• 26. Mai 2014 · 09:33 Uhr

Mercedes: Diesmal keine Motorenmodus-Tricksereien

Stallduell in allen Details: In Barcelona verwendete Lewis Hamilton einen anderen Antriebsmodus für mehr Leistung und Nico Rosberg war wütend

(Motorsport-Total.com) - Kleinigkeiten und Details entscheiden das Stallduell bei Mercedes. In Bahrain und Barcelona ging es zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg im Rennen eng zu. In Monaco eskalierten die Diskussionen nach Rosbergs Verbremser im Qualifying. Offiziell war es kein Foul des Deutschen, der anschließend von der Pole-Position gewinnen konnte, da Überholen im Fürstentum praktisch unmöglich ist. Jeder der beiden versucht die kleinsten Vorteile für sich zu nutzen.

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Lewis Hamilton konnte seine schlechte Laune nicht verbergen Zoom Download

Bereits nach dem Grand Prix in Spanien gab es interne Diskussionen. Es ist im Fahrerlager zu hören, dass in Barcelona einer der Fahrer eine unfaire Aktion geritten haben soll - und zwar Hamilton. Während des Rennens in Barcelona soll sich der Brite nicht an die Absprachen gehalten haben und den "Überhol-Modus" aktiviert haben, der mehr Power über MGU-H und MGU-K freigibt, wie 'auto motor und sport' berichtet.

Rosberg soll im normalen Modus so keine Chance gehabt haben, seinen Teamkollegen anzugreifen. Im Nachhinein habe sich Hamilton allerdings bei Rosberg entschuldigt - und dieser soll die Entschuldigung angenommen haben. War der Verbremser des Deutschen im Qualifying von Monte Carlo die Racheaktion dafür? Teamchef Toto Wolff glaubt nicht daran, weiß aber, dass das Stallduell mit harten Bandagen ausgetragen wird.

"Am Sonntag in Barcelona war es genau andersrum. Nico war sauer über das, was im Rennen passiert ist, und ich schätze, dass das ganz normal ist. Jeder hat seine Sichtweise. Für Lewis steht fest, dass es ein Foul war. Für Nico steht ebenso fest, dass es kein Foul war", so der Österreicher. "Als wir mit beiden darüber gesprochen haben, haben wir versucht zu erklären, dass die Realität manchmal irgendwo in der Mitte liegt."

"Wenn es Absicht war, könnte es sein, dass es eine Revanche für irgendetwas war. Wenn es wirklich Absicht war, dann war es intelligent gemacht. Ich glaube aber nicht, dass er es absichtlich gemacht hat. Ich kenne Nico und dessen Charakter. Er hat gewisse Prinzipien und erwartet auch von allen anderen, dass sich sich sauber verhalten. Ich bin zu 1.000 Prozent davon überzeugt, dass es keine Absicht war. Aber man kann ja anderer Ansicht sein."

Auch die beiden Fahrer wurden nach dem Grand Prix von Monaco auf die Motormappings angesprochen, antworteten aber ausweichend. "Wir haben alle Modi verwendet. Im vorherigen Rennen war es ein Modus, der den Ausgang des Rennens eigentlich nicht beeinflusst hat", verteidigt sich Hamilton. "Uns wurde gesagt, dass wir in einem bestimmten Modus bleiben sollen. Nico machte es in Bahrain und ich in Barcelona."

Lauda versucht als Ex-Rennfahrer zu vermitteln

"In diesem Rennen (Monaco; Anm. d. Red.) blieb ich bei den Strategien, die vorgegeben wurden." Auch Rosberg äußert sich nicht im Detail zu diesem Thema: "Es ist normal, dass wir die Modi verändern. Das machen wir in den Rennen immer. Das ist nicht ungewöhnlich." Bei Siegen steht es nun 4:2 für Hamilton. In der WM hat Rosberg die Nase wieder um vier Punkte vorne.

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In Monaco soll es zu keinen Mapping-Tricks gekommen sein Zoom Download

Den internen Streit musste auch Niki Lauda schlichten. Der dreifache Weltmeister kennt Stallduelle aus seiner eigenen Karriere. Vor allem nach dem Qualifying galt es, die Wogen zu glätten. "Sie diskutierten darüber, ob Nico es absichtlich getan hat, aber die Stewarts sprachen ihn frei, was für mich das wichtigste ist", betont Lauda bei 'Sky Sports F1'. "Nico entschuldigte sich und ich muss das respektieren."

"Wir hatten schon davor in Barcelona im Rennen einen Zwischenfall, wo Lewis etwas getan hat. Wir sagten ihm, dass das nicht korrekt ist. Er entschuldigte sich dafür", spricht auch Lauda die Mapping-Tricks an. "Prinzipiell sind beide erwachsen und ich bin mir sicher, dass Lewis nach einer Nacht Schlaf darüber hinwegkommen wird. Man muss ihm Zeit geben. Hoffentlich hat er eine gute Party mit Nicole und dann werde ich mit ihm sprechen. Ich kann garantieren, dass es in Ordnung sein wird."

"Sollte das nicht der Fall sein, dann bin ich sein Mentor. Wenn es weitere Probleme geben sollte, dann werde ich in anrufen und ihm sagen, dass er es lösen muss. Ich unterstütze beide Fahrer bei meinen Gedanken als Ex-Rennfahrer und manchmal stelle ich mich gegen das Management. Ich stehe mit ihm immer in Kontakt. Vielleicht ruft er mich an, wenn nicht, dann rufe ich ihn an und frage, wie es ihm geht." Diese Situationen verdeutlichen wie wichtig es sein kann, einen ehemaligen Rennfahrer in einem Team zu haben.

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