• 07. Oktober 2012 · 11:55 Uhr

Japan jubelt: Saubers Kobayashi auf dem Suzuka-Podium

Mit seinem sensationellen dritten Rang brachte Kamui Kobayashi die Sauber-Fans und seine Landsleute in Suzuka zum Jubeln

(Motorsport-Total.com) - Kamui Kobayashi hat es geschafft: Der 26-jährige Japaner erzielte bei seinem Heimrennen in Suzuka den ersten Podiumsplatz seiner Formel-1-Karriere. Es ist der insgesamt 27. Podestplatz für Sauber und der vierte in dieser Saison. Kobayashi legte von der dritten Position aus einen hervorragenden Start hin und fuhr ein souveränes Rennen, das dem Team in der Schlussphase fast den Atem nahm, weil Jenson Button im McLaren immer näher rückte.

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Da ist der Jubel groß: Kobayashi und Sauber freuen sich über das Podium Zoom Download

Sergio Perez, von Startplatz fünf ins Rennen gegangen, verlor gleich zu Anfang etwas an Boden. Anschließend gelang ihm ein sehr gutes Überholmanöver gegen Lewis Hamilton im zweiten McLaren. Als er Hamilton allerdings in Runde 19 ein weiteres Mal überholen wollte, landete Perez selbst verschuldet neben der Strecke.

"Ich habe es noch gar nicht richtig kapiert, es ist schwer zu glauben", so Kobayashi. "Ich habe tatsächlich meinen ersten Podestplatz in Suzuka geholt! Es war ein fantastisches Rennen, und es war ein Haufen Arbeit im Vorfeld, nachdem wir am Freitag hier erst einmal zu langsam waren. Aber das Team hat das super in den Griff bekommen."

"Der dritte Startplatz war natürlich eine gute Ausgangsposition, und auch ein guter Dauerlauf am Freitag hatte mich für das Rennen sehr zuversichtlich gestimmt. Das Sauber F1 Team hat in diesem Jahr ein großartiges Auto gebaut. Das kann man auch an den Podestplätzen meines Teamkollegen ablesen. Ich war manchmal auch nahe dran, aber ich hatte nie Glück."

"Es bedeutet mir sehr viel, dass es nun endlich geklappt hat. Vielleicht werden die Dinge von jetzt an einfacher. Ich bin heute sehr lange mit meinem dritten Reifensatz gefahren, und Jenson (Button) hatte etwas später gewechselt. Meine Hinterreifen waren zum Schluss wirklich hinüber, und ich hatte starkes Übersteuern. Aber ich durfte ja trotzdem nicht nachlassen und musste meinen Podestplatz verteidigen."

"Erst spät auf der letzten Rennrunde habe ich mir erlaubt zu glauben, dass ich Jenson nun wirklich hinter mir halten kann, denn da war die beste Überholmöglichkeit am Ende der Geraden vorbei. Und dann sah ich all die Fans und die hochgereckten Arme. Das bedeutet mir sehr viel, und ich möchte mich bei den japanischen Fans bedanken."

"Es tut mir sehr leid für das Team", so Perez. "Als ich Lewis (Hamilton) in Runde sechs zum ersten Mal überholt habe, hat das prima funktioniert. Aber als ich es dann in Runde 19 noch einmal probiert habe, ging es schief. Lewis zog recht spät nach innen, und mir blieb dann nur die Außenbahn. Aber es war klar mein Fehler. Das Rennen hatte für mich schon nicht so besonders gut angefangen. Ich habe Boden verloren als Romain Grosjean ein Durcheinander ausgelöst hat."

"Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich ich bin!", freut sich Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn. "Eine Podiumsplatzierung für Kamui in seinem Heimatland ist schlicht unglaublich. Er zeigte heute ein herausragendes Rennen, insbesondere in der Schlussphase, als er unter gewaltigem Druck von Jenson Button stand. Aber er leistete sich nicht den kleinsten Fehler und verteidigte seinen dritten Platz mit großer Klasse."

"Sergio war ebenfalls in einer Position, in der Punkte drin waren, aber leider hat sein Angriff auf Lewis Hamilton nicht funktioniert. Ein großes Kompliment ans gesamte Team, das sich im Laufe des Wochenendes kontinuierlich steigerte und dafür mit einem großartigen Resultat belohnt wurde."

Giampaolo Dall'Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke: "Was für ein spannendes Rennen, vor allem in den letzten Runden! Dennoch kann ich sagen, dass wir die Situation unter Kontrolle hatten. Wir haben den zweiten Boxenstopp etwas vorgezogen, weil Kamuis Reifen stark abbauten."

"Wir mussten diesen Kompromiss eingehen, um einerseits nicht zu viel Zeit im mittleren Abschnitt zu verlieren und gleichzeitig keinen allzu langen letzten Stint zu haben. Das war nicht einfach für Kamui, der sowohl Jenson Button auf Distanz halten musste als auch seine Reifen nicht überfordern durfte."

"Die beiden letzten Runden waren dann etwas spannender als wir uns das gewünscht haben, aber am Schluss ging die Rechnung auf. Kamuis Rennen war absolut brillant. Sergio war ebenso schnell unterwegs wie Kamui, konnte davon aber nicht profitieren."

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