Schumacher: Motivation nicht unterschätzen
Michael Schumacher wehrt sich gegen Stimmen, die von nachlassender Motivation sprechen - Ausgangslage in Suzuka "nicht gerade vielversprechend"
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher startet seine Abschiedtournee vor dem Ende seiner zweiten Formel-1-Karriere am Ende dieser Saison. Vor seinem letzten Auftritt in Suzuka gab es noch einmal Lob für die japanischen Fans, die "immer besonders emotional" gewesen seien und "die Formel 1 regelrecht leben". Ob er den Zuschauern an der Grand-Prix-Strecke am Sonntag viel Freude bereiten kann, ist indes äußerst zweifelhaft. Wegen einer mäßigen Qualifikation und einer Rückversetzung um zehn Startplätze geht Schumacher nur von Rang 23 ins Rennen.
"Wir wollten Michael trotz der schlechten Voraussetzungen in eine möglichst gute Position bringen", sagt Mercedes-Teamchef Ross Brawn. "Aus taktischen Gründen musste er Reifen für das Rennen sparen. In Q1 ist er ganz am Ende nur einen Versuch gefahren. Das lief gut. In Q2 war der Verkehr vielleicht ein Faktor. Nico fühlte sich mit seinem Auto nicht ganz wohl, Michael war mit seinem Wagen recht zufrieden. Er hatte aber die Strafe. Es war insgesamt natürlich kein gutes Qualifying."
"Es sieht nicht sonderlich vielversprechend aus", so Schumacher, der als Vorletzter starten muss. "Wir hätten es im Optimalfall vielleicht gerade so ins Q3 geschafft. Wenn man das weiß, dann kann man sich vorstellen, dass aus meiner Position heraus ein schwieriges Rennen auf mich zukommt. Das würde nur anders sein, wenn wir im Rennen plötzlich schneller wären als im Qualifying. Aber das sehe ich nicht. Daher wird es morgen ein hartes Rennen."
Der Rekordchampion, der zur Saison 2013 dem Neuzugang Lewis Hamilton weichen wird, nahm das Ergebnis augenscheinlich gelassen hin. "Man darf nicht den Fehler machen und meinen, dass meine Motivation jetzt nicht mehr auf dem höchsten Level ist", betont er. "Die Frage für mich war, ob ich für die Zukunft noch genug in meiner Batterie habe, ob es noch genug Kraft, Willen, Motivation und Energie gibt, um das durchzustehen. Das hat nichts mit den letzten Rennen zu tun."
"Morgen habe ich ein bisschen Spaß im Rennen. Niemand erwartet etwas von mir. Ich attackiere von hinten und schaue dann, was dabei herauskommt", so die Kampfansage des Kerpeners vor dem Grand Prix von Japan. "Es dürfte morgen ein schwieriges Rennen werden. Viele Teams haben Blasenbildung bei den Reifen gehabt. Die Pneus sind hier stark gefordert, man muss das Reifenmanagement in den Griff bekommen. Solche Probleme bedeuten aber gleichzeitig womöglich auch eine Chance. Wir gehen in das Rennen mit dem Wunsch, ein gutes Resultat zu holen", meint Brawn.