Sauber: WM-Punkte und Ärger bei Hülkenberg

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Singapur gelang es dem Sauber-Team erneut, WM-Punkte einzufahren und den Kontostand nun auf 19 Zähler zu erhöhen. Nico Hülkenberg erreichte mit einer höchst kämpferischen Leistung Rang neun. Dies, obwohl er nach einem Zweikampf mit Sergio Perez, bei dem er zur Verhinderung eines Zusammenstoßes die Strecke verließ, seine Position an den Mexikaner abtreten musste. Esteban Gutierrez beklagte einen stärkeren Reifenabbau und beendete das Rennen auf Platz zwölf.

© xpbimages.com

Nico Hülkenberg konnte die Entscheidung der Rennkommissare nicht nachvollziehen Zoom Download

"Alles in allem können wir zufrieden sein", so Hülkenberg. "Wir haben zwei Punkte mitgenommen. Viel mehr hatte ich mir ehrlich gesagt nicht ausgerechnet. Man kann jetzt nicht erwarten, dass jedes Wochenende wie Monza ausgeht, aber es ist eine ordentliche Steigerung."

"Es war ein sehr anstrengendes und hartes Rennen. Ich hatte einen ausgezeichneten Start, dann eine Rennszene mit Sergio Perez, dem ich die Position dann wieder zurückgeben musste. Meiner Meinung nach war der Positionswechsel völlig unnötig. Es war noch ein Williams mit dabei, Sergio war innen, ich musste Platz lassen und bin auf den äußeren Randstein gekommen."

Hülkenberg erklärt sein Verlassen der Strecke

"Dann hat mein Unterboden aufgesetzt, und ich bin rausgekommen. Allerdings war ich sowohl vor als auch nach der Kurve vor Sergio. Zum Schluss war es natürlich nur noch ein Überlebenskampf aufgrund der Reifen. Nico Rosberg, Lewis Hamilton und Mark Webber kamen auf viel frischeren Reifen an."

"Wir hatten heute ein besseres Ergebnis erwartet", so Gutierrez. "Unser Speed im Rennen war heute nicht gut genug, vor allem am Anfang habe ich mit dem Auto gekämpft. Manchmal habe ich ein bisschen zu sehr attackiert und hatte dann aufgrund des Übersteuerns die Reifen zu stark beansprucht."

"Es war eines der härtesten Rennen, das ich je gefahren bin, und ich habe mein Bestes gegeben. Das Resultat und die Strategie waren nicht ideal. Nichtsdestotrotz war dieses Wochenende ein Schritt nach vorne. Jetzt werde ich weiter an mir arbeiten."

Kaltenborn versteht Entscheidung nicht

"Nach dem starken Auftritt in Monza ist es uns erneut gelungen, Punkte einzufahren, was sehr erfreulich ist", so Teamchefin Monisha Kaltenborn. "Nico ist ein äußerst kämpferisches Rennen gefahren und wurde mit zwei Punkten belohnt."

"Die Entscheidung des Rennleiters, dass Nico seinen Platz an Sergio Perez abtreten musste, finden wir sehr hart. Nico hat sich keinen Vorteil verschafft, sondern schlicht einen Zusammenstoß verhindert, indem er die Strecke verließ. Aber wir müssen diese Entscheidung so akzeptieren."

"Esteban hat ein gemischtes Wochenende hinter sich. Es gilt nun herauszufinden, warum er nicht die erwarteten Rundenzeiten fahren konnten. Erfreulich ist, dass wir auf einer Strecke, die uns bisher nicht gelegen ist, wettbewerbsfähig waren. Das zeigt, dass wir mit der Entwicklung des Autos in die richtige Richtung gehen."

McCullough sieht keinen Vorteil für Hülkenberg

Tom McCullough, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke: "Es ist gut fürs gesamte Team, dass es uns erneut gelungen ist, Punkte einzufahren. Der Zeitpunkt, zu dem das Safety-Car auf die Strecke kam, bedeutete, dass es sehr schwierig werden würde, ohne weiteren Boxenstopp bis ins Ziel zu fahren. Aber wir haben entschieden, dies mit beiden Autos zu tun."

"Nico schonte die Reifen und ging mit dem Druck von hinten sehr souverän um. Schade, dass er seine Position an Sergio Perez abgeben musste. Er hatte dadurch keine Position gewonnen, sondern einen Zusammenstoß verhindert."

"Esteban verlor Positionen, als das Safety-Car auf die Strecke kam, und danach beklagte er einen stärkeren Reifenabbau. Aber insgesamt war das ein positives Rennen, das uns im Hinblick auf die kommenden Grands Prix zuversichtlich stimmt."