• 30. März 2014 · 16:09 Uhr

Erleichterung bei Caterham: Beide Autos im Ziel

Nach dem Doppelausfall in Australien bringt Caterham in Malaysia nun beide Autos ins Ziel und fährt damit nebenbei das beste Resultat seit über einem Jahr ein

(Motorsport-Total.com) - Oft sind es die kleinen Dinge, die einem die größte Freude bereiten. Das trifft an diesem Wochenende wohl auch auf Caterham zu. Nachdem beim Saisonauftakt in Melbourne noch beide Autos ausgefallen waren, sahen in Sepang sowohl Kamui Kobayashi als auch Rookie Marcus Ericsson die Zielflagge.

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In Malaysia sahen Kamui Kobayashi und Marcus Ericsson die Zielflagge Zoom Download

"Der 13. Platz in unserem zweiten Saisonrennen ist ein sehr gutes Ergebnis für das Team. Besonders, weil wir bis zum Rennen so ein schlechtes Wochenende hatten", erklärt Kobayashi, der im Qualifying nach einer Reihe technischer Probleme in den Freien Trainings nur einen enttäuschenden 20. Platz herausgefahren hatte. Teamkollege Ericsson war es sogar noch schlimmer ergangen: Nach einem Unfall am Samstag musste er das Rennen von ganz hinten beginnen.

"Zunächst möchte ich den Jungs in der Garage danken, die so hart dafür gearbeitet haben, mein Auto nach dem Unfall gestern zu reparieren", sagt der Schwede nach dem Rennen und ergänzt: "In der vergangenen Nacht war ich etwas niedergeschlagen, aber jetzt habe ich mein erstes komplettes Rennen als 14. abgeschlossen, was uns dabei geholfen hat, auf den zehnten Platz in der WM zu klettern. Das ist ein großartiges Gefühl für mich und alle anderen bei Caterham."

Ericsson mit Problemen

"Mein Start hätte nicht besser sein können. Ich überholte beide Marussias, gewann in der ersten Runde fünf Plätze und war direkt hinter Kamui auf Platz 17. Ich kam schnell in einen guten Rhythmus und konnte das Tempo meines Teamkollegen mitgehen, aber nach ungefähr zehn Runden hatte ich hinten Probleme mit dem Grip, wodurch ich etwas Zeit verlor", so Ericsson.

Caterham setzte bei dem 23-Jährigen auf eine konservative Dreistoppstrategie, durch die er es auf der Strecke zwischenzeitlich sogar mit einem Weltmeister zu tun bekam. Ericsson erklärt: "Ich war ehrlich gesagt etwas überrascht, dass ich gegen Räikkönen kämpfte, aber ich konnte mich gegen ihn und Vergne ein paar Mal verteidigen." Letztlich musste er die beiden aber doch ziehen lassen.

"Ich blieb bis nach dem dritten Stopp, bei dem ich auf die harten Reifen wechselte, vor Chilton und danach wollte ich das Auto nur noch nach Hause bringen. Bis zu den letzten Runden war alles gut, aber dann verlor ich langsam Leistung", sagt Ericsson, der sich letztlich mit einem Vorsprung von 0,1 Sekunden vor dem Marussia über die Ziellinie schleppte.

Kobayashi übersteht erste Kurve

Cedrik Staudohar von Motorenlieferant Renault erklärt: "Wir verloren etwas Power an beiden MGUs, aber wir schafften es ins Ziel, was sehr wichtig für uns war. Wir werden uns ansehen, was passiert ist, und es bis Bahrain reparieren." Insgesamt freute sich Staudohar über eine "solide" Zielankunft der beiden Autos.

"Ich kann es gar nicht abwarten, in ein paar Tagen wieder ins Auto zu steigen."Marcus Ericsson
"Dieser knappe Vorsprung zeigt, dass es auf diesem Level auf jedes Detail ankommt und dass auch der kleinste Vorteil einen großen Unterschied ausmachen kann", erklärt Ericsson und fügt abschließend hinzu: "Es war ein hartes Wochenende für alle, aber wir fahren jetzt mit dem Wissen nach Bahrain, dass wir etwas haben, auf das wir aufbauen können, und etwas, das wir verteidigen müssen. Das ist sehr positiv und ich kann es gar nicht abwarten, in ein paar Tagen wieder ins Auto zu steigen und wieder von vorne zu beginnen."

Für Kamui Kobayashi lief es sogar noch besser. Da der Japaner die Reifen schonte, musste er nur zweimal an die Box und landete schließlich einen Platz vor seinem Teamkollegen. "Ich hatte einen großartigen Start und keine Bremsprobleme dieses Mal", erklärt Kobayashi, der in Australien deswegen gleich in der ersten Kurve ausgeschieden war.

Bestes Ergebnis seit 2012

"Am Ende der ersten Runde lag ich bereits auf Platz 16 und war so schnell wie Sutil vor mir. Das Auto funktionierte viel besser als am gesamten Wochenende zuvor. Durch den 13. Platz in Malaysia liegen wir wieder auf Platz zehn in der Weltmeisterschaft, und das gibt uns genau den Schub, den wir brauchten", freut sich der Japaner. Trotzdem gebe es noch immer eine Menge zu lernen, viele Dinge seien für ihn noch neu.

"Es war das erste Mal, dass ich das Auto bei vollem Tank und mit diesen Reifen gefahren habe, und offensichtlich müssen wir das Auto noch schneller machen, damit wir noch ein oder zwei Teams vor uns angreifen können. Dieses Ziel sieht zu diesem Zeitpunkt realistisch aus, aber heute sollten wir uns einfach darüber freuen, dass wir endlich einmal einen guten Tag hatten", so Kobayashi.

"Heute sollten wir uns einfach darüber freuen, dass wir endlich einmal einen guten Tag hatten."Kamui Kobayashi
"Kamui hat mit seinem starken 13. Platz einen großartigen Job gemacht", lobt auch Staudohar und erklärt: "Wir haben Kamuis Einstellung während des Rennens verändert, damit wir mehr Energie und eine bessere Fahrbarkeit und ein besseres Benzinmanagement aus dem Antrieb herausholen." Auch bei Renault dürfte man sich also über die doppelte Zielankunft freuen.

Ganz nebenbei war es für Caterham das beste Teamergebnis seit dem Großen Preis von Brasilien im Jahr 2012. Damals landeten die beiden Piloten Witali Petrow und Heikki Kovalainen auf den Plätzen elf und 14. Die Reise nach Bahrain darf man also durchaus mit einer gewissen Zuversicht antreten.

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