Force India hofft auf mehr Fortune in Hockenheim
Die Enttäuschung von Silverstone möchte man bei Force India schnell vergessen und in Hockenheim wieder in die Punkteränge fahren - Podiumsplätze sind das Ziel
(Motorsport-Total.com) - Das Rennwochenende in Silverstone hatte für Force India verheißungsvoll begonnen: Am Samstag qualifizierten sich Nico Hülkenberg und Paul di Resta für die Startplätze neun und elf. Am Rennsonntag hatte der indische Rennstall dann jedoch Pech: Di Resta kollidierte direkt zu Beginn mit dem Lotus von Romain Grosjean und musste mit einem Reifenschaden aufgeben. Hülkenberg hielt sich bis kurz vor Schluss auf Rang neun in den Punkten, machte dann jedoch aufgrund stark abbauender Reifen einen Fehler und wurde nur als Zwölfter abgewinkt.
© xpbimages.com
Paul di Resta hatte bei seinem Heimrennen in Silverstone jede Menge Pech Zoom Download
Am kommenden Wochenende steht für Hülkenberg das Heimrennen in Hockenheim an. Eine Möglichkeit für den Deutschen, den Fehler aus Silverstone gutzumachen: "Es ist immer etwas angenehmer, vor dem eigenen Publikum zu fahren und es ist schön, dass ich nur eine Stunde entfernt wohne", so Hülkenberg. "Ich muss also keinen Flug buchen! Die Fans sorgen immer für eine besondere Atmosphäre, speziell im Motodrom. Natürlich sind Michael (Schumacher, Anm. d. Red.) und Sebastian (Vettel, Anm. d. Red.) die Hauptattraktionen, doch die Fans unterstützen immer alle deutschen Fahrer."
"In Hockenheim fuhr ich 2005 in der Formel BMW mein erstes Autorennen und gewann an diesem Wochenende beide Rennen", fügt der 24-Jährige hinzu. "Seitdem bin ich dort viel in der Formel 3 gefahren und bestritt dort 2010 auch ein Rennen für Williams. Ich kenne die Strecke sehr gut und mag das Layout, auch wenn der Kurs etwas kurz ist."
Di Resta blickt vor dem Rennen in Deutschland nochmal auf den Grand Prix in Großbritannien zurück: "Es war schade, das Rennen so früh beenden zu müssen, doch es gibt keinen Grund, frustriert zu sein", so der Schotte. "Es hätte ein so gutes Rennen werden können, da wir uns für eine Trockenabstimmung entschieden und ich mir sicher bin, dass wir Punkte hätten erzielen können. Die Kollision mit Grosjean war sehr leicht und einfach einer dieser Rennzwischenfälle. Doch es reichte aus, um meinen Reifen aufzuschlitzen, was all meine Chancen zunichte machte."
Di Resta ging bis 2010 in der DTM an den Start und sicherte sich in diesem Jahr auch den Meistertitel. Aus dieser Zeit kennt er den Hockenheimring bereits sehr gut: "Ich kenne die Strecke sehr gut aus meiner Zeit in der DTM und ich freue mich jetzt, dort mit einem Formel-1-Auto zu fahren", so di Resta lauter Vorfreude. "Die Strecke macht Spaß und weist ein paar schwierige Kurven auf. Man kann gut überholen, speziell in der Haarnadelkurve, Kurve sechs."
Teamchef Vijay Mallya blickt ebenfalls noch einmal auf Silverstone zurück und beschreibt, wie man die Autos unterschiedlich abstimmte um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein: "Es war natürlich frustrierend, dass wir in Silverstone keine Punkte eingefahren haben", so der Inder. "Wir hatten wirklich auf eine gute Leistung und eine doppelte Zielankunft in den Punkten gehofft. Das Wetter hat uns das Leben am Freitag und Samstag definitiv schwierig gemacht, weshalb wir nicht wirklich vorhersehen konnten, wie es am Sonntag laufen würde. Ein Auto war für trockene, das andere für nasse Bedingungen abgestimmt."
"Leider kollidierte Paul mit Grosjean, was das Aus für ihn bedeutete. Mit solchen Dingen muss man in der Formel 1 rechnen, doch es ist immer frustrierend, wenn es ausgerechnet dir passiert. Nico zeigte eine gute Leistung, konnte sich aber leider nicht auf Rang neun halten. Letztendlich zahlte sich unsere Strategie mit zwei harten Reifensätzen zu beginnen und dann auf weich zu wechseln, nicht aus. Im letzten Stint verlangten wir von den weichen Reifen, dass sie 17 Runden lang halten würden und Nico gab alles um seine Position zu verteidigen."
Trotz der Enttäuschung auf der britischen Insel verliert Mallya seinen Optimismus nicht und traut seinem Team künftig Podiumsplätze zu: "Es ist schön zu sehen, dass wir konstant unter die ersten Zehn fahren können. Wir brauchen nun ein bisschen mehr Glück um aufs Podium zu fahren. Dabei bleibt jedoch anzumerken, dass unsere direkten Konkurrenten auch nicht so viel mehr Glück haben. Perez und Maldonado fuhren zwar beide gut, aber beide nicht in die Punkte. Sauber zog uns deshalb in der WM auch nicht davon. Wir sind immer noch nur drei Punkte hinter Williams und 16 hinter Sauber. Deshalb haben wir allen Grund, optimistisch zu sein."