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Mercedes verliert im Safety-Car-Poker
Nico Rosberg und Lewis Hamilton beendeten den Großen Preis von Singapur auf den Positionen vier und fünf
(Motorsport-Total.com) - Nur Lewis Hamilton konnte seine Startposition beim Großen Preis von Singapur bis zur Zielflagge behalten und wurde Fünfter. Für Mercedes-Pilot Nico Rosberg ging es vom starken zweiten Startplatz im Verlauf des Rennens weiter nach hinten. Der Deutsche sah die Zielflagge beim Nachtrennen auf der vierten Position.
"Ich hatte einen guten Start und die Pace unseres Autos war heute wirklich stark", so Rosberg. "Leider kam das Safety-Car für uns zu einem unglücklichen Zeitpunkt heraus. Wahrscheinlich war es nicht die beste Entscheidung, draußen zu bleiben, aber zu diesem Zeitpunkt waren wir uns nicht sicher, ob unsere Reifen über die gesamte Distanz halten würden."
"Nach der Safety-Car-Phase verklemmte sich etwas Gummiabrieb in meinem Frontflügel - das kostete mich für einige Runden recht viel Performance und beeinträchtigte so mein Rennen, weil meine Reifen dadurch mehr beansprucht wurden als gewöhnlich. Wir hätten heute vielleicht Zweiter werden können, aber das Rennen verlief nicht nach unseren Wünschen. So gesehen ist der vierte Platz eine kleine Enttäuschung für mich. Jetzt müssen wir unsere Lehren aus diesem Wochenende ziehen und uns auf das kommende Rennen in Korea konzentrieren."
Hamilton ärgert sich immer noch über das schwache Qualifying
"Das war ein wirklich hartes Rennen, wahrscheinlich das anstrengendste des gesamten Jahres", so Hamilton. "Wir haben unser Bestes gegeben und das Auto fühlte sich heute gut an. Leider bezahlten wir den Preis dafür, dass wir uns gestern nicht weiter vorne qualifizieren konnten. Ich erwischte nicht den besten Start und musste Mark Webber in Kurve eins ausweichen. Von da an war es schwierig, dem Rennen zu folgen und auf welcher Position ich mich befand."
"Der Zeitpunkt der Safety-Car-Phase spielte uns sicher nicht in die Karten, aber wir müssen auch unsere Strategie noch einmal analysieren und sehen, was wir in dieser Situation vielleicht hätten anders machen können. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob wir wie Fernando Alonso und Kimi Räikkönen so lange auf einem Reifensatz hätten draußen bleiben können."
"Natürlich ist es etwas enttäuschend, nur Fünfter geworden zu sein, aber ich habe auf der Strecke alles gegeben und wir werden stärker zurückschlagen. Unser Ziel ist es, Ferrari in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft zu überholen und vielleicht noch ein weiteres Rennen vor dem Saisonende zu gewinnen."
Brawn: "Safety-Car kam zum falschen Zeitpunkt"
"Das Safety-Car kam für uns zum genau falschen Zeitpunkt auf die Strecke", so Teamchef Ross Brawn. "Danach war es ein frustrierendes Rennen. Es war eine knifflige Entscheidung, ob wir die Autos hereinholen sollten, um mehr als die Hälfte der Renndistanz auf einem Reifensatz zurückzulegen. Unserer Ansicht nach war das nicht möglich. Deshalb ließen wir - genauso wie Red Bull - beide Autos weiterfahren, um einen kürzeren Schluss-Stint zu haben."
"Schlussendlich haben es zwei Autos, die an die Box gegangen waren, geschafft, aber die meisten anderen mussten einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen oder fielen in den letzten Rennrunden aus dem Performancefenster ihrer Reifen heraus. An Nicos Auto wurde das Rennen durch ein Problem mit dem Frontflügel zusätzlich erschwert. Zu einem entscheidenden Zeitpunkt hatte sich Gummiabrieb in seinem Flügel verfangen, was starkes Untersteuern auslöste und ihn Performance kostete. Mit den Plätzen vier und fünf konnten wir den Punkteverlust auf Ferrari in der Konstrukteurs-Wertung in Grenzen halten, aber in unserem Auto steckte heute Potential zu mehr Punkten."
"Von den Startpositionen zwei und fünf können wir mit den Plätzen vier und fünf nicht zufrieden sein", so Toto Wolff, Geschäftsführender Direktor. "Zwei unserer Gegner konnten mehr als die halbe Renndistanz auf einem einzigen Reifensatz fahren, was wir in unserem Fall nicht für möglich hielten. Aus diesem Grund blieben beide Autos in der Safety-Car-Phase auf der Strecke. Glückwunsch an Sebastian Vettel zu einem verdienten Sieg: Er fuhr für einen Großteil des heutigen Rennens in einer eigenen Liga."