie sind sehr begeisterungsfähig und es ist fast schon eine Tradition, dort am Rennwochenende mit der Familie campen zu gehen. Jetzt freue ich mich darauf, vor meinem Heimpublikum ein gutes Ergebnis zu erzielen."
Hamilton kündigt enges Duell an
Lewis Hamilton weiß bereits, wie sich ein Formel-1-Sieg in Hockenheim anfühlt. 2008 gewann er mit McLaren nach einer packenden Aufholjagd - im einzigen Jahr, wo er auch in Silverstone sein einziges Rennen gewann - bis 2014. Doch nun konnte der Brite einen zweiten Erfolg hinzufügen und liegt nur noch vier Punkte hinter Rosberg. "Jetzt wieder fast gleichauf zu sein, war genau das, was ich gebraucht habe", sagt er. "Es ist wie ein Neubeginn zum Start der zweiten Saisonhälfte. Uns erwartet ein richtig enger Zweikampf."
"Aber selbstverständlich möchte man nie, dass der Teamkollege ausfällt. Hoffentlich können wir nun einen Strich unter die Ausfälle machen und uns auf der Strecke gegenseitig antreiben. Man kann eben nicht immer alles haben - das beste Auto, die beste Pace, die beste Höchstgeschwindigkeit am Ende der Geraden und eine perfekte Zuverlässigkeit. Wir bewegen uns nun einmal am Limit. Ich weiß aber, wie hart das Team arbeitet, um so nah wie möglich an diese Messlatte heranzukommen. Wir konnten viel Positives aus Silverstone mitnehmen."
"Ich weiß, dass ich vor dem nächsten Rennen das beste Auto habe", blickt er auf Hockenheim. "Ich habe bewiesen, dass ich eine gute Pace besitze und ich weiß auch, dass ich vorne sein kann, wenn ich eine gute Leistung zeige. Das ist eine gute Ausgangslage. Hockenheim ist das Heimrennen von Mercedes-Benz. Das macht es für das Team und mich gleichermaßen wichtig. Ich habe in der Vergangenheit schon zweimal in Deutschland gewonnen. In Hockenheim allerdings nicht mehr seit 2008. Mein Ziel ist es, das an diesem Wochenende zu ändern."
Rosberg-Problem gelöst?
Motorsportchef Toto Wolff erinnert noch einmal an das Rennen von Silverstone, das ihm wie eine "Achterbahnfahrt" vorkommt. Neben dem Sieg von Hamilton musste man dort nämlich gleichzeitig das technisch bedingte Aus von Rosberg verkraften. Das soll sich diesmal nicht wiederholen: "Wir haben seit dem Rennen mit Volldampf daran gearbeitet, das Problem zu beheben", sagt er. "Die Performance des Autos ist klar ersichtlich. Aber eine hundertprozentige Standfestigkeit ist genauso wichtig, wenn wir unseren Vorsprung in der Weltmeisterschaft bis zum Saisonende behalten wollen."
"Wie immer haben wir sehr viel Arbeit in die Fehlersuche gesteckt und eine Lösung für Hockenheim gefunden", stimmt Geschäftsführer Technik, Paddy Lowe, zu. "Dorthin werden wir auch eine Reihe weiterer Verbesserungen mitbringen, die wir bei den Testfahrten in Silverstone in der vergangenen Woche ausprobiert haben. Somit sehen wir dem nächsten Rennen zuversichtlich entgegen. Dabei hoffen wir sowohl auf eine verbesserte Performance als auch eine bessere Zuverlässigkeit."
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Deutschland
Der Große Preis von Deutschland ist bedeutend älter als die Formel 1. Bereits im Jahr 1926 wird er zum ersten Mal auf der Berliner Avus ausgetragen. Im nächsten Jahr zieht das Rennen auf den neuen Nürburgring um. 1931 gelingt Rudolf Caracciola dort auf Mercedes bereits sein dritter Sieg beim Großen Preis von Deutschland. Fotostrecke
"Gerne würden wir all unseren Kollegen an der Strecke eine gute Show bieten", so Lowe weiter. "Es ist eine schöne Strecke, auf der unser Auto stark sein sollte. Die Performance wird jedoch wie immer davon abhängen, ob man die Fahrzeugabstimmung auf Anhieb richtig hinbekommt. Aber auch das Verständnis für die Reifen wird entscheidend sein. Die ausgewählten Reifenmischungen sind dabei für dieses Rennen ungewöhnlich weich. Der Abstand im WM-Kampf zwischen Nico und Lewis ist sehr eng. An diesem Wochenende erwartet uns also erneut ein spannendes Duell zwischen den beiden."
Wolff nickt: "Der Titelkampf zwischen unseren beiden Fahrern ist äußerst eng. In Hockenheim erwartet uns deshalb ein wichtiges Wochenende für sie und das Team", so der Österreicher weiter. "Aus diesem Grund werden wir alles geben, um mit beiden Autos das bestmögliche Ergebnis einzufahren. Das nächste Kapitel in diesem faszinierenden Wettkampf liegt vor uns. Wir sind entschlossen, eine starke Leistung zu zeigen."