Gutierrez kämpft endlich mit den großen Jungs
Sauber ist mit dem heutigen Qualifying von Esteban Gutierrez sehr zufrieden und fordert von ihm morgen den nächsten Schritt
(Motorsport-Total.com) - Er war die große Überraschung beim Formel-1-Qualifying in Singapur: Esteban Gutierrez konnte seinen Sauber zum ersten Mal in seiner Karriere in Q3 bringen und gleichzeitig auch zum ersten Mal seinen Teamkollegen Nico Hülkenberg an einem Samstag besiegen. Bislang war die Qualifikation der eigentlich Schwachpunkt des Mexikaners, dessen beste Platzierung bislang zwei 14. Plätze in Malaysia und Deutschland waren.
Angesichts der auftretenden Drucksituation durch die Verpflichtung von Sergei Sirotkin für 2014 wirkt der zehnte Platz von heute wie ein Befreiungsschlag für den 22-Jährigen. "Er hat es heute zusammengebracht, als es wirklich darauf ankam", zeigt sich Tom McCullough, der Leitende Ingenieur an der Rennstrecke, gegenüber 'Autosport' zufrieden mit den Leistungen des Rookies. "Sein Ansatz während des gesamten Rennwochenendes war gut, und er hat es von Session zu Session gesteigert."
Der Mexikaner sei schon oft nah dran gewesen, gute Leistungen zu zeigen, doch am Ende stand ihm immer etwas im Weg - anders in Singapur. "Man muss nur in den wichtigen Runden von Q1 und Q2 schnell sein", weiß McCullough. "Es geht darum, die richtige Arbeitsweise zu verstehen, die er sich viel von Nico abschaut, der es wiederum von Rubens (Barrichello, bei Williams; Anm. d. Red.) gelernt hat."
Der Ingenieur hofft, dass das Ergebnis von heute Gutierrez den nötigen Aufschwung gibt, den er braucht, um auch den Rest der Saison auf einem Hoch zu beenden, denn er weiß, wie schnell schlechte Ergebnisse an einem Rookie nagen können - und die gehören nun einmal zum Lernprozess dazu. "Wenn das Auto nicht so konkurrenzfähig ist, dann ist es mit etwas weniger Erfahrung sehr einfach, in Q1 ausgeknockt zu werden", so der Sauber-Mann.
Doch heute habe Gutierrez endlich einmal gezeigt, wozu er in der Lage ist, auch wenn er in Q3 gar nicht mehr die Chance bekam, sein Ergebnis noch einmal zu verbessern. Der Mexikaner hatte nämlich keine frischen Supersoft-Reifen mehr zur Verfügung, die ihn weiter nach vorne hätten spülen können. Nun geht es für den ehemaligen GP2-Piloten darum, auch im Rennen einmal unter den Top 10 ins Ziel zu kommen.
"Teil eins ist geschafft", meint McCullough. "Der nächste Schritt für ihn ist, im Rennen in einer besseren Position gegen die großen Jungs zu fahren." Morgen bekommt er die große Chance dazu, und der Sauber-Mann ist überzeugt davon, dass sein Schützling die Erwartungen erfüllen kann: "Esteban ist sehr gut für uns gefahren. Sein Reifenmanagement ist gut, er ist ein kluger Kerl und macht keine dummen Sachen."