Caterham-Piloten: Die Zielflagge ist das Ziel
Kamui Kobayashi und Marcus Ericsson freuen sich schon auf die "beeindruckende Atmosphäre" in Hockenheim und wollen so viel fahren wie möglich
(Motorsport-Total.com) - Nach dem ersten Reinschnuppern des neuen Caterham-Vorstands um Christijan Albers in Silverstone steht nun bereits das nächste Rennen auf dem Hockenheimring für die Grünen an. In Baden-Württemberg geht es für das Team aus Leafield wieder einmal darum, die Rote Laterne loszuwerden - und möglichst endlich einmal problemfrei über das Wochenende zu kommen. Das hat nämlich auch zuletzt in Silverstone nicht geklappt.
"Für uns wird es ein weiteres Rennen, wo wir gegen unsere engsten Rivalen zurückschlagen wollen", kündigt Kamui Kobayashi an. "Wir haben die volle Performance aus diversen Gründen in Silverstone nicht gesehen: Sowohl am Freitag als auch am Samstag hatte ich Probleme mit dem Auto, am Sonntag habe ich viel Abtrieb verloren, nachdem ich dem Unfall in der ersten Runde ausweichen musste. Ich konnte also am gesamten Wochenende nicht ordentlich fahren."
Doch Silverstone ist für den Japaner nun abgehakt, die Konzentration liegt auf Hockenheim. "Ich bin entschlossen, sicherzustellen, dass alle Probleme beseitigt sind, und ich bin bereit, in Deutschland und Ungarn zurückzuschlagen", so Kobayashi, der den Kurs in Hockenheim sehr mag: "Ich habe auf dieser Strecke so viel getestet und bin so viele Rennen gefahren, seit ich nach Europa gekommen bin. In gewisser Weise ist es eine meiner Heimstrecken!"
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Deutschland
Der Große Preis von Deutschland ist bedeutend älter als die Formel 1. Bereits im Jahr 1926 wird er zum ersten Mal auf der Berliner Avus ausgetragen. Im nächsten Jahr zieht das Rennen auf den neuen Nürburgring um. 1931 gelingt Rudolf Caracciola dort auf Mercedes bereits sein dritter Sieg beim Großen Preis von Deutschland. Fotostrecke
Zumindest kommt er mit einem Erfolgserlebnis angereist: Beim letzten Grand Prix in Hockenheim holte der damalige Sauber-Pilot Rang vier! Gute Erinnerungen hat auch Marcus Ericsson. Bei seinem letzten Auftritt auf dem modernisierten Kurs holte er den Sieg und die Schnellste Rennrunde im Hauptrennen der GP2-Serie. Doch der Schwede weiß, dass ihn in diesem Jahr eine andere Herausforderung erwartet.
"In Sachen purer Pace wird es wieder schwierig an diesem Wochenende", erklärt er, stützt seine Hoffnungen aber aus dem Gelernten der jüngsten Testfahrten in Silverstone. "Der Schlüssel ist nun, so viele Kilometer wie möglich zurückzulegen, besonders am Sonntag sollten wir bis zum Ende dabei sein." Denn Ericsson weiß: Will man die Möglichkeiten ergreifen, dann muss man auch auf der Strecke sein, wenn die Zielflagge fällt. "Sonst können wir keinen Vorteil aus den Vorfällen um uns herum ziehen."
Doch abgesehen von der sportlichen Situation rechnet der Schwede mit einem bombastischen Rennen in Hockenheim, das zu seinen Lieblingsstrecken im Kalender zählt. "Es gibt einen guten Mix aus schnellen und langsamen Kurven, in denen man überholen kann - und der Lärm, den die deutschen Fans am gesamten Wochenende machen, ist beeindruckend!" Zudem kommen immer viele schwedische Fans an die Strecke, was den Caterham-Piloten besonders freut: "Meine Flagge im Publikum zu sehen, macht es noch etwas mehr besonders."
Auch Teamkollege Kobayashi freut sich bereits auf die Stimmung, die durch den Weltmeistertitel der Fußballnationalmannschaft noch einem einen zusätzlichen Schub erhalten sollte: "Der Deutschland-Grand-Prix, egal ob in Hockenheim oder am Nürburgring, genießt immer fantastische Unterstützung von den Fans" sagt der Japaner. "Es ist wie in Silverstone, und besonders am Sonntag ist die Atmosphäre in Hockenheim wirklich beeindruckend."