• 11. Juni 2011 · 23:26 Uhr

Ferrari jubelt: Endlich wieder vorn dabei

Fernando Alonso in Reihe eins, Felipe Massa direkt dahinter - Doch noch ist nichts gewonnen, denn das Rennen ist lang und der Regen verspricht Chaos

(Motorsport-Total.com) - Ob es nur ein Strohfeuer bleiben wird oder nicht, wird man erst später wissen. Doch in Montreal wurde Ferrari im Qualifying zum Großen Preis von Kanada erstmals in diesem Jahr dem eigenen Anspruch gerecht. Fernando Alonso katapultierte sich in seiner letzten schnellen Runde noch auf Rang zwei nach vorn und verdrängte dabei Teamkollege Felipe Massa auf Rang drei. Lediglich Sebastian Vettel war für die Roten nicht zu knacken.

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Fernando Alonso möchte vom Start weg auf Sieg fahren Zoom Download

"Es ist lange her - seit Singapur 2010 -, dass ich in der ersten Startreihe stand. Und ich bin auch zufrieden, dass Felipe so schnell ist und so nah an mir in der Startaufstellung steht", so Alonso. "Das zeigt, dass das ganze Team gut gearbeitet hat, um die Leistung des Autos zu verbessern. Es war wichtig zu zeigen, dass wir konkurrenzfähig sind. Wir hatten in Q3 wegen der Strategie ein paar Bedenken, ob wir im ersten Versuch nur eine schnelle Runde und dann im zweiten drei Runden fahren sollten oder ob wir es gleichmäßig verteilen sollten."

"Auf Strecken wie dieser, auf der die Aerodynamik nicht so wichtig ist wie woanders, werden unsere Schwächen ein wenig überdeckt. Gleichzeitig stimmt aber auch, dass unsere Updates hier funktionieren. Das ist für den Rest des Jahres wichtig, denn wir wollen um die Topplätze kämpfen", so Spanier weiter.

Massa erwartet starkes Ferrari-Rennen

Für Massa sah es lange Zeit nach einem zweiten Startplatz aus, doch auch mit Rang drei kann er gut leben. "Das war bisher ein tolles Wochenende", so der Brasilianer. "Wir waren hier immer konkurrenzfähig und endlich können wir von einer guten Startposition aus starten. Ich war schon gestern mit dem Handling sehr zufrieden und für das Rennen sehr zuversichtlich. Das Team arbeitet gut und wir hoffen, dass wir den schlechten Ergebnissen endlich ein Ende setzen können."

"Der Abstand zu Red Bull ist kleiner, das macht Mut - auch für die Zukunft", fährt er fort. "Wir wissen aber auch, dass auf dieser Strecke das Rennen sehr schwierig ist. Aber von dem, was wir gesehen haben, sind wir auch im Rennen konkurrenzfähiger. Ich erwarte auch McLaren morgen stark, genau wie natürlich Red Bull. Ein Podestplatz wäre schon großartig, der Kampf um den Sieg noch besser."

Zufrieden war man auch in der Teamführung. "Das ist das beste Ergebnis seit Saisonbeginn", so Chassis-Chef Pat Fry. "Der Dank dafür gebührt allen: Die Fahrer machten auf dieser Strecke nicht einen Fehler, das Team bereitete die Autos mit viel Sorgfalt vor, und jeder in Maranello arbeitete mit großem Eifer, um die Lücke nach vorn zu schließen. Aber noch haben wir keine Punkte geholt, es steht noch ein langes Rennen an, das unvorhersehbar sein kann."

"Zum ersten Mal in diesem Jahr konnten wir bis zur letzten Sekunde um die Spitzenplätze kämpfen und der Abstand zu Pole-Position ist erstmals annehmbar", so Teamchef Stefano Domenicali. "Das war unser bestes Qualifying der Saison und es ist großartig, beide Autos in den ersten beiden Reihen zu haben. Eines hat sogar einen freien Blick auf die Strecke. Dieses Ergebnis macht Mut, denn es zeigt, dass unsere Bemühungen in die richtige Richtung gehen."

Regen als Störenfried?

Doch auch er musste einwerfen, dass die Kanada-Strecke dem 150° Italia entgegen kommt. "Unser Auto passt momentan besser zu diesem Kurs als zu Barcelona, aber es ist kein Zufall, dass wir vom Start weg hier konkurrenzfähig waren", fährt er fort. "Aber wir müssen uns nun auf das Rennen vorbereiten, das unvorhersagbar sein kann. Kanada bringt oft aufregende Rennen, oft mit Safety-Cars und vielen Überholmanövern. Hinzukommt der unsichere Faktor des Wetters. Das werden für alle 70 lange Runden werden."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Kanada


Und genau dieser Regen bringt eine Extraportion Würze ins Rennen. "Der Regen könnte schon eine Rolle spielen. Wir müssen auf alle Eventualitäten reagieren können", erklärt Fry. "Was genau im Regen passiert wird, wissen wir nicht. Wir hatten in diesem Jahr nicht die Chance, richtig im Nassen zu fahren. Auf dieser Strecke zahlt man bei Fehlern zudem einen hohen Preis. Vorsicht ist daher sehr wichtig."

Alonso wiederum sorgt sich um McLaren, wenn es regnen sollte. Auch dem Spanier entging nicht, dass einige auf ein Regensetup setzten. "Regen würde es morgen auf jeden Fall noch chaotischer machen", so Alonso. "Wir werden versuchen, Red Bull unter Druck zu setzen. Aber wir wissen auch, dass McLaren stark sein wird. Ihr Heckflügel ist wohl auch besser eingestellt, wenn es regnen sollte."

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