• 07. November 2010 · 21:03 Uhr

McLaren: Button wird entthront - Hamilton hofft auf Glück

Während Jenson Button nach Brasilien nicht mehr Weltmeister werden kann, geben sich dennoch beide Piloten mit dem Rennen in São Paulo zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Mercedes-Team beendete den Großen Preis von Brasilien auf den Positionen vier und fünf. Lewis Hamilton hatte nicht die Geschwindigkeit, um ein Wort um den Sieg mitzureden. Teamkollege Jenson Button arbeitete sich dank einer cleveren Strategie noch bis auf den fünften Rang nach vorn.

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Lewis Hamilton hat noch Titelchancen, Jenson Button ist aus dem Rennen Zoom Download

"Ich habe heute in jeder Runde so viel Druck gemacht, wie ich nur konnte", so Hamilton. "Dies war jedoch für mich ein hartes Rennen. Ich fühle mich tatsächlich glücklich, dass wir dort ins Ziel gekommen sind, wo wir ins Ziel gekommen sind."

"Das Auto fühlte sich einfach nicht so an, wie es im Training war. Ich hatte sogar Probleme dabei, die Überrundeten auf einer Gerade zu überholen. Zudem schoss Fernando beim Start an mir vorbei. Es fühlte sich beinahe so an, als würde mein F-Schacht nicht perfekt funktionieren."

"Ich befinde mich immer noch im Rennen um die Fahrerweltmeisterschaft, aber ich habe 24 Punkte Rückstand. Ich habe nun also nichts mehr zu verlieren. In Abu Dhabi werde ich alles tun, um den Sieg zu holen, den ich jetzt benötige. Und ich hoffe, dass die anderen Jungs in Probleme geraten."

"Wie immer werden wir nicht aufgeben, und wir werden weiterhin Druck machen. Wir haben schon häufig zuvor gesehen, dass im letzten Rennen der Saison beinahe alles passieren kann. Es wird ein Wunder benötigen, aber Wunder können auftreten!"

"Ich hatte heute ein großartiges Rennen", gibt sich Button zufrieden. "Und ich hatte jede Menge Spaß, als ich mir meinen Weg durch das Feld kämpfte. Wir haben das Auto schlussendlich für das Rennen hinbekommen, ich hatte ein wirklich ordentliches Rennentempo."

"Ich zeigte ein paar großartige Überholmanöver, und das Team traf hinsichtlich der Strategie ein paar perfekte Entscheidungen. Von dort, wo ich gestartet bin, konnte ich nicht besser abschneiden. Es fühlt sich aus diesem Grund gut an, als Fünfter ins Ziel gekommen zu sein."

"Lewis kann die Fahrerweltmeisterschaft immer noch gewinnen. Aber die Top-3-Fahrer werden ziemliches Pech haben müssen, damit das klappt. Ich würde also sagen, dass es für ihn schwierig ist. Was mich betrifft, so bin ich nun aus dem Rennen. Ich werde das letzte Rennen so betrachten, wie ich dieses behandelt habe. Ich werde einfach Spaß haben und versuchen, es zu genießen."

"Im vergangenen Jahr habe ich die Weltmeisterschaft in Brasilien gewonnen, und hier habe ich sie dieses Jahr verloren. Aber alles in allem war es eine ziemlich gute Saison. Es war ein Lehrjahr, und für das kommende Jahr gutes Training. Ich glaube wirklich, dass wir auf diesem Jahr für die Saison 2011 aufbauen können. McLaren-Mercedes ist ein wirklich starkes Team. Ich denke wirklich nicht, dass es irgendein Team gibt, das stärker ist als wir."

"Der Große Preis von Brasilien 2010 war ein spannendes und auslaugendes Rennen", fasst Teamchef Martin Whitmarsh zusammen. "Als Kämpfer, wie er einer ist, versuchte Lewis alles, um in den ersten Runden an Nico Hülkenberg vorbeizukommen. Stellenweise hätte er es fast geschafft, aber er verlor auf die Führenden fortlaufend ziemlich viel Zeit. Schlussendlich war er nicht in der Lage, sich von seiner Startposition vier zu verbessern. Gleichzeitig fuhr Jenson ein typisches starkes Rennen, kam von der Position elf in der Startaufstellung als Fünfter zur Zielflagge."

"Als das Safety-Car nach dem Abflug von Vitantonio Liuzzi auf der Strecke war, entschieden wir uns dazu, beide Fahrer für neue Reifen an die Box zu holen. Das war angesichts des Abstands auf Michael Schumacher eine mehr oder weniger risikolose Strategie, da dieser für Lewis und Jenson ausreichen war, um in der Lage zu sein, wieder in das Feld zurückzukehren, ohne ihre Positionen vier, respektive fünf zu verlieren."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Brasilien


"Das Rationale hinter dieser Entscheidung war die Tatsache, dass wenn die vorderen Teams auf den älteren härteren Reifen auf den letzten Runden würden nachzulassen beginnen, unsere Fahrer einzigartig gut platziert sein würden, um von dieser Abnutzung Profit zu ziehen. Sollte es eine sehr geringe Abnutzung geben, so würden unsere Fahrer nicht besonders deutlich von ihrem frischem Gummi profitieren, aber sie würden auch keinen Nachteil haben. Es war es aus diesem Grund wert, zu probieren."

"Jenson hat an diesem Nachmittag seine Chance verloren, die Fahrerweltmeisterschaft zu verteidigen. Aber er war das gesamte Jahr über ein großartiger Teamplayer und hat einen großartigen Start in seiner Karriere bei McLaren-Mercedes hingelegt. Er freut sich schon darauf, 2011 besser abzuschneiden."

"Lewis ist hingegen einer von vier Fahrern, welche sich immer noch im Kampf um die Weltmeisterschaft befinden. Und auch wenn er es mit einer sehr schwierigen Aufgabe zu tun bekommt, wird er definitiv in Abu Dhabi alles geben, wenn er versucht, zum zweiten Mal in seiner Karriere Weltmeister zu werden. Dabei wird Glück seine Rolle spielen müssen, lediglich ein Sieg wird nicht ausreichen, aber das bedeutet auf keinen Fall, dass es unmöglich ist."

"Abschließend ist der Kampf um die Konstrukteursmeisterschaft heute zu Ende gegangen, und die Sieger sind Red Bull Racing. Auch wenn es in gewisser Weise unüblich ist, dies zu sagen - denn unsere Gesinnung bei McLaren-Mercedes ist, dass Siegen alles ist -, ist es immer erfrischend, wenn neue Konstrukteursnamen auf der berühmten Trophäe auftauchen. Im Namen aller in Woking möchte ich allen in Milton Keynes unsere Gratulationen anbieten."

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