• 04. November 2012 · 18:24 Uhr

Button: "Hatte Spaß, aber keinen großen Erfolg"

McLaren-Pilot Jenson Button haderte mit dem Renntempo und der Traktion: Platz vier in Abu Dhabi - Im Zweikampf gegen Sebastian Vettel chancenlos

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button hat den Grand Prix von Abu Dhabi auf Platz vier beendet. Für den McLaren-Pilot war allerdings deutlich mehr drin. Nach einem mäßigen Start war der Brite zur Rennmitte in eine gute Position gekommen. Viele Beobachter erwarteten, dass er nach dem Boxenhalt aufdrehen würde, denn auf den härteren Reifen hatte Button im Training am Freitag ein bärenstarkes Tempo gezeigt. Doch im Rennen lief es nicht wie gewünscht.

Foto zur News: Button: "Hatte Spaß, aber keinen großen Erfolg"

Das Duell um den letzten Podestrang: Sebastian Vettel gegen Jenson Button Zoom Download

"Dann Rennen hat Spaß gemacht, aber das Resultat am Ende war nicht so berauschend. Ich hatte hier weder im Qualifying noch im Rennen das nötige Tempo - frustrierend. Ich konnte hier einfach nicht mehr das Tempo aufbauen, das ich am Freitag bei meinen Longruns hatte", sagt Button, der einen ereignisreichen Tag erlebte. "Ich hatte schöne Zweikämpfe mit Mark Webber, mit Pastor Maldonado und einigen weiteren Fahrern."

Das wichtigste Duell spielte sich in der 52. von 55 Runden ab. Button verlor einen möglichen Podestplatz an Sebastian Vettel, weil ihn der Deutsche schnappte. "An Fernando kam ich nicht heran. Er war auf den Geraden sehr schnell, außerdem passte bei uns die Traktion nicht", erklärt Button die Bedingungen zu jenem Zeitpunkt. "Vor allem nach dem Restart war es kompliziert. Ich hatte kaum Grip. Vorne konnte Fernando locker wegziehen."

"Dann kam Vettel, der durch die Safety-Car-Phasen nach vorne gespült wurde, mit seinen frischen Option-Reifen von hinten. Ich war mit den härteren Reifen unterwegs, die hatten schon einige Runden drauf. Er hatte einfach eine so dermaßen viel bessere Traktion", sagt er. "Es war schwierig, sich das KERS entsprechend einzuteilen und die DRS-Zonen gut zu meistern. Er hat am Ende ein gutes Manöver gemacht. Ich hätte mich nach außen tragen lassen können. Dann hätten wir uns berührt. Aber so etwas finde ich nicht richtig."

"Er hat außen angegriffen. Es war ein gutes, aber auch ein sehr mutiges Manöver, wenn man sich mal seine Situation vor Augen führt", meint Button. "Ich will Vettels Leistung nicht schmälern. Er fährt gut und hat ein starkes Auto. Aber ganz ehrlich: Ohne das Safety-Car wäre er niemals in eine solche Position gekommen. Vor der zweiten Safety-Car-Phase war er zwar hinter mir, aber da waren rund 20 Sekunden Luft. Das hätte er normalerweise nicht so einfach zufahren können."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Abu Dhabi


"Sebastian hat natürlich einen guten Job gemacht. Jenson hat alles versucht, auf einem Podestplatz zu bleiben. Das hat nicht geklappt. Aber es war eine absolut solide Leistung von ihm", sagt Teamchef Martin Whitmarsh. Unter dem Strich steht bei McLaren eine ernüchternde Bilanz des Abu-Dhabi-Wochenendes: 12 Punkte in einem Rennen, in dem der MP4-27 endlich wieder mindestens auf Augenhöhe mit den Fahrzeugen von Red Bull und Ferrari war.

"Ich hoffe, dass wir in Austin ein besseres Tempo zeigen können. Unser Auto läuft eigentlich gut, das hat Lewis gezeigt. Normalerweise ist mein Rennspeed immer gut, aber wir müssen schauen, dass es wieder besser läuft. Es war in Abu Dhabi nicht ganz furchtbar, aber ich erwarte schon etwas mehr", sagt Button. "Weil Lewis leider das Pech hatte, haben wir in der Konstrukteurs-WM einen größeren Rückstand auf Ferrari. Wir müssen in den beiden letzten Rennen des Jahres gewaltig punkten."

"Ich habe die Strecke von Austin noch nicht erkundet", erklärt der Brite vor dem USA-Debüt. "Aber darum kümmern wir uns in der Woche, wenn wir wieder zu Hause sind. Der Kurs sieht interessant und ziemlich schnell aus. Für den Sport ist es wichtig, dass wir endlich wieder in den USA fahren. Austin ist eine junge, sehr lebendige Stadt. Hoffentlich kann die Formel 1 dort begeistern. Nicht nur die Fans wollen wir anziehen, sondern auch Menschen, die sich in Zukunft in der Formel 1 engagieren möchten."

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