• 18. November 2012 · 03:16 Uhr

Reifenstrategie in Austin: Ein Stopp - aber wann

Angesichts niedriger Temperaturen und der rutschigen Strecke sehen sich Teams und Fahrer in Austin einer ungewöhnlichen Herausforderung gegenübergestellt

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel fuhr im Qualifying zu seinem 100. Grand Prix mit einer Zeit von 1:35.657 Minuten auf die erste Pole-Position in Austin, doch die Frage wird sein, wie er und die übrigen 23 Teilnehmer beim Formel-1-Comeback in den USA mit der Herausforderung der harten Pirelli-Reifen - im Einsatz sind die Mischungen Hard und Medium - auf der noch immer äußert rutschigen Strecke zurechtkommen werden.

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Beim richtigen Zeitpunkt für den Boxenstopp tappen die Teams im Dunkeln Zoom Download

Bei Pirelli geht man für die 56-Runden-Distanz am Sonntag von einem Stopp aus. Die Teams beschäftigen sich derweil mit anderen Fragen. "Du weißt, wenn jemand vor dir zum Boxenstopp kommt, dass er eine Runde brauchen wird, um die Reifen auf Temperatur zu bekommen, vielleicht sogar zwei", sagt Mercedes-Teamchef Ross Brawn.

"Normalerweise will man vor dem Gegner Reifen wechseln, um reinzukommen und mit den frischen Reifen eine schnelle Runde zu drehen. Hier gibt es aber eine Verzögerung, bis man mit den frischen Reifen Zeiten setzen kann. Man muss nicht versuchen, den Boxenstopp des Gegners zu antizipieren, sondern es ist sogar ein kleiner Nachteil, zuerst reinzukommen", so der Teamchef von Michael Schumacher und Nico Rosberg, die am Sonntag von den Plätzen sechs und 17 in den Grand Prix der USA gehen.

Zudem gibt es beim Aufwärmverhalten Unterschiede zwischen den beiden vorrätigen Reifenmischungen. "Merkwürdigerweise ist die härtere Mischung leichter zum Arbeiten zu bekommen", wundert sich Brawn und stellt heraus: "Der weichere Reifen hat ein höheres Temperaturfenster, da dauert es ein bisschen länger. Wenn du da mal drin bist, hast du mehr Grip, aber bis du hinkommst, dauert es ein bisschen länger."

Schumacher beschreibt die Herausforderung anhand seiner Erlebnisse in Q3 wie folgt: "Die Reifen sind entscheidend, das wissen wir schon das ganze Jahr. Hier ist der Peak vielleicht noch schmaler als sonst, wegen der Streckenbedingungen und der Umstände. Ich habe schon die Runde davor versucht, eine Zeit zu setzen, auch zwei Runden davor. Da waren die Reifen aber noch nicht bereit. Dann hat es jedoch gepasst und alles war auf den Punkt. Auf einmal passte auch die Balance perfekt zu den Umständen."

So wird auch bei McLaren angesichts der Umstände bei der Austin-Premiere zu ungewöhnlichen Maßnahmen gegriffen. "Die Autos starten hier mit Reifen ins Rennen, die sechs oder sieben Runden auf dem Buckel haben. Das ist viel mehr als sonst", sagt Teamchef Martin Whitmarsh. Lotus-Pilot Kimi hat festgestellt Räikkönen: "Wenn wir die Reifen zum Arbeiten kriegen, dann haben wir eine Chance. Grundsätzlich gibt es aber keine Regel, ob es eine oder fünf Runden dauern wird, bis die Reifen auf Temperatur sind. Das hängt wirklich vom Wetter ab."


Fotos: Großer Preis der USA


Im Hinterfeld machten die Fahrer vergleichbare Erfahrungen. "Wenn man hier fünf Runden am Stück fährt und dann eine Runde die Reifen schont, dann hat man keinen Vorteil, sondern einen Nachteil, weil die Reifentemperatur so schnell nachlässt. Dann benötigt es wieder einiges an Zeit, die Reifen wieder auf Temperatur zu bekommen", sagt Caterham-Pilot Witali Petrow, der sich im Qualifying hinter beiden Marussia-Fahrern einreihen musste.

Paul Hembery will das von Piloten und Teams geschilderte Phänomen, wonach die Reifen ungewöhnlich lange brauchen bis sie auf Temperatur kommen, nicht überbewerten. "Auf den Geraden kühlen die Reifen natürlich sehr stark ab. Die Situation ist für alle gleich", winkt der Pirelli-Motorsportchef ab und rechnet für Sonntag mit einem spannenden Rennen.

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