Sauber: Mehr Glück in Monza?
In Spa war Sauber konkurrenzfähig, wurde aber ein Opfer des Startunfalls - Können die Schweizer in Monza ihr Tempo in Resultate umsetzen?
(Motorsport-Total.com) - Die Hoffnungen für das Rennen in Spa-Francorchamps waren bei Sauber groß, nachdem man im Qualifying an der Spitze mitmischen konnte. Im Rennen schienen Podestplätze möglich. Der Startcrash verhinderte aber ein gutes Ergebnis für die Schweizer. In Monza hat das Team eine neue Chance, die Performance des Autos unter Beweis zu stellen.
"Zugunsten der Höchstgeschwindigkeit fährt man in Monza mit sehr wenig Abtrieb, und dabei ist es wichtig, dennoch ausreichend mechanischen Grip zu haben, weil man sehr hart über die Randsteine räubern muss", analysiert Kamui Kobayashi. "Meine Rennkarriere vor der Formel 1 begann in Italien und Monza zählt zu meinen Lieblingsstrecken. Ich habe ein gutes Gefühl vor diesem Rennen und will ein gutes Ergebnis holen. Ich spreche ein wenig Italienisch und mag die Italiener sehr, weil man mit ihnen viel Spaß haben kann."
"Der Kurs in Monza gehört zu meinen persönlichen Favoriten", bemerkt Sergio Perez. "Ich bin dort sehr gute Rennen gefahren. In der Formel 3 habe ich mich als 14. qualifiziert und habe dennoch beide Läufe gewonnen. Die Atmosphäre in Italien ist immer ein Genuss. Die Tifosi sind einfach klasse. Die Rennstrecke ist bekanntermaßen ein echter Hochgeschwindigkeitskurs, und ich habe großes Vertrauen in unser Aerodynamik-Paket. Wenn ich mir unsere Leistungen in Spa betrachte, was ja auch eine schnelle Strecke ist, dann sollte der C31 beim Großen Preis von Italien stark sein."
Chefingenieur Giampaolo Dall'Ara stellt klar, dass Monza einzigartig ist: "Aufgrund der langen Geraden und der begrenzten Kurvenanzahl hat Monza definitiv einen Sonderstatus in der Saison. Zudem sind es besondere Kurven. Zwei sind langsame Schikanen, für die man eine gute Bremsstabilität braucht und eine gute Traktion beim Herausbeschleunigen."
"Die restlichen Kurven, vor allem Lesmo und Parabolica, sind aufregende Hochgeschwindigkeitskurven, die aufgrund des geringen Abtriebs, den man in Monza fährt, zur Herausforderung werden. Diese Konstellation ist ebenfalls einzigartig in der Saison. Dann gibt es die Variante Ascari - das ist eine mittelschnelle Schikane, im Prinzip eine Doppelkurve, die uns Ingenieure vor die Aufgabe stellt, dafür eine vernünftige Balance zwischen Luftwiderstand, Abtrieb und zwingend gutem mechanischen Grip zu finden", so Dall'Ara.
"Die Strecke ist alt und hat Bodenwellen, der Belag ist durchschnittlich", erklärt er. "Vor allem in den Schikanen sind die Randsteine hoch. Das Reifen-Management wird anspruchsvoll. Pirelli wird uns mit denselben Mischungen ausstatten wie in Spa: medium und hart. Aber der Kurs in Monza beansprucht die Reifen nicht allzu stark, deshalb sollten sie sich über die Distanz recht konstant verhalten."
"Sie wiederum im Qualifying zum Arbeiten zu bringen, wird vielleicht nicht einfach. Unser Auto erhält ein spezielles Aerodynamik-Paket für Monza", schildert Dall'Ara. "Das werten wir, genau wie die Modifikationen für Spa, aber nicht als echte Weiterentwicklung. Wir werden andere Front- und Heckflügel fahren sowie ein paar weitere übliche Anpassungen. Wir erwarten ein gutes Rennwochenende."