Regen beschert Ferrari Ende der Durststrecke
Vermutlich dank des Regens gelang es Fernando Alonso, in Silverstone für Ferrari die Pole-Position-Durststrecke zu beenden
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso beendete in einer völlig verregneten Qualifikation zum Großen Preis von Großbritannien in Silverstone eine Durststrecke, die seit dem Großen Preis von Singapur 2010 andauerte. Der Spanier sicherte sich in 1:51.746 Minuten die erste Pole-Position des Teams seit 25. September 2010. Teamkollege Felipe Massa reihte sich mit 1,319 Sekunden Rückstand auf Position fünf ein.
"Zunächst einmal möchte ich diese Pole Maria de Villota widmen, welche eine besonders schwierige Zeit durchmacht", erinnert Alonso an die Marussia-Testfahrerin, die diese Woche bei Aerodynamik-Tests schwer verunglückte. "Wir fühlen uns in diesen Tagen alle traurig, und unsere Gedanken sind bei ihr und ihrer Familie."
"Die Pole war eine Überraschung, denn unter Bedingungen wie diesen weiß man nie, was passiert. Heute Morgen war das Auto im Trockenen sehr gut, aber im Nassen kann es völlig anders sein, selbst wenn der F2012 gezeigt hat, dass er im Regen nicht allzu schlecht ist, wenn man an Malaysia und in Mugello-Test denkt."
"Heute Nachmittag musste man zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, und das auf dem richtigen Reifen, und um dabei Erfolg zu haben, benötigte man auch etwas Glück. Das hatten wir dieses Mal, auch zu Beginn des zweiten Qualifying-Durchgangs, als ich den Dreher hatte und es um ein Haar nicht schaffte, in den dritten Qualifying-Durchgang zu kommen."
"Am Ende hatte ich ein Auto vor mir liegen und die Sicht war wirklich schlecht. Zudem gab es in der letzten Kurve gelbe Flaggen. Aber schlussendlich habe ich es geschafft, in den nächsten Durchgang zu kommen."
"Die heutige Pole ist wichtig, selbst wenn wir wissen, dass sie unter unüblichen Bedingungen zu Stande kam. Wir benötigen immer noch eine im Trockenen, um sagen zu können, dass wir die Lücke auf die Besten geschlossen haben. Ich hoffe morgen auf ein langweiliges Rennen, schließlich starte ich einmal vor allen anderen."
"Für das Team ist es ein schönes Ergebnis", so Massa. "Hauptsächlich deswegen, weil sowohl ich als auch Fernando aus dem dritten Qualifying-Durchgang draußen waren, als die rote Flagge kam. Beim Restart leisteten wir im zweiten Qualifying-Durchgang in den letzten Runden gute Arbeit, und im dritten Qualifying-Durchgang kämpften wir immer um die Pole-Position. Aber ich verlor in der allerletzten Kurve Zeit, da ich blockierende Hinterräder hatte."
"Gleichzeitig bin ich mit dem fünften Rang zufrieden. Ich denke, dass ich morgen konkurrenzfähig sein werde, besonders da das Auto auf diesem Streckentyp gut funktioniert. Von Kanada an hat sich der F2012 stark verbessert, und die Ergebnisse sind klar zu sehen."
"Ich denke, dass die Unterbrechung im zweiten Qualifying-Durchgang die richtige Entscheidung war, selbst wenn sie vielleicht etwas früher hätte kommen können. Es war unglaublich, wie viel Aquaplaning es zu dieser Zeit auf der Hauptgerade gab."
"Die Rennleitung leistete großartige Arbeit, indem sie sicherstellte, dass sich die Strecke in einem praktikablen Zustand befand, was bedeutete, dass die Zuschauer in der Lage waren, ein Spektakel zu sehen, das ihrem Enthusiasmus entsprochen haben muss. Für die Fahrer war die Pause langweilig, aber für alle auf den Tribünen war es sogar noch schlimmer angesichts der Tatsache, wie stark der Regen runter kam!"
"Punkte gibt es erst am Sonntag, und das behalten wir immer im Hinterkopf", so Teamchef Stefano Domenicali. "Natürlich sind wir heute glücklich, denn es ist schon lange Zeit her, zu lange, dass wir einen unsere Fahrer auf der Pole-Position hatten. Aber wir dürfen heute nicht aus dem Häuschen geraten, ganz im Gegenteil. Wir müssen uns sogar noch stärker auf unsere Arbeit konzentrieren, denn einmal mehr haben wir heute Nachmittag gesehen, wie sich die Dinge von der einen auf die nächste Minute ändern können."
"Fernando war außergewöhnlich, und auch Felipe leistete großartige Arbeit. Es ist unser bestes Qualifying des Jahres, und wir müssen versuchen, im morgigen Rennen das Maximale daraus zu machen. Der Wetterbericht ist sehr unsicher, wir müssen also die höchste Alarmstufe aufrecht halten, bereit sein, auf die kleinste Veränderung zu reagieren. Wir haben in diesem Jahr schon so häufig gesehen, dass die Startpositionen sich als nicht entscheidend erwiesen haben, als es um das Endergebnis ging. Lasst uns hoffen, dass sie zumindest morgen eine gewichtige Rolle spielen werden."
"Das war eine lange und spannende Einheit", so Pat Fry, Technischer Direktor. "Das Endergebnis ist wirklich großartig, denn wir standen schon lange nicht mehr auf der Pole. Es gab nach der roten Flagge jedoch eine lange Periode, während der wir das Schlimmste befürchteten. Dies zeigt erneut, wie sich die Dinge in der Formel 1 sehr schnell ändern können, besonders wenn es eine so ausgeglichene Saison gibt wie diese."
"Unsere beiden Fahrer leisteten unter sehr schwierigen Fahrbedingungen großartige Arbeit. Es steht außer Frage, dass wir in Ruhe die Entwicklung aller drei Einheiten unter die Lupe nehmen werden, um zu schauen, wo wir uns verbessern müssen, selbst wenn wir es so gut hinbekommen haben wie heute."
"Wir dürfen nun jedoch ausschließlich an das morgige Rennen denken, das in jeder Hinsicht sehr unvorhersehbar zu sein scheint. Das beginnt beim Wetter. Heute Morgen haben wir im Trockenen gesehen, dass der F2012 ganz konkurrenzfähig ist, dass aber auch die Gegner sehr stark sind. Wir werden versuchen, wie üblich unser Bestes zu geben. Es ist klar, dass das Wetter eine Schlüsselrolle spielen wird, wenn es darum geht, die Strategien zu definieren, und wie sie sich während des Rennens entwickeln werden."