• 30. März 2014 · 16:37 Uhr

Williams: Erstmals seit 2012 zwei Autos in den Punkten

Bei Williams herrscht nach dem Rennen einerseits Freude über die doppelte Punkteankunft, dennoch hadert man weiter mit dem regnerischen Qualifying

(Motorsport-Total.com) - Abseits der Querelen um die Missachtung der Teamanweisung seitens Felipe Massas hat Williams zumindest sportlich positive Schlagzeilen geschrieben: Mit den Rängen sieben und acht landeten gleich beide Autos in den Punkterängen, was dem Team letztmals in Austin 2012 gelang. In Anbetracht dessen ist es Massa auch egal, dass er mit seiner Aktion für ein wenig Trubel sorgte.

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Silbern eingerahmt: Williams befand ich heute im McLaren-Sandwich Zoom Download

"Ich spüre null Enttäuschung in mir", sagt er nach dem Rennen. "Dass wir beide Autos in die Punkteränge gebracht haben, ist positiv für das Team." Doch schon am Start gingen die Probleme für den ehemaligen Ferrari-Piloten los: "In der ersten Kurve habe ich Button überholt, in Kurve vier dann Magnussen. Er war hinter Fernando (Alonso; Anm. d. Red.), und ich war nebendran. Dann ist er fast in mich reingezogen, weil er versucht hat, Fernando zu überholen."

"Ich musste in Kurve fünf weit ausweichen, also ist Button wieder vorbeigekommen. Wäre ich vor Magnussen gewesen, dann wäre das Rennen komplett anders verlaufen, da bin ich sicher", so der Brasilianer weiter, der besonders an der guten Traktion des McLaren verzweifelte: "Das hat das Überholen schwierig gemacht. Ich hatte das gleiche Problem auch später mit Jenson (Button; Anm. d. Red.), da ich wieder auf ihn aufgelaufen bin."

Gutes Ergebnis trotz unpassender Strecke

"Ich hatte gegen Ende des Rennens die besseren Reifen, aber ich konnte einfach nicht vorbeigehen. Im Großen und Ganzen denke ich nicht, dass diese Strecke sonderlich gut zu unserem Auto gepasst hat, daher haben wir eigentlich ein ziemlich gutes Ergebnis erzielt, und ich bin zuversichtlich, dass wir in Bahrain noch konkurrenzfähiger sein werden", so Massa abschließend.


Fotos: Williams, Großer Preis von Malaysia


Auch Valtteri Bottas schlägt in die gleiche Kerbe, und betont zunächst das gute Teamergebnis: "Ich denke, wir müssen heute glücklich sein, da es ein gutes Ergebnis ist, von 18 auf acht gekommen zu sein und mehr Punkte in der Tasche zu haben. Das Auto war an diesem Wochenende nicht so konkurrenzfähig wie in Melbourne, aber das Team hat einen sehr guten Job gemacht, ein Auto zu produzieren, dass konstant in die Top 10 fahren kann."

"Der Start an sich war nicht Besonderes, aber in Kurve eins habe ich eine gute Lücke gefunden. Alles hat sich an der Innenseite gestaut, und ich habe einen Weg außen gefunden. In Runde eins und zwei habe ich weitere Positionen gewonnen. Besonders in den ersten drei Runden hat sich das Auto sehr konkurrenzfähig angefühlt. Auch danach sah unsere Pace ziemlich gut aus, und ich konnte ohne Probleme weitere Positionen gutmachen, indem ich unsere Geschwindigkeitsvorteile auf den Geraden genutzt habe."

Auffällig niedriger Spritverbrauch

Zumindest diesen Vorteil konnte Bottas heute ausspielen, ansonsten fand er das Überholen recht schwierig, wie sich am Ende gegen Felipe Massa oder Jenson Button gezeigt hat: "Wenn man eine deutlich bessere Pace als das Auto vor sich hat, kann man es schaffen. Aber wenn man mit Autos mit ähnlicher Pace kämpft, dann ist es niemals einfach. Die verschiedenen Motorenhersteller haben verschiedene Angriffs- und Verteidigungsmodi, die an verschiedenen Stellen wirksam werden. In Bahrain sollte es ähnlich werden", urteilt er.

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Valtteri Bottas holte im zweiten Rennen den zweiten Top-10-Platz Zoom Download

Auffällig wurde Williams heute besonders durch den Umstand, dass das Team den geringsten Spritverbrauch von allen Teams hatte. Die Werte, die während des Rennens eingeblendet wurden, waren stets die niedrigsten: "Wir schienen sehr gut mit dem Sprit hauszuhalten", ist auch Bottas aufgefallen, der eine Erklärung dafür hat: "Das zeigt, dass uns vielleicht noch ein wenig Abtrieb fehlt."

"Das Auto ist sehr schnell auf den Geraden und besitzt wenig Luftwiderstand - dann fehlt uns aber vielleicht ein wenig in den Kurven, wo die anderen die Power schneller nutzen können und somit mehr Sprit verbrauchen. Es ist gut, wenn man einen niedrigen Spritverbrauch hat, aber ich würde es bevorzugen, mehr Abtrieb zu haben." Zudem würde es der Finne auch bevorzugen, mal ein trockenes Qualifying zu haben, damit er die wahre Pace des FW36 demonstrieren kann - eventuell hätte man sogar Force India oder Ferrari erwischen können.

Endlich repräsentative Quali in Bahrain?

"Ich denke, Ferrari sah sehr schnell aus", wiegelt der Finne ab, "aber wir sollten in der Lage sein, mit Force India zu kämpfen. Es wäre definitiv eine andere Geschichte geworden, wenn wir uns dort qualifiziert hätten, wo wir uns qualifizieren sollten. Wir brauchen in den kommenden Rennen ein sauberes Qualifying, was unser Rennen viel einfacher machen sollte. Wir sind jetzt zweimal von weiter hinten gestartet, was immer ein wenig Extraarbeit benötigt. Wenn man sich im Feld befindet, dann werden die Reifen auch stärker beansprucht, und man muss Kompromisse in der Strategie eingehen."

Doch genug der Worte Bottas', auch Ingenieur Rod Nelson hat noch etwas zu dem heutigen Tag zu sagen: "Mit beiden Autos in die Punkte zu kommen, war unser Ziel für dieses Wochenende, und ich bin erleichtert für das Team und jeden in der Fabrik, der so hart am FW36 gearbeitet hat. Die hohen Temperaturen haben es zu einem sehr harten Rennen gemacht, und wir haben uns darauf fokussiert, den Reifenabbau und die Kühlung aller Komponenten im Auto zu kontrollieren."

"Das ist uns sehr gut gelungen, und beide Fahrer haben einen sehr starken Job gemacht, das Auto zu managen und konstant zu fahren - inklusive ein paar guter Überholmanöver, wenn sie gebraucht wurden. Es war ein recht gemischtes Wochenende für das Team, aber wir sind zuversichtlich, dass Bahrain uns in der kommenden Woche erlaubt, das Potenzial des Autos zu demonstrieren."

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