• 07. Juni 2014 · 22:57 Uhr

Nächster Rosberg-Rüffel: Hamilton räumt Fehler ein

Taktisch und fahrerisch machte der Brite nach eigener Aussage weniger richtig als sein Teamkollege - Beide befürchten, im Rennen nicht überholen zu können

(Motorsport-Total.com) - Das Maß der Dinge in der Formel 1 hat einen neuen Namen: Nico Rosberg. Gegen den Deutschen in absoluter Topform ist mit Lewis Hamilton sogar das Vollgastier der Szene derzeit nicht in der Lage, die Spitzenposition zu behaupten. Den jüngsten Beweis gab es im Qualifying zum Kanada-Grand-Prix am Samstag, als Rosberg (1:14.874 Minuten) sich die Pole-Position mit genau 0,079 Sekunden Vorsprung auf den Stallgefährten sicherte. Geholfen hatte auch ein Last-Minute-Manöver seiner Crew.

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Nico Rosberg ist im Frühsommer einfach schwer auf Draht Zoom Download

Rosberg berichtet: "Sogar vor dem Qualifying nahmen wir recht große Veränderungen vor, die perfekt funktionierten." Bei Hamilton dagegen flutschte kaum etwas - zugegebenermaßen auf hohem Niveau. Er erinnert sich mit Unbehagen an den dritten Qualifying-Abschnitt und den zweiten Umlauf: "Ich kam auf meiner Runde einige Male zu weit nach draußen, vor allem in den Kurven sechs und acht. Ich hätte die Sicherheitsrunde vorher setzen müssen." Schon im Teammeeting hatte er einen taktischen Fehler begangen.

Hamilton hatte turnusgemäß intern die Wahl, ob er als Erster oder Zweiter auf die Runde geht, weil Rosberg am Monaco-Wochenende in dieser Frage entschied. Der Brite votierte für die Verfolgerrolle und ärgerte sich später darüber: "Das war nicht die beste Idee: Erst hatte ich Verkehr, dann Leute, die vor meiner schnellen Runde auf mich aufgeschlossen haben. Das ist nicht die beste Vorbereitung." Toto Wolff beobachtete diese und andere Szenen fasziniert: "Das Duell ist so intensiv", sagt er 'Sky Sports F1' über den Zweikampf.

Kein Raum für Fehler

Die beiden versuchen nicht nur, sich zu übertrumpfen, sondern auch voneinander zu lernen: "Sie treiben sich gegenseitig an und haben sich während jedes Qualifying-Abschnitts die Ausdrucke ihrer jeweiligen Runden angesehen und die Daten verglichen, um jeden noch so kleinen Vorteil herauszuarbeiten", erklärt der Mercedes-Motorsportchef. "Das ist der beste Beweis dafür, dass es keinen Raum für Fehler gibt, wenn zwei Fahrer auf einem so hohen Niveau gegeneinander kämpfen."


Fotos: Großer Preis von Kanada


Am Sonntag geht die Fehde in die nächste Runde. "Die größten Herausforderungen werden die Reifen, die Bremsen und der Benzinverbrauch", orakelt Co-Teamchef Paddy Lowe. Rosberg und Hamilton sind sich darin einig, dass Überholen schwierig ist, wenn man im gleichen Auto sitzt. Schließlich gilt das DRS bei Mercedes zwar als besonders effektiv, doch das ist im Stallduell eben nicht relevant. "Ich rechne morgen mit einem Zweikampf zwischen uns beiden", so der Wiesbadener. Hamilton will den an die Box verlagern: "Wir müssen an der Strategie arbeiten. Wir haben da zuletzt konstruktiv diskutiert." Vielleicht lässt sich durch Hinterherfahren etwas Sprit sparen, das wäre jedoch auch kontraprduktiv in puncto Reifenmanagement.

Überholen oder nicht, das ist hier die Frage

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Hamilton wird tief in die Taktikkiste greifen müssen, um noch auf Platz eins zu fahren Zoom Download

Wolff beschreibt das Setup seiner Schützlinge als ähnlich, sieht den taktischen Vorteil aber bei Rosberg: "Nico auf der Pole-Position hat bei der Strategie die freie Wahl, was für Lewis natürlich ein kleiner Nachteil ist. Die alternative Strategie ist hier nicht sehr gut, also gibt es praktisch nur eine." Das klingt nach superweichen Reifen am Start, um eine Lücke zu reißen. Lauda gibt der rotmarkierten Mischung bei 'RTL' zehn Runden: "Dann muss man mit den härteren weiterfahren - da wird es das Rennen mitentscheiden, wie man mit den Reifen umgeht und wann man wechselt."

Im Gegensatz zu den Aktiven glaubt der Mercedes-Aufsichtsratsboss an die Chance, den Vordermann im direkten Duell niederzuringen: "Es ist ein Kurs, bei dem man einfach überholen kann", verweist Lauda auf DRS. Wolff hat noch ein dickes Lob für Rosberg parat und denkt an die gemeinsame Zeit mit Rückkehrer Michael Schumacher: "Niemand wusste, wie gut Nico wirklich war, aber wie sich jetzt zeigt: sehr gut. Nico ist in der Lage, sich mit einem der schnellsten Jungs der Welt zu messen und ihn zu schlagen. Für das Team ist das brillant." Solange beide Autos an einem Stück zurück an die Box kommen.

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