Sauber: Und dann kam (fast) alles anders...
Das Sauber-Team war mit beiden Fahrern auf Punktekurs, doch Sergio Perez wurde durch einen Zwischenfall aus den Zählern gerissen - Kamui Kobayashi Sechster
(Motorsport-Total.com) - Im spannungsgeladenen und ereignisreichen Großen Preis von Abu Dhabi holte das Sauber-Team acht WM-Punkte und verkürzte damit seinen Rückstand auf Platz fünf in der Weltmeisterschaft der Konstrukteure auf 12 Punkte bei zwei noch ausstehenden Rennen.
Kamui Kobayashi zeigte eine starke Leistung. Er war als 15. gestartet und fuhr als Sechster unter Flutlicht ins Ziel. Sergio Perez schien ebenfalls auf dem besten Weg zu Punkten zu sein, verlor seine Chancen aber in der 38. Runde im Kampf um Platz fünf. Nach einem extra Boxenstopp und einer Zeitstrafe kam er schließlich als 15. ins Ziel. Er war als Elfter gestartet.
"Das war ein hartes Rennen, und ich freue mich sehr, dass ich diese acht Punkte für das Team holen konnte", so Kobayashi. "Es wird sehr spannend, in den verbleibenden zwei Rennen noch um WM-Platz fünf zu kämpfen. Leider konnte ich heute nicht das ganze Potenzial des Autos nutzen."
"Wir hatten ein Problem mit dem Runterschalten. Deshalb wiederum konnte das KERS nicht richtig laden, und ich hatte keinen vollen Boost zur Verfügung. Abgesehen davon lief mein Rennen aber gut. Ich hatte einen guten Start, und das Team hat bezüglich Strategie und Boxenstopp tolle Arbeit geleistet."
"Es sah wirklich gut aus für uns heute im Rennen", so Perez. "Ich hatte sogar das Gefühl, wir könnten es aufs Podium schaffen. Aber dann steckte ich nach meinem Boxenstopp hinter Romain Grosjean und Paul di Resta fest."
"Ich kam nicht vorbei, weil mein Auto auf den Geraden einfach nicht schnell genug war. Ich musste einiges riskieren, um doch zu überholen. Dabei bin ich leider mit dem Lotus kollidiert, und mein Rennen war gelaufen. Das ist wirklich schade, wir waren heute sehr gut unterwegs."
"Ich freue mich sehr über diese Punkte, weil sie für unsere Position in der Konstrukteursweltmeisterschaft so wertvoll sind", so Teamchefin Monisha Kaltenborn. "Sie erlauben uns, weiter um eine bessere Position zu kämpfen. Kamui hat heute eine fantastische Leistung abgeliefert, obwohl an seinem Auto nicht alles in Ordnung war."
"Wir waren in einer guten Position, um heute viele Punkte zu holen, und die Situation mit Sergio war sehr unglücklich. Nichtsdestotrotz schauen wir jetzt nach vorn auf die verbleibenden zwei Grands Prix. Wir werden kämpfen."
Giampaolo Dall'Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke: "Das Rennen schien sich ganz problemlos zu entwickeln, aber dann kam es doch anders. Beim Start sind beide Fahrer gut weggekommen, sie kamen auf den Plätzen acht und neun aus der ersten Runde zurück. Einige direkte Konkurrenten waren hinter uns, und alles in allem sah es in Runde zehn wirklich vielversprechend aus."
"Dann kam die erste Safety-Car-Phase, und die Vorsprünge, die wir herausgefahren hatten, waren wieder dahin. Wir hatten uns für Einstopp-Strategien entschieden, und beide Fahrer haben sich gut nach vorn gearbeitet. Dann passierte Sergios Unfall. Das Positive war immerhin, dass Kamui dadurch Plätze gewonnen hat."
"Wir hatten mit seinem Auto ein paar Schwierigkeiten, die Leistung gekostet haben, aber die Situation war unter Kontrolle. Es gab ein Problem beim Runterschalten, weshalb das KERS nicht richtig laden konnte. Kamui hatte nicht den vollen Boost zur Verfügung. Es ist bedauerlich, dass wir heute einige Punkte haben liegen lassen, aber weil wir im Rennen schnell waren, können wir weiter kämpfen."