• 24. Juli 2013 · 19:28 Uhr

Findet Force India in Budapest zu alter Stärke zurück?

Das schlechte Rennen auf dem Nürburgring ist vergessen, in Ungarn will Force India wieder an die frühere Form anknüpfen - Harter Kampf gegen McLaren und Toro Rosso

(Motorsport-Total.com) - Für Force India gibt es in Ungarn etwas zu feiern, egal wie das Rennen am Sonntag auch ausgehen wird. Adrian Sutil feiert in Budapest nämlich seinen 100. Grand Prix - alle übrigens für Force India oder dessen Vorgängerteam. "Es ist wirklich schwer zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht", staunt selbst der Gräfelfinger ob des Jubiläums. "Es ist mit Sicherheit ein großer Meilenstein, aber es ändert eigentlich nicht wirklich etwas."

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Sein Ziel habe sich in all den Jahren nicht verändert: Rennen zu gewinnen. Auch wenn es noch nicht geklappt hat, will es der Deutsche weiter versuchen. "Ich liebe diesen Sport noch immer und ich hoffe, dass ich diese beeindruckenden Autos noch eine lange Zeit fahren kann." In Ungarn ist die Bilanz des 30-Jährigen allerdings sehr durchwachsen. Drei Ausfällen stehen ein 14. und ein 17. Platz gegenüber.

"Ich habe noch nie Punkte in Budapest geholt, das ist mein erstes Ziel in diesem Jahr", sagt er. Dennoch versichert er, gerne zu dem Event zu kommen. "Es ist der Halbzeitpunkt kurz vor dem Urlaub, und das Wetter ist meist sehr schön." Doch natürlich kommen die Piloten nicht wegen des schönen Wetters an den Hungaroring, sondern um die Tücken des Kurses zu meistern - und der hat es in sich.

"Es ist sehr eng und kurvenreich hier, und es gibt nicht viele Orte, an denen man mal Luft holen kann - abgesehen von der Start- und Zielgerade. Es ist auch ziemlich staubig hier, und die Strecke braucht ein Stück, bis sie im Training sauber wird. Wir fahren hier meist mit maximalem Abtrieb, weil die Strecke nach Monaco die langsamte des Jahres ist." Darum sei auch ein gutes Qualifying vonnöten: "Man bekommt hier nicht viele Möglichkeiten zum Überholen."

Di Resta mit guten Erinnerungen

Für Paul di Resta lief es hingegen etwas besser: Der Schotte konnte schon einen siebten Platz in Budapest einfahren. Und in diesem Jahr ist Force India in besonders guter Form: "Ich fühle mich positiv", sagt di Resta. "Am Start des Jahres wäre es schwer vorstellbar gewesen, dass wir nach neun Rennen fünfter in der Meisterschaft sind, aber das haben wir erreicht. Jeder Teil des Teams arbeitet gut, und das war der Schlüssel. Wir hatten ein paar vergebene Möglichkeiten, konnten und aber immer gut erholen und das Momentum behalten.

An Budapest hat er gute Erinnerungen: "Ich habe es immer genossen, nach Budapest zu kommen, seit ich 2010 das erste Mal als dritter Fahrer hier war. Es ist eine historische Stadt und ich wohne normalerweise sehr nah am Fluss in der Stadt. Sie ist voll von interessanten Orten und großartigen Restaurants. Meine Rennerinnerungen sind gemischt, aber das Rennen 2011 war mit seinen feuchten Bedingungen sehr aufregend. Ich bin Siebter geworden, was damals mein bestes Formel-1-Ergebnis war.

Natürlich kennt auch der ehemalige DTM-Champion die Schwierigkeiten auf dem Kurs. "Er ist physisch und mental sehr anspruchsvoll, weil man fast immer in einer Kurve ist. Das Layout fühlt sich mehr wie ein Straßenkurs an und alle Kurven fließen ineinander über, sodass man den Rhythmus der Strecke finden muss und sein Vertrauen mit jeder Runde aufbaut. Mit der Zeit ist die Strecke vollständig mit Gummi bedeckt, dann macht sie besonders viel Spaß."

"Es gibt keinen Grund, warum wir nicht konkurrenzfähig sein sollten", rechnet sich di Reste gute Chancen aus. "Die größte Unbekannte sind die neuen Pirelli-Reifen. Es ist eine große Herausforderung für alle Teams, sie schnell in den Griff zu bekommen. Es ist schwierig zu sagen, ob sie einen Einfluss auf die Performance-Level der Teams haben, aber wir gehen mit dem gleichen Ansatz wie immer in das Wochenende und visieren Q3 am Samstag und Punkte am Sonntag an."

Mallya sieht McLaren und Toro Rosso näherkommen

Auch Teamchef Vijay Mallya ist mit dem bisher gezeigten zufrieden: "Ich denke, die ersten neun Rennen haben unsere Erwartungen, die wir über den Winter an uns selbst gesetzt hatten, übertroffen. Die erste Mission war es, das Jahr gut zu starten und das ist uns gelungen. Es war sogar unser bester Saisonstart aller Zeiten. Wir haben eine gute Pace und exzellente Rennen gezeigt. Aber wir müssen zugeben, dass wir nicht immer das Beste aus den Möglichkeiten gemacht haben und auch Pech hatten. Aber ich schaue lieber auf die positiven Dinge, und es gibt keinen Zweifel, dass der VJM06 das beste Auto ist, das wir jemals gebaut haben. Ich bin stolz auf die harte Arbeit von jedem im Team.

Ein Ziel will der Inder überraschend nicht nennen: "Unsere Priorität liegt wie beim Silverstone-Test darauf, ein besseres Verständnis der Pirelli-Reifen zu bekommen. Das war ein Schlüsselfaktor unserer starken Performances, daher müssen wir sicherstellen, dass wir weiter ein gutes Reifenmanagement haben. Der Hungaroring war traditionell nicht unsere stärkste Strecke, aber Paul hat vor zwei Jahren Punkte geholt, und es ist wichtig, dass an diesem Wochenende noch ein paar dazukommen."

Denn für den Rest der Saison erwartet Mallya stärkere Konkurrenz als in der ersten Saisonhälfte. "Wir haben den Fortschritt von McLaren gesehen und es ist klar, dass wir einen großen Kampf haben, wenn wir sie schlagen wollen. Toro Rosso sah zuletzt auch konkurrenzfähiger aus, ich denke also, dass wir ein engeres Starterfeld und enges Racing bis zum Saisonfinale in Brasilien sehen werden."

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