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Pirellis Silverstone-Bestellung: Einmal das ganze Sortiment
Über zu wenig Abwechslung bei den Bedingungen kann sich Pirelli in Silverstone wahrlich nicht beschweren: Die ganze Bandbreite plus Prototyp war heute im Einsatz
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Internationalen Tribunal kann sich Pirelli wieder auf sportliche Schlagzeilen konzentrieren - und die gibt es in Silverstone wieder zuhauf. Ursprünglich sollte auf der britischen Rennstrecke ein neuer überarbeiteter Hinterreifen zum Einsatz kommen, doch diesen Plan musste man nach Kanada verwerfen. Stattdessen konnten die elf Teams heute ein ganzes Sortiment an Reifen ausprobieren - von Slick, über Intermediates und Regenpneus bis hin zu einem unmarkierten Testreifen.
Wie in Kanada prägte Regen die erste Session des Freien Trainings. Die Teams fuhren nur wenige Runden, die meisten davon auf Regenreifen. Am Nachmittag besserte sich das Wetter, nun konnten die Fahrer sowohl den neuen Prototypen testen, als auch die beiden für dieses Rennwochenende nominierten Mischungen einsetzen: den harten und den mittelharten Slick. Nach zehn Minuten der zweiten Session war die Strecke trocken genug, um Slicks montieren zu lassen.
Dennoch ging den Teams viel Zeit verloren, die unmarkierten Testreifen auszuprobieren - sehr zum Ärger von Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery: "Der Regen verhinderte, dass die Teams im gewünschten Maß ihre beiden Sätze der Prototypen testen konnten, die ihnen nur im freien Training zur Verfügung stehen", erklärt der Brite. "Bei dem Musterreifen des harten Slicks handelt es sich um dieselbe Variante, die wir im vergangenen Monat in Spanien testen ließen."
Auch da hatte Pirelli ein Problem: Schon damals konnte der Reifen nur in einem sehr begrenzten Maß eingesetzt werden, da es während des Trainings regnete. "Dass uns das gleiche heute wieder passierte, ist einerseits frustrierend, andererseits nicht überraschend, denn wir sind in England", nimmt es Hembery mit Humor. Doch das erste Training war selbst für den Engländer eine Spur zu viel. "Die Session am Morgen war ein kompletter Reinfall", schüttelt er den Kopf.
"Immerhin konnten die Teams wertvolle Erfahrungen sammeln, wie der Regenreifen auf dieser Strecke läuft. Denn obgleich es in dieser Saison schon einige nasse Sessions gab, kamen die Regenreifen bislang kaum zum Einsatz", sieht er auch positive Dinge am britischen Wetter. Lediglich die fehlenden Daten mit dem Testreifen trüben die Stimmung ein wenig.
Wenigstens soll es am Samstag und am Sonntag trocken bleiben, weswegen die Reifenstrategien der Teams wieder im Fokus stehen werden. Besonders die Haltbarkeit wird in den schnellen Kurven auf dem Silverstone Circuit arg auf die Probe gestellt. Wie sich der Reifen auf längere Distanz verhält, wird sich erst noch herausstellen. Doch für eine Runde kann Hembery schon Aussagen liefern: "Bislang beträgt der Zeitunterschied zwischen der mittelharten und der harten Mischung etwa eine Sekunde pro Runde."