• 08. September 2013 · 20:38 Uhr

Sauber steigt in Monza aus dem Tal der Tränen

Nach einer Saison voller Rückschläge bestätigt der fünfte Platz von Nico Hülkenberg in Monza das Vertrauen von Sauber in die eigene Stärke

(Motorsport-Total.com) - Die 21. Formel-1-Saison von Sauber war bisher eine der schwierigsten in der Geschichte des Schweizer Rennstalls. Nach den starken Leistungen im Jahr 2012 mit mehreren Podiumsplatzierungen war das Team aus Hinwil mit großen Erwartungen in das Rennjahr 2013 gestartet. Doch der C32 hielt nicht das, was sich das Team von ihm versprach. Sportliche Erfolgsmeldungen blieben aus, dafür bestimmten Negativ-Schlagzeilen aus dem wirtschaftlichen Bereich das Bild über Sauber. Bis heute.

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Nico Hülkenberg bescherte Sauber das beste Saisonresultat Zoom Download

Mit dem fünften Platz von Nico Hülkenberg beim Großen Preis von Italien in Monza erstrahlt für Sauber ein Licht am Ende des Tunnels. "Es ist eine Bestätigung für die eigene Arbeit mit den Ingenieuren", lautet denn auch das Fazit des Emmerichers. Schon nach dem dritten Platz im Qualifying in Monza hatte Sauber gejubelt, doch stand die Frage im Raum, ob dies nicht nur ein Strohfeuer ist. Nicht jedoch bei Hülkenberg.

"Ich war recht zuversichtlich, dass wir ein gutes Renntempo haben, denn wir waren schon am Freitag mit einem Auto, das noch nicht so gut war, bei den Longruns recht konkurrenzfähig", so der Deutsche. Teamchefin Monisha Kaltenborn war hingegen nicht ganz so zuversichtlich. "Wir fürchteten, dass von hinten einige Autos kommen würden und wussten, dass wir in den vorhergehenden Rennen nicht immer gut mit den Reifen umgegangen sind", sagt die Österreicherin. "Von daher ist Position fünf ein großartiges Resultat."

Probleme nur beim Start

Lediglich beim Start verlor Hülkenberg wegen durchdrehender Räder zwei Positionen. "Die Kupplung war etwas unkonstant. Ich hatte im ersten Moment vielleicht ein bisschen zu viel Drehmoment, weshalb die Räder durchgedreht haben", erklärt er. "Ich war in der ersten Kurve außen neben Fernando, aber innen war Mark, der mich nicht gesehen hat und einlenkte. Deshalb musste ich zurückstecken, sonst hätte ich Fernandos Position übernehmen können."

So richtete sich Hülkenberg auf Position fünf ein, wobei Einrichten das falsche Wort ist, denn Nico Rosberg im Mercedes machte von hinten permanent Druck. Daher konnte sich Hülkenberg nie sicher fühlen. "Es gab viele Gelegenheiten, bei denen er mich hätte überholen können. In Kurve eins, in Kurve vier, in Kurve acht", zählt der 26-Jährige auf. "Er war aber nie dicht genug dran, um einen Angriff zu setzen."

Dies gelang jedoch später dem anderen Silberpfeil-Piloten. Da Hülkenberg zu diesem Zeitpunkt aber von der Box darüber informiert worden war, dass Lewis Hamilton noch einmal zum Reifenwechsel an die Box fahren muss, ließ er den Briten passieren - wenn auch nicht kampflos: "Ich habe versucht, ihn hinter mir zu halten, aber er war zu schnell. Es war vielleicht ganz gut, dass er mich überholt hat, denn so konnte ich weiter mein Rennen fahren und habe nicht zu viel Zeit bei dem Versuch verloren, ihn hinter mir zu halten", so Hülkenberg. "Aber dann war wieder der andere Mercedes hinter mir. Ich hatte keine Zeit zum Durchatmen."

Starke Schlussphase von Hülkenberg

"Dass ich in den letzten 15 Runden den Abstand auf Ferrari und Red Bull verkürzen konnte, war recht überraschend."Nico Hülkenberg
In der Schlussphase legte der Sauber-Pilot dann noch einmal zu und fuhr schneller als die Spitze. "Dass ich in den letzten 15 Runden den Abstand auf Ferrari und Red Bull verkürzen konnte, war recht überraschend", wundert sich Hülkenberg. Der fünfte Platz ist auch für Kaltenborn eine Bestätigung der Stärke ihres Piloten: "Ich bin sehr glücklich mit ihm. Er hat in der gesamten Saison immer einen guten Job gemacht. Er hat oft durch Pech die Top 10 verpasst, wir waren oft auf Position elf. Er kann immer noch etwas mehr aus dem Auto herausholen und um Punkte kämpfen."

Nicht ganz so erfolgreich verlief das Rennen für Esteban Gutierrez, der als einer von wenigen Piloten das Rennen auf der harten Reifenmischung gestartet war. "Für ihn war es die richtige Strategie", meint Kaltenborn. "Er hat einen sehr guten Job gemacht. Ich denke, dass er sogar einen Punkt hätte holen können. Aber als er versuchte ein Auto überholte - ich glaube es war Giedo (van der Garde) - waren einige Autos zusammen und er fühlte sich behindert. Es war etwas unglücklich."

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