• 18. November 2013 · 18:34 Uhr

Pirelli: Prototypen und konservative Reifen zum Finale

Wie schon in Austin bringt Pirelli die beiden härtesten Mischungen zum Saisonfinale in Sao Paulo - Im Training dürfen sich die Teams auf Prototyp-Reifen freuen

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende startet die Formel 1 beim letzten Rennen der aktuellen Saison in Sao Paolo, Interlagos. Zu diesem Grand Prix liefert Pirelli den Medium sowie den harten Reifen. Während des Freien Trainings am Freitag werden die Teams die Prototypen der Reifenkollektion 2014 testen. Im kommenden Jahr treten einige Regeländerungen in Kraft, so werden beispielsweise die neuen Motoren und ihre Leistungsentfaltung einen deutlichen Einfluss auf die Reifen ausüben. Für die Trainingsfahrten in Brasilien erhalten die Teams pro Auto zwei Sätze der neuen Slicks, die sie entsprechend der aktuellen Regeln in FP1 und FP2 einsetzen dürfen. In Konstruktion und Profil entsprechen die Testreifen der Medium-Mischung für 2014.

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Der Medium war in dieser Saison nur in Monaco nicht im Einsatz Zoom Download

"Wir entschieden uns für den harten Slick und den Medium, da diese Reifen am besten zu den unterschiedlichen Anforderungen der Strecke in Interlagos passen", begründet Motorsportchef Paul Hembery, warum der Reifenhersteller auch beim Saisonfinale konservativ bleibt. "Obwohl die Strecke vor einigen Jahren neu asphaltiert wurde, ist sie recht uneben. Dadurch ist es schwierig, immer die richtige Traktion zu entwickeln."

"Wie im vergangenen Jahr bekommen die Teams die Möglichkeit, am Freitag Prototypen der Kollektion 2014 zu testen, die entsprechend den grundlegenden Regeländerungen der nächsten Saison entwickelt wurde. Brasilien ist für Pirelli einer der größten Reifenmärkte, auch deshalb freuen wir uns alle sehr auf das kommende Rennwochenende", so der Brite weiter.

Alesi kennt die Besonderheiten

Markenbotschafter Jean Alesi kennt die Strecke noch aus seiner eigenen aktiven Zeit: "In Interlagos fühlt man sich als Fahrer wirklich in das Geschehen integriert. Das hört sich erstmal unlogisch an. Aber es gibt tatsächlich einige Strecken, auf denen man nur von Kurve zu Kurve fährt. Den Unterschied in Brasilien muss man einfach erleben", zeigt sich der Franzose begeistert vom Kurs in Sao Paulo.

"Obwohl der Asphalt schon einige Male erneuert wurde, ist er immer noch recht uneben. Außerdem wird gegen den Uhrzeigersinn gefahren. Diese Faktoren führen zu einer besonderen physischen Belastung der Piloten. Ich habe die Atmosphäre in Interlagos immer geliebt. Die Fans sind absolut fantastisch, daher ist es ein toller Ort für Rennen. Für Pirelli ist es natürlich schon wegen des großen Reifenmarktes in Brasilien ein sehr wichtiges Rennen."

"Das war schon immer der Fall", so Alesi weiter. "Ich erinnere mich, dass Nelson Piquet einen Pirelli-Reifenhandel besaß und Pirelli auch beim Marketing unterstützte. Das Wetter kann in Interlagos recht wechselhaft sein, daher breiten sich die Teams immer auf alle Eventualitäten vor. Der Schlüssel zum Erfolg ist der richtige Rhythmus: Wer den findet, reduziert den Reifenverschleiß und erhöht die Performance. Ich habe es in der Vergangenheit auf das Podium geschafft und weiß, man muss sofort ein gutes Gefühl für die Strecke entwickeln."

Die Anforderungen der Strecke an die Reifen:

Besonders wichtig ist in Interlagos die Traktion, die Bremsen werden eher nur leicht beansprucht. Das Setup der Autos ist meistens ein Kompromiss. Die Abstimmung muss sowohl zu der langen Geraden Richtung Start-/Ziellinie als auch den kurvigeren Passagen passen. Vor allem der letzte Streckenabschnitt ist für die Gesamtrundenzeit entscheidend.

Wegen des unebenen Asphalts sind optimaler Grip und Abtrieb entscheidend. Das gilt auch für die Kurven mit ihren unterschiedlichen Radien. Kurve 14 ist die langsamste Kurve der Strecke. Sie ist ein gutes Beispiel für die technischen Anforderungen, die Interlagos an die Reifen stellt. Die Piloten bremsen stark ab, bevor sie in die Kurve hineinfahren. Dabei dürfen die Räder nicht blockieren. Genauso sollten sie beim Herausbeschleunigen verhindern, dass die Reifen durchdrehen. Der Asphalt ist uneben und weist einige Höhenunterschiede auf. Es ist nicht ungewöhnlich, dass es während des Grand Prix von Brasilien regnet, eine weitere Herausforderung auf dem anspruchsvollen und anstrengenden Kurs.

McLaren-Pilot Jenson Button siegte hier im vergangenen Jahr bei wechselhaftem Wetter mit einer Zweistoppstrategie. Ein wichtiger Faktor des Erfolgs war seine Fähigkeit, sogar während der Regenschauer auf den Slicks weiterzufahren. Durch diese ständigen Wetterwechsel waren die Strategien sehr variantenreich. Einige Fahrer stoppten sogar viermal.

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