Singapur: Marussia geht auf volle Attacke
Marussia landete im Qualifying von Singapur zwar hinter Caterham, will am Sonntag aber an der Konkurrenz vorbei: Charles Pic startet mit einem Handicap
(Motorsport-Total.com) - Marussia hat den guten Speed, den die Mannschaft am Freitag zeigte, im Qualifying nicht ganz umsetzen können. Timo Glock und Charles Pic mussten sich in der Zeitenjagd erneut hinter Caterham anstellen. Die Ursache dafür lag vor allem in einem Technikdefekt im dritten Freien Training. Glock hatte sein Auto wegen eines Fehlers an einem Gaspedal-Sensor früh abstellen müssen - wichtige Vorbereitungszeit auf das Qualifying ging somit verloren.
"Es ging im dritten Freien Training schlecht los. Dies hatte das Folgen im Qualifying. Dass ich heute Morgen keinen Run fahren konnte, hat viel gekostet", sagt Glock, der dennoch nur 0,233 Sekunden hinter Heikki Kovalainen lag. "Das Auto fühlte sich gut an, aber es fehlte das Gefühl für die superweichen Reifen. Und gerade diese Pneus spielen natürlich eine wichtige Rolle. Es geht darum, sie passend anzuwärmen, um sie für eine fliegende Runde im passenden Betriebsfenster zu haben."
"Ich hatte auch leichte Probleme mit der Bremse, was nicht so toll ist", erklärt der Deutsche. "Wir sind gestern gut ins Wochenende gestartet und sehen hier wirklich gut aus. Wir lagen jetzt im Qualifying nur wenige Zehntel zurück. Morgen versuchen wir, die Caterhams im Rennen zu schlagen. Das Team ist mit allen Schwierigkeiten bisher gut zurechtgekommen. Ich hoffe, dass wir morgen im Rennen noch mehr zeigen können."
"Nach einem guten dritten Freien Training war es kein schlechtes Qualifying", bilanziert Pic, der 0,392 Sekunden auf Glock verlor. "Ich habe im letzten Sektor im Verkehr rund drei Zehntel verloren, ansonsten bin ich zufrieden. Ich habe mich auf die Strecke, die schwierig zu lernen ist, schnell einstellen können. Es gibt immer noch Raum für Verbesserungen. Ich versuche mich weiter zu steigern. Ich hoffe, dass wir morgen zulegen und im Rennen eine starke Leistung zeigen können."
"Heute lief nicht alles glatt", meint Teamchef John Booth. "Wir hatten einige Hindernisse auf dem Weg, sodass wir für das Qualifying nicht optimal gerüstet waren. Generell sind wir aber mit den Fortschritten unseres Autos zufrieden. Wir haben heute noch kleine Veränderungen vorgenommen, die es weiter vorangebracht haben. Wir wüssten gern, wie schnell Timo im Qualifying hätte sein können, wenn er am Morgen nicht die wichtige Zeit im Training verloren hätte."
"Ich bin sicher, dass Timo mit seinem Speed und seiner besonderen Beziehung zu dieser Strecke morgen ein tolles Rennen bieten wird", freut sich Booth bereits auf eine Glock-Show im Rennen. "Charles hat den Kurs schnell gelernt. Sein Ziel muss es sein, morgen zu attackieren und weiter voran zu kommen. Wir müssen seine Strafe im Hinterkopf behalten." Pic hatte im Training rote Ampeln ignoriert. Konsequenz: 20 Sekunden werden ihm auf die Rennzeit addiert, er muss einen PR-Tag für die FIA-Kampagne für mehr Sicherheit auf den Straßen absolvieren. "Natürlich tut ihm der Fehler sehr leid", so Booth.