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Vettel: "Bin nicht für Rekordjagd hier"
Weltmeister Sebastian Vettel könnte in Austin eine Rekord-Siegesserie aufstellen: "Das ist nicht der Grund, warum ich ins Auto steige"
(Motorsport-Total.com) - Auf der Weltkarte der Vettel-Siege steckt in den großen USA noch kein Fähnchen. Der viermalige Formel-1-Weltmeister wartet noch auf seinen ersten Triumph im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten". An diesem Wochenende möchte der Heppenheimer am liebsten in Texas zum Sieg fahren. Die Vorzeichen sind gut. Die Strecke in Austin sollte den Qualitäten des Red Bull entgegenkommen, außerdem hat Vettel aktuell einen Lauf, der ihn zum alleinigen Rekordmann in Sachen Siegesserie machen könnte.
"2012 war nur ein Vorgeschmack, in diesem Jahr wird es noch besser. In der Stadt ist schon jetzt noch mehr los", freut sich Vettel auf den Grand Prix in den USA, der im vergangenen Jahr beim Debüt ein großer Erfolg war. Die Tribünen waren voll, Vettel verpasste den Sieg damals als Zweiter nur knapp. "Es ist für uns etwas entspannter als im vergangenen Jahr, weil die WM entschieden ist. Wir wollen es hier gut hinbekommen. Im vergangenen Jahr waren wir dem Sieg sehr nahe, aber es hat nicht geklappt. Ich hoffe, dass wir nun noch eine weitere Chance bekommen."
"Ich mag das Ambremsen für die erste Kurve, wo es den steilen Berg hinaufgeht. Es ist nicht einfach. Der erste Sektor mit all den schnellen Ecken ist schwierig. Mark ist in solchen Passagen immer gut. Unser Auto war im vergangenen Jahr hier schnell. Ich hoffe, das wird auch jetzt wieder der Fall sein", schildert der Champion seine Hoffnungen für das Rennen auf dem Circuit of The Americas (CoTA). Im Visier hat Vettel seinen achten Triumph in Folge - und somit einen neuen Rekord.
"Es ist nicht der Grund, warum ich in das Auto steige. Ich bin nicht hier, um Rekorde zu brechen. Es wäre aber natürlich schön", sagt er. "Bei diesem Rekord überhaupt gleichgezogen zu haben - und das habe ich heute Morgen noch einmal gedacht -, das ist schon absolut verrückt. Von außen sieht man nicht so sehr, wie viel Arbeit dahintersteckt. Jedes einzelne Rennen ist ein Schwergewicht, das man stemmen muss. Es gibt keine Garantie dafür, dass wenn die letzten Rennen gut waren auch das nächste gut wird."
Rekord als "Abfallprodukt" bei weiterem Sieg
"Für mich wäre es schön, aber es ist nicht das große Ziel an diesem Wochenende", meint der Deutsche, der die zurückliegenden Rennen oft nach Belieben beherrscht hatte. "Generell mag ich das Wort Dominanz nicht, denn man verbindet damit oft, dass alles so einfach ist. Ich weiß, dass unsere Leute sehr hart und sehr lange arbeiten, sehr viele Stunden damit verbringen, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie es noch besser geht."
"Auch wenn man schon sehr gut ist, gibt es immer noch Dinge, die man besser machen kann. Es zeichnet uns aus, dass wir auf uns selbst schauen und uns nicht von dem verrückt machen lassen, was links und rechts passiert. Wir ziehen unser Ding durch", meint Vettel. "Dass es von außen als Dominanz oder Leichtigkeit wahrgenommen wird, ist eher ein Kompliment als alles andere." Formel-1-Experte Marc Surer meint: "Nachdem er jetzt Weltmeister ist, kann er eigentlich aufhören, zu gewinnen! Aber Spaß beiseite: Sebastian Vettel ist in der Form seines Lebens. Sein Auto passt auf jede Strecke. Wer soll ihn da schlagen?"
Am Austin-Wochenende erwartet Vettel hausinterne Konkurrenz. Mark Webber hatte in Japan und Abu Dhabi die Pole-Position geholt, aber dann jeweils den Start verloren. "Manchmal übt man einige Starts im Training. Vom Ablauf sind die Starts eigentlich alle gleich, aber dennoch sind sie auch alle unterschiedlich. Das liegt daran, wie die Kupplung arbeitet und wie man anschließend das Griplevel erkennt und nutzt, um Traktion zu haben. Sonntags geht man diese Abläufe immer wieder im Kopf durch, auch wenn man es schon so oft gemacht hat", so der Champion.
Neben guter Beschleunigung sei auch Hartnäckigkeit gefordert. "Rücksicht? Es sind keine Frauen auf der Strecke, also muss man auch nicht Gentleman sein. Wir sind im Wettbewerb", so Vettel. "Wenn wir im Auto sitzen, dann geht es darum, das Maximum zu erreichen - also zu siegen. Nicht um jeden Preis, aber wenn irgendwo eine Lücke ist, dann stößt man dort hinein. Man muss schon mit Ellenbogen agieren, aber auch gleichzeitig fair sein und die Konkurrenten respektieren. Man will ja selbst auch respektiert werden."